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NBA Playoffs, Erkenntnisse zu Celtics vs. Nets: Es muss nicht immer Hero-Ball sein

Kevin Durant
© getty
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3. Possession Game vs. Shotmaking

Eigentlich hätte dieses Spiel deutlich sein können, oder sogar müssen. Boston wirkte zu Beginn besser vorbereitet und war dominant in zahlreichen Kategorien: Die Celtics waren dominant bei den Punkten in der Zone (56:32), sie spielten etwas mehr Assists, hatten etwas weniger Turnover, vor allem kontrollierten sie die Bretter.

43 Rebounds (zu 29) holten die Celtics und nutzten die kleinen Lineups der Nets, die oft drei ihrer kleinen Guards gleichzeitig auf dem Court hatten, zu 14 Offensiv-Rebounds. Die Folge: Sie nahmen stolze elf Würfe mehr als Brooklyn, sie gewannen also das Possession Game, was schon vergangene Saison bei Milwaukee regelmäßig ein Schlüssel war.

Brooklyn hatte dagegen eigentlich nur in zwei Kategorien Vorteile. Zum einen bekamen sie mehr Punkte von ihrer Bank (30:17), Goran Dragic und Claxton waren dabei entscheidend (und Claxton war auch defensiv um Welten besser als Starter Andre Drummond). Zum anderen hatten sie das Shotmaking.

Die Celtics schafften es auch ohne Robert Williams zumeist sehr gut, Brooklyn vom eigenen Korb fernzuhalten. Das Switching funktionierte, die Rotationen saßen, immer wieder kam schnelle Hilfe, um Drives zu unterbinden. Gerade Smart, Horford und Tatum waren defensiv herausragend, generell sah die Defense sehr gut aus, wenn nicht gerade jemand ein Foul kassierte.

Und was braucht es, wenn der Weg zum Korb zumeist zu ist? Leute, die schwere Würfe treffen. In diesem Fall war das vor allem Irving, der sich nicht nur dank seiner Mittelfinger-Geste langsam zum ultimativen Celtics-Rivalen aufschwingt. Es war schlichtweg unfassbar, wie trocken der ehemalige Teilzeit-Star Jumper um Jumper gegen elitäre Defense versenkte.

Ein Blick auf die beiden Shotcharts zeigt: Die Effizienz sprach klar für Brooklyn ... die Lektion: Extra-Ballbesitze haben eben doch ihren Wert. Diese kennen wir noch aus den letztjährigen NBA Finals. Und ja, ein bisschen fühlte sich diese Partie danach an. Ein klassisches Erstrundenspiel war das in jedem Fall nicht.

Die Nets (links) waren von fast überall treffsicherer unterwegs als Boston.
© nba.com/stats
Die Nets (links) waren von fast überall treffsicherer unterwegs als Boston.

4. Einige Gewinner stehen jetzt schon fest ...

Und diese heißen, ohne Sortierung: Neutrale NBA-Fans, Adam Silver, ABC und Co. ... Spiel 1 war eines der besten und dramatischsten Playoff-Spiele der letzten Jahre, und es war der Auftakt der ersten Runde. Die Vorstellung, dass sich diese beiden Teams womöglich über sieben Spiele auf diesem kräftezehrenden Niveau begegnen, dürfte das Wasser im kollektiven Mund der TV-Partner zusammenlaufen lassen.

Dass eines dieser beiden Teams mit legitimen Titelambitionen danach die Koffer packen muss und das andere vermutlich ziemlich viele Körner lassen musste, freut sicherlich wiederum alle anderen Contender. Allen voran Milwaukee, das aller Wahrscheinlichkeit nach auf den Sieger treffen wird.

Celtics vs. Nets: Die Serie im Überblick (1-0)

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
117. April21.30 UhrBoston CelticsBrooklyn Nets115:114
221. April1 UhrBoston CelticsBrooklyn Nets-
324. April1.30 UhrBrooklyn NetsBoston Celtics-
426. AprilTBDBrooklyn NetsBoston Celtics-
5*28. AprilTBDBoston CelticsBrooklyn Nets-
6*30. AprilTBDBrooklyn NetsBoston Celtics-
7*1. MaiTBDBoston CelticsBrooklyn Nets-

*falls nötig

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