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NBA-Kolumne Above the Break: Anthony Edwards ist der beste Running Back der NBA - und ein Problem für Ja Morant

Anthony Edwards (r.) legte in Spiel 1 gegen die Memphis Grizzlies eine überragende Partie hin.
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Zur Erinnerung: Vor nicht allzu langer Zeit wurden noch Edwards' Motor und seine Liebe für das Spiel angezweifelt, weshalb in Draft-Kreisen befürchtet wurde, dass der NBA-Profi Edwards womöglich nicht genug Arbeit in seine Entwicklung stecken könnte. Das scheint mittlerweile sehr lange her, denn Edwards hat sich schon während seiner Rookie-Saison und nun auch zu Jahr zwei bereits massiv verbessert und wirkt willig, auch die nächsten Schritte zu gehen.

Er ist bereits: Ein effizienterer Scorer, ein besserer Schütze, ein besserer Passer, ein besserer Decision-Maker, auch wenn man ihm bisweilen schon anmerkt, dass er noch nicht ewig Basketball spielt. Die übernatürlichen Playmaking-Skills von Morant beispielsweise hat er nicht und wird er ziemlich sicher auch nie haben. Dafür hat er andere Vorzüge.

Defensiv hat ihn Head Coach Chris Finch herausgefordert und dabei auch schon gute Resultate erzielt. Edwards bringt körperlich alles mit, um ein elitärer Verteidiger zu sein, die Aufmerksamkeit war die wohl größte Hürde. In Spiel 1 war der Fortschritt aber zu sehen, mehrfach half er in der zweiten Hälfte bei Morant-Drives richtig aus und war so wertvoll als Ringbeschützer.

Wenn Morant und Edwards kollidieren, ist niemand sicher.
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Wenn Morant und Edwards kollidieren, ist niemand sicher.

Regelmäßig wird er auch auf den besten Scorer des Gegners angesetzt, auch das war in Spiel 1 zu sehen. Gerade in der zweiten Halbzeit gewann er das direkte Duell mit dem etwas kleineren Morant mehrfach und zeigte dadurch sein immenses Potenzial.

Ant lässt sich von Ja nicht abschütteln.
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Ant lässt sich von Ja nicht abschütteln.

Anthony Edwards: Nicht mehr weit vom All-Star

Einige Baustellen verbleiben natürlich immer noch, offensiv wie defensiv, aber es geht bisher unheimlich rasant vorwärts und selbst in dieser Saison war Edwards bereits Teil der erweiterten All-Star-Konversation. Wenn Ant es schafft, seinen Wurf weiter zu stabilisieren, sein Ballhandling zu verbessern und seinen Abschluss dadurch etwas zu diversifizieren, dürfte es schon im kommenden Jahr nicht mehr nur bei der Konversation bleiben.

Vorerst bleiben wir jedoch im Hier und Jetzt, schließlich träumen die Timberwolves von ihrer ersten gewonnenen Playoff-Serie seit 2004. In Spiel 1 klauten sie Memphis direkt den Heimvorteil und es gibt einige Gründe, weshalb das kein Ausrutscher gewesen sein muss. Memphis hat sich zwar den 2-Seed gesichert, das Matchup spielt den Wolves teilweise jedoch in die Karten.

Unter anderem liegt das an der Frequenz und Treffsicherheit von Downtown. Memphis ist kein gutes Shooting-Team, in Spiel 1 sorgten nur Desmond Bane und Dillon Brooks für etwas Gefahr aus der Distanz, aber für Minnesota waren sie kein Match. 7/27 traf Memphis, 16/41 waren es bei den Wolves. Es ist schwer, gegen eine solche Diskrepanz anzukommen.

Wie sieht der Konter von Ja Morant aus?

Morant litt in gewisser Weise auch darunter. In Halbzeit eins kam er zwar immer wieder zum Korb, in Halbzeit zwei schafften es die Wolves aber zunehmend besser, eine Mauer vor ihm aufzubauen und ihn aus der Zone zu halten. Morant konnte das Absinken auch nicht bestrafen, seine einzigen beiden Jumper in Halbzeit zwei gingen beide daneben.

Die Grizzlies können sich natürlich einige Konter überlegen - unter anderem könnten sie die Minuten von Steven Adams limitieren, gerade, wenn er wie in Spiel 1 nicht einmal beim Rebound ein Faktor ist. Hält sich Jaren Jackson Jr. besser aus Foulproblemen raus, kann er mehr auf der Fünf spielen und das Feld für Morant mit seinem Wurf breiter machen.

Es wird sich zeigen. Die Wolves haben in jedem Fall schon mal bewiesen, dass sie sich vom 2-Seed oder der Bühne keineswegs einschüchtern lassen. Mit dem besten Shooting Big aller Zeiten™ und einem der größten Talente der NBA scheint alles möglich. Wenn es nach Anthony Edwards geht, wird seine Coming-Out-Party noch ein bisschen weitergehen.

Grizzlies vs. Timberwolves: Die Serie im Überblick (0-1)

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis/Übertragung
116. April21.30 UhrMemphis GrizzliesMinnesota Timberwolves117:130
220. April2.30 UhrMemphis GrizzliesMinnesota TimberwolvesDAZN
322. April1.30 UhrMinnesota TimberwolvesMemphis Grizzlies-
424. April4 UhrMinnesota TimberwolvesMemphis Grizzlies-
5*27. AprilTBDMemphis GrizzliesMinnesota Timberwolves-
6*30. AprilTBDMinnesota TimberwolvesMemphis Grizzlies-
7*1. MaiTBDMemphis GrizzliesMinnesota Timberwolves-

*falls nötig

 

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