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NBA: Dallas Mavericks gewinnen Defensiv-Krimi gegen Boston Celtics - Mavs vermiesen Kevin Garnetts Party

Von Philipp Jakob
Luka Doncic und die Dallas Mavericks holen in Boston einen Comeback-Sieg.
© getty

Die Dallas Mavericks haben ihre Erfolgsserie auch gegen die bärenstarke Defense der Boston Celtics fortgesetzt. In einem unterhaltsamen und am Ende dramatischen Krimi setzen sich die Mavs mit 95:92 durch. Luka Doncic ist wieder einmal bester Mann, doch am Ende vermiest Spencer Dinwiddie die Party von Kevin Garnett.

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Boston Celtics (41-28) - Dallas Mavericks (42-26) 92:95 (BOXSCORE)

Seit Jahresbeginn haben nur die Suns eine bessere Bilanz als Dallas und Boston, im Topspiel enttäuschten beide Teams nicht. Lange Zeit lieferten sich die Mavs und Celtics einen Defensiv-Krimi, bevor wenige Sekunden vor dem Ende Dinwiddie den Gamewinner für die Mavs und damit die letzten seiner 18 Punkte (dazu 5 Rebounds und 4 Assists) erzielte.

Bester Mann bei den Gästen aus Texas, die nun 13 der vergangenen 16 Partien gewonnen haben, war aber mal wieder Doncic. Der 23-Jährige legte 26 Punkte (8/16 FG), 8 Rebounds sowie 8 Assists auf. Dorian Finney-Smith lieferte wichtiges Shooting (19, 4/7 Dreier), Jalen Brunson knackte ebenfalls die Double-Digits (14). Maxi Kleber blieb offensiv blass, machte aber defensiv eine insgesamt gute Partie (0 Punkte, 13 Rebounds und 3 Blocks).

Für Boston endete derweil die Siegesserie von fünf Spielen, Jayson Tatum erzielte in der zweiten Halbzeit nur noch 4 Zähler und war mit 21 Punkten bei 7/23 FG dennoch bester Celtics-Scorer. Jaylen Brown kam auf 14 Punkte (6/16 FG), Al Horford legte 17, 6 Rebounds und 5 Steals auf und Marcus Smart markierte 15 Zähler. Die schwache Wurfquote von nur 37,5 Prozent (DAL: 44,6 Prozent) war trotz zahlreicher Second-Chance-Points letztlich zu wenig für Boston.

Der Abend stand ganz im Zeichen von Kevin Garnett, dessen Celtics-Trikot mit der Nummer 5 nach dem Spiel unter die Hallendecke des TD Gardens gezogen wurde. Dem Champion von 2008 zu Ehren liefen die Kelten mit besonderen Warmup-Shirts mit der Nummer 5 auf, viele der 2008er Titelhelden waren anwesend - selbst Ray Allen, der seinen Streit mit KG beiseite gelegt hat.

Celtics vs. Mavs: Brown mit Hammer-Dunk über Kleber

Schon während der ersten Auszeit erhob sich die komplette Arena für Standing Ovations, als Garnett erstmals auf dem Videowürfel gezeigt wurde. Es sollten noch viele weitere emotionale Szenen folgen. Auch auf dem Parkett legte Boston zunächst ordentlich los und erspielte sich eine frühe Führung. Doch zahlreiche Turnover machten der Offense Probleme, es ging nur mit 20:18 für die Hausherren in den zweiten Durchgang.

Doncic hatte sich da kurzzeitig in die Kabine verabschiedet. Nach einem Drive kam er komisch auf und fasste sich sofort an seinen linken Oberschenkel, er konnte nach einer Pause aber weitermachen. Insgesamt bekamen die Fans auf beiden Seiten kein Offensiv-Feuerwerk zu sehen, stattdessen bestimmten die Defensiven das Geschehen. Garnett dürfte stolz gewesen sein.

Mitte des zweiten Viertels standen beide Teams bei einer Feldwurfquote von unter 30 Prozent, dann meldete sich Doncic mit einem Korbleger zurück. Auf der Gegenseite startete Brown jedoch eine persönliche Dunk-Show, inklusive eines absoluten Hammer-Slams über Kleber. Diese Szene riss nicht nur KG aus seinem Sitz, sondern brachte die komplette Arena zum Beben. Das Momentum war nun auf Seiten der Kelten, Tatum brachte Boston auf +12 weg. Ein Buzzerbeater von Dinwiddie zum Ende der ersten Halbzeit stellte immerhin auf 38:47 aus Mavs-Sicht.

Gamewinner! Mavs gewinnen Krimi gegen Celtics

Die Widerstandsfähigkeit der Texaner in dieser Saison dürfte mittlerweile bekannt sein, den nächsten Beweis lieferte Dallas nach dem Seitenwechsel. In der Offense lief der Ball im dritten Viertel deutlich besser und auch die Dreier fielen endlich (6/9 Triples im dritten Abschnitt, 5/17 in der ersten Halbzeit).

Angeführt von Doncic machten es die Mavs mit einem 20:6-Lauf wieder spannend, ein Dreier von Finney-Smith machte das Comeback schließlich perfekt. Nach 38 Punkten in Hälfte eins schenkte Dallas den Kelten ebenfalls 38 Zähler allein im dritten Viertel ein (Boston: 26), die Mavs gingen mit 76:73 in den Schlussabschnitt.

In den Minuten ohne Doncic hatte die Mavs-Offense wieder Probleme, Payton Pritchard (8) bescherte den Kelten mit mehreren Dreiern wieder die Führung. Die meist defensiv-orientierte, teils chaotische, aber immer unterhaltsame Partie hatte schließlich auch eine spannende Schlussphase parat. Finney-Smith von Downtown und der lange Zeit abgemeldete Tatum tauschten Buckets aus und Boston ging mit +3 in die letzten zweieinhalb Minuten.

Die Antwort lieferte Doncic per Stepback-Dreier, kurz darauf räumte Kleber einen Brown-Drive ab. Die Celtics gaben sich redlich Mühe, Doncic zu stoppen, der bediente nach einem Drive aber den komplett freien Dinwiddie an der Dreierlinie. Neun Sekunden vor dem Ende brachte der Guard die Mavs mit 95:92 in Front. Im direkten Gegenzug foulte Doncic offenbar Smart bei einem Dreierversuch, doch die Referees nahmen den Call nach einer langen Coach's Challenge zurück.

Boston sicherte sich beim Sprungball dennoch die Possession, nach einer Auszeit hatte Boston 3,5 Sekunden Zeit, um sich in die Overtime zu retten. Tatum bekam den Wilson, sein schwerer Distanzwurf aus der Drehung landete nur am Ring, einen Foulpfiff gab es nicht - Sieg für die Mavs!

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