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NBA Playoffs - 5 Fragen zum Saisonaus der L.A. Clippers: Auf "Was wäre, wenn?" folgt die K-Frage

Werden Kawhi Leonard und Paul George auch weiterhin gemeinsam für die L.A. Clippers auf Titeljagd gehen?
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Auch wenn es am Ende erneut nicht für den ganz großen Wurf gereicht hat und sie andere Ziele haben, haben die Clippers in dieser Postseason einige Sympathien gesammelt und nicht zuletzt auch einige Narrative korrigiert. Der kleine Bruder der Lakers hat erstmals die Conference Finals erreicht, das ist für sich schon ein kleiner Meilenstein.

Der Playoff-Run war gerade im Vergleich zur Bubble-Saison 2020 bemerkenswert. George hat den Stempel des Playoff-Versagers abgelegt und speziell nach dem Kawhi-Ausfall das Team geschultert, wie es ihm nur noch die wenigsten zugetraut hätten. Stand jetzt hat er unter anderem die meisten Punkte, Minuten und Defensivrebounds dieser Playoffs verzeichnet und steht auf etlichen weiteren Leaderboards. Bei den Minuten liegt er fast 130 Minuten vor dem Zweitplatzierten Devin Booker.

George kann sich nichts davon kaufen, aber er hat sich spielerisch wie mental von den schweren Rückschlägen erholt und sich weiterentwickelt. "Pandemic P" ist Geschichte, so sollte es zumindest sein, gerade sein 41-Punkte-Spiel in Spiel 5 gegen Phoenix war absolut monströs. Und er ist nicht die einzige Geschichte dieser Art bei den Clippers.

Da ist Reggie Jackson, der vor nicht allzu langer Zeit noch über das Karriereende nachdachte und nun in den Playoffs phasenweise unstoppable war. Da ist DeMarcus Cousins, der Gegenüber Dario Saric in einigen Phasen wie einen Schuljungen aussehen ließ. Da ist ein Nicolas Batum, der vor der Saison noch "Next Stop: Europa" auf seiner Visitenkarte stehen hatte, und so weiter.

Nicht zuletzt ist da ein Team, das vergangenes Jahr noch die 3-1-Führung gegen Denver verspielte und sich damit zum Gespött machte - diesmal waren es die Clippers, die zwei Serien nach 0-2-Rückstand noch gewannen und eine dritte lange offen gestalteten. Und da ist ein Coach in Tyronn Lue, der mal als LeBrons Gehilfe in Cleveland galt und in dieser Postseason reihenweise starke Schachzüge aus dem Ärmel schüttelte, der stets die Ruhe bewahrte.

Die Clippers wollten Meister werden und haben dieses Ziel nicht erreicht, trotzdem ist es schwer, von einem Misserfolg zu sprechen. "Es ist ein Schock", sagte Lue nach Spiel 6. "Es schockt viele Jungs in dieser Kabine. Und das sagt viel über das Team. Egal, wer spielt, wir hatten immer das Gefühl, dass wir jedes Spiel gewinnen können."

Das letzte Spiel der Saison haben sie indes nicht gewonnen. Nun geht es darum, die Weichen zu stellen, damit dieses Ziel in der kommenden Spielzeit erreicht werden kann.