NBA

NBA, Northwest Division Preview: Das Beste vom Reste (im Westen)

Portland, Denver und Utah rechnen sich in der kommenden Saison alle einiges aus.
© SPOX

In nicht einmal zwei Wochen startet die neue NBA-Saison. Bis dahin nehmen wir alle Divisionen unter die Lupe und machen nach der Atlantic Division mit der umkämpften Northwest Division weiter. Mit den Denver Nuggets, Utah Jazz und Portland Trail Blazers sind hier gleich drei Teams im erweitertern Kreis der Mitfavoriten zu verorten. Doch wer hat die besten Karten? Wir machen den Check!

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Nuggets gelten nun seit Jahren als aufstrebendes Team im Westen, in der vergangenen Saison gelang erstmals der Sprung in die Conference Finals. In der Offseason folgte jedoch ein kleiner Rückschlag.

Denver Nuggets: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Draft: Zeke Nnaji (Nr. 22), RJ Hampton (24)
  • Free Agency: Facundo Campazzo (Real Madrid), JaMychal Green (L.A. Clippers), Isaiah Hartenstein (Houston Rockets)

Abgänge

  • Free Agency: Jerami Grant (Detroit Pistons), Mason Plumlee (Detroit Pistons), Torrey Craig (Milwaukee Bucks), Tyler Cook, Troy Daniels, Noah Vonleh (Chicago Bulls)

Denver Nuggets: Die wichtigsten Statistiken 2019/20

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
46-27 (Platz 3 im Westen)112,6 (5.)110,4 (16.)2,2 (11.)

Denver Nuggets: Die Strategie

Das Fundament in der Mile High City steht seit einigen Jahren: Um Jamal Murray und Nikola Jokic soll eine Meister-Mannschaft gebaut werden. Mit Jerami Grant verloren die Nuggets jedoch den zuvor besten Flügelspieler, dafür wurde Oldie Paul Millsap noch einmal zurückgeholt, auch wenn dieser etwas andere Voraussetzungen als Grant besitzt.

Will Barton dürfte nach seiner Verletzung in der Bubble wieder bereit sein, womöglich setzen die Nuggets mit Michael Porter Jr. aber zunächst einmal auf den Spieler mit dem größeren Potenzial. JaMychal Green stärkt den Frontcourt, Isaiah Hartenstein zeigte in Houston einige gute Ansätze und muss nun mit 22 Jahren beweisen, dass in ihm ein NBA-Rotationsspieler steckt.

Interessant wird auch sein, ob Murray seine starken Playoffs bestätigen kann. Der Kanadier stand noch nie im All-Star-Team, weil seine Vorstellungen in der Regular Season meist zu schwankend waren. Mit Monte Morris wurde eine weitere Stütze gehalten, EuroLeague-Star Facundo Campazzo ist eine Wild Card. Es ist schwer abzuschätzen, ob sich der Gaucho in der deutlich athletischeren NBA durchsetzen kann, über seine Fähigkeiten als Spielmacher gibt es hingegen keinerlei Zweifel.

Denver Nuggets: Die Schwachstellen

Der Abgang von Grant schmerzt enorm, war der Flügelspieler doch die Allzweckwaffe, die in den Playoffs meist die Star-Forwards wie LeBron James oder Kawhi Leonard beackerte. Einen echten Ersatz haben die Nuggets nicht, stattdessen wird Denver dies mit mehr Offense, namentlich Porter, kontern müssen, auch weil mit Torrey Craig ein weiterer starker Flügelverteidiger weg ist.

Defense dürfte allgemein ein großes Problem werden. So potent die Nuggets auch sind, die guten Verteidiger lassen sich an einer Hand abzählen. Gary Harris wird in dieser Hinsicht viel Verantwortung auf den Guard-Positionen schultern müssen, Millsap und Green werden ebenfalls alle Hände voll zu tun haben. Mason Plumlee sollte dagegen durch Green und Millsap im Kollektiv aufgefangen werden, sollte die Backup-Rolle von Jokic für Hartenstein eine Nummer zu groß sein.

Der Kader der Denver Nuggets

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Jamal MurryGary HarrisMichael Porter Jr.Paul MillsapNikola Jokic
Monte MorrisP.J. DozierWill BartonJaMychal GreenIsaiah Hartenstein
Facundo CampazzoR.J. HamptonVlatko CancarBol BolZeke Nnaji

Denver Nuggets: Der Hoffnungsträger

Michael Porter Jr. Es gab nicht wenige Stimmen, die forderten, dass Porter für einen dritten Star-Spieler getradet werden sollte. Das Front Office der Nuggets hält aber weiterhin große Stücke auf den Forward und sieht in ihm die perfekte Ergänzung zu Jokic und Murray. Offensiv mag das zutreffen, am hinteren Ende zählte MPJ aber zu den schwächsten Spielern der Liga, auch wenn er sich im Laufe der Playoffs etwas steigerte.

Sein Talent streitet niemand ab, allerdings gibt es Zweifel daran, dass sich der selbstbewusste Youngster als dritte Option zufriedengeben wird. Seine Kommentare während der Playoff-Serie gegen die Clippers sollten eine Warnung sein. Problematisch bleibt auch seine dicke Krankenakte. Noch hat Porter es nicht geschafft, konstant 25 Minuten pro Spiel über eine Saison zu absolvieren, nach der kommenden Saison könnten die Nuggets in dieser Hinsicht schlauer sein.

Nuggets-Rookie Michael Porter Jr. war eine der positiven Überraschungen der Playoffs.
© getty
Nuggets-Rookie Michael Porter Jr. war eine der positiven Überraschungen der Playoffs.

Denver Nuggets: Das Fazit

Denvers Priorität war es, Grant zu halten, dafür war man sogar gewillt, das fast schon unverschämte Angebot der Pistons (3 Jahre, 60 Mio. Dollar) zu matchen - doch der Forward wollte eine größere Rolle. Einen Ersatz fanden die Nuggets auf dem dünnen Markt nicht, weswegen Denver etwas schwächer einzuschätzen ist.

Im Westen können solche Kleinigkeiten große Auswirkungen haben, vor allem weil die Konkurrenz (auch in der eigenen Division) nicht kleiner geworden ist. In Jokic haben die Nuggets einen Top-10-Spieler, doch gerade Murray und Porter müssen entweder ihre Bubble-Leistungen bestätigen oder nochmal eine Schippe drauflegen, damit die Nuggets den Erfolg des Vorjahres wiederholen können.

Prognose: Platz 2 in der Northwest Division.