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NBA Playoffs: Buzzerbeater! Anthony Davis rettet Los Angeles Lakers nach Verlust von 16-Punkte-Führung

Von Philipp Schmidt
Davis war in Spiel 2 der Held der Lakers.
© getty

Dank eines Buzzerbeaters von Anthony Davis haben die Los Angeles Lakers auch das zweite Spiel gegen die Denver Nuggets mit 105:103 gewonnen. Dabei zeigten die Lakers vor allem in der Offensive eine durchwachsene Leistung und verspielten einen 16-Punkte-Vorsprung. In der Crunchtime war auf AD Verlass. Hier geht es zu den Höhepunkten der Begegnung.

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Beim Stand von 102:103 versenkte Davis einen Dreier mit ablaufender Uhr und sicherte den Lakers den zweiten Sieg im zweiten Spiel. Mit 31 Punkten (11/23 FG) und 9 Rebounds war AD bester Laker (hier geht es zu seinen Highlights). LeBron James baute nach starker erster Hälfte ab (26, 10/20, 11 Rebounds). Danny Green und Kentavious Caldwell-Pope versenkten je drei Dreier (beide 11 Punkte), von der Bank zeigten Alex Caruso (9) und Kyle Kuzma (8) ordentliche Leistungen.

Für die Nuggets drehte Nikola Jokic nach zuvor unauffälligem Spiel in der Schlussphase mit mehreren wichtigen Treffern auf. Hätte Davis den Buzzerbeater nicht versenkt, hätte dem Serben die Ehre des Gamewinners gehört. Jokic brachte 30 Punkte (9/20 FG, 11/12 FT) und 9 Assists aufs Scoreboard (seine Höhepunkte gibt es hier). Jamal Murray verbuchte 25 Zähler, hatte allerdings Probleme aus der Distanz (2/9 FG). Reservist Michael Porter Jr. lieferte Unterstützung (15, 6/9 FG), kein weiterer Denver-Spieler kam jedoch auf eine zweistellige Punkteausbeute.

Trotz starker Leistung von Dwight Howard in Spiel 1, vor allem im direkten Duell mit Jokic, nahm Lakers-Head-Coach Frank Vogel keine Veränderung am Starting Lineup vor und vertraute weiter JaVale McGee unter dem Korb. Auf beiden Seiten blieb alles beim Alten.

Die ersten 12 Punkte der Lakers gingen auf das Konto von LeBron, die Nuggets mussten über drei Minuten auf den ersten Korb warten. Ein tiefer Dreier von Murray brachte die "Gäste" in Führung. Nachdem die Lakers mit Davis auf Center umstellten, generierten sie mehrfach einfache Punkte in Transition. Zudem räumte Danny Green Paul Millsap ab. Infolge eines 18:3-Laufs war die Führung der Kalifornier früh zweistellig. 29:21 nach zwölf Minuten.

Die Reservisten drückten dem Spiel fortan ihren Stempel auf - Kuzma auf der einen, Porter Jr. und Monte Morris auf der anderen Seite. Ein Dreier von Letzterem verkürzte auf -4, LeBron war aber weiter nicht zu stoppen und hatte seine Punkteausbeute aus Spiel 1 schon nach 17 Minuten übertroffen. Dank eines 4-Punkt-Spiels, gefolgt von einem Monster-Dunk von Caruso, zogen die Lakers wieder davon. Howard war nach seiner Einwechslung direkt gut im Spiel und nervte Jokic. Die Lakers kassierten zwei Technische Fouls, trotz einiger Unkonzentriertheiten konnten die Nuggets kaum Kapital schlagen: 60:50 zur Pause.

Nuggets kämpfen sich zurück - Davis trifft mit dem Buzzer

Auch der Start in die zweite Hälfte misslang Denver, doch nach schneller Auszeit keimte infolge eines 6:0-Runs wieder Hoffnung auf. Die Nuggets suchten nun vermehrt den Weg in die Zone. Offensiven Spielfluss gab es in dieser Phase bei den Lakers nicht, die sich teils haarsträubende Turnover erlaubten. Murray spielte ein starkes Viertel (9 Punkte), für die Lakers gab AD den Alleinunterhalter: Nur noch 82:78 vor dem Schlussviertel.

Nach einer Ewigkeit glich Murray das Spiel an der Linie wieder aus (und besorgte kurzzeitig sogar die Führung), in den Minuten mit Markieff Morris als Center fehlte L.A. defensiv der Zugriff in der Zone. Dann fielen bei den Lakers endlich wieder ein paar Dreier. Denver ließ wichtige Freiwürfe liegen und ein Stepback-Dreier von Davis stellte auf +8.

L.A. blieb nun aber wieder zwei Minuten ohne Punkt, nach einem Dreier von Jokic waren die Nuggets auf 1 Punkt dran. Einen Fehlwurf von Murray tippte der Joker zur Führung in den Korb. Davis konterte per Floater, aber Jokic versenkte den nächsten Wurf im direkten Duell mit Davis. Nach einem wilden Ballbesitz, bei dem Murray Green abräumte, landete der Ball nach einem Rondo-Einwurf in den Händen von AD, der mit dem Buzzer aus der Distanz traf.

Die wichtigsten Statistiken

Los Angeles Lakers (1) vs. Denver Nuggets (3) 105:103 (BOXSCORE), Serie: 2-0

  • Nach 65 Freiwürfen in Spiel 1 und Kritik der Nuggets an den Referees ergab sich dieses Mal ein gänzlich anderes Bild: Nach einem Viertel waren es erst sechs Freebies für beide Teams, in der Folge ging Denver deutlich häufiger an die Linie. 33 Versuchen der Nuggets (nur 25 Treffer) standen 19 Lakers-Freiwürfe gegenüber.
  • Nachdem die Nuggets in der Auftaktpartie das erste Viertel mehr als ebenbürtig gestalteten (38:36), sah es in Spiel 2 komplett anders aus. Obwohl Denver streckenweise gut verteidigte, sah man sich früh einem zweistelligen Rückstand gegenüber. Der Grund: 6 zugelassene Offensiv-Rebounds und 7 Turnover in Abschnitt eins. Aber: Auch die Lakers gingen ungewohnt sorglos mit dem Spalding um (24:21 Ballverluste "für" L.A.).
  • Anfangs erwischten die Lakers erneut einen starken Abend aus der Distanz. Insbesondere Rondo fand nach Drives immer wieder einen offenen Mitspieler (seine ersten 5 Pässe führten zu Punkten). In Halbzeit eins fielen 7 von 16 Versuchen durch die Reuse, diese Quoten konnte L.A. aber nicht halten. Am Ende waren es 13/36 (36,1 Prozent; Denver: 8/24, 33,3 Prozent). Der entscheidende Wurf sollte allerdings sitzen.
  • Obwohl die Lakers im Gegensatz zu den Nuggets auch einige Minuten ohne echten Center spielten, dominierten sie die Zone. Das Rebounding-Duell endete mit 44:31 (13:7 offensiv). Bei den Points in the Paint gestaltete sich die Angelegenheit hingegen ausgeglichen, da Denver mit zunehmender Spieldauer in Person von Murray die Zone attackierte oder dort Jokic fand (38:34).

Los Angeles Lakers vs. Denver Nuggets: Die Stimmen zum Spiel

Anthony Davis (Los Angeles Lakers) über das letzte Play: "Ich habe die ganze Zeit zu Rondo geschaut. Die Leute haben darüber geredet, dass ich nie in einem solchen Moment war, den Druck nicht kannte und ob ich bereit dafür bin. Ich will diese Würfe nehmen. Wir leben und sterben damit, dass ich diesen entscheidenden Wurf nehme. Dafür bin ich hierher gekommen."

Frank Vogel (Head Coach Lakers): "Wir wollen verkörpern, für was Kobe Bryant gestanden hat. Es gibt Spiele, in denen man es mehr fühlt als in anderen. Das war ein Wurf, den Kobe getroffen hätte."

Nikola Jokic (Denver Nuggets): "Sie haben zwei richtig gute, richtig gute, richtig gute Spieler."

Der Star des Spiels: Anthony Davis

Die erste Hälfte gehörte eindeutig LeBron, der beim zweiten Sieg vermehrt den eigenen Abschluss suchte (20 Punkte nach zwei Vierteln). Nach der Pause war er deutlich schwächer - und dafür Davis deutlich stärker. 12 Punkten waren es im dritten Abschnitt, ehe in der Crunchtime die Krönung folgte.

Der Flop des Spiels: Gary Harris

Seine Defense war über weite Strecken gewohnt ordentlich, am anderen Ende des Feldes hätten die Nuggets eine weitere Scoring-Option jedoch dringend gebrauchen können. Viele seiner Fehlwürfe waren offen, 3 Punkte in 26 Minuten sind viel zu wenig. Sein Plus/Minus von -14 war der schlechteste Wert aller Akteure.

Die Szene des Spiels

An dieser Stelle muss natürlich der Buzzerbeater von AD stehen, aber auch Alex Caruso verdient sich eine Erwähnung. Im zweiten Viertel sorgte der Guard mit einem seiner gewohnt spektakulären Dunks wieder einmal für ein Ausrufezeichen. Nach Ballgewinn schaltete Rondo schnell um und Caruso stopfte über Grant. Der Lakers-Bank gefiel es.