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NBA: OKC Thunder vermiesen Rückkehr von Russell Westbrook und feiern Blowout gegen Houston Rockets

Russell Westbrook spielte erstmals seit seinem Trade wieder in Oklahoma City.
© getty

Die Oklahoma City Thunder haben Russell Westbrook seine Rückkehr nach OKC vermiest und gegen die Houston Rockets einen deutlichen 113:92-Sieg eingefahren. Westbrook erzielte dabei zwar 34 Punkte, doch das Kollektiv der Thunder um die abermals guten Dennis Schröder und Chris Paul war an diesem Abend zu stark.

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So hatte sich Russell Westbrook seine Rückkehr nach Oklahoma City wohl nicht vorgestellt. Zwar erzielte der Guard 34 Punkte (14/26 FG, aber auch 7 Ballverluste), doch ansonsten kam von den Rockets fast nichts. Selbst James Harden, der bis zur Garbage Time als einziger Rockets-Akteur zweistellig punktete, schien von der Rolle und verbuchte lediglich 17 Punkte (5/17 FG) und magere 3 Assists.

Ganz anders die Thunder, bei denen Dennis Schröder (16, 7/11 FG, 5 Rebounds) wieder ein starkes Spiel machte. Der Deutsche fügte sich damit exzellent ins Kollektiv der Thunder ein, bei denen fünf Spieler mindestens 15 Punkte erzielten. Danilo Gallinari war mit 23 Zählern Topscorer, dazu überzeugten in Chris Paul (18, 4 Steals) und Shai Gilgeous-Alexander (20) auch die anderen beiden OKC-Guards.

Vor dem Spiel wurde es wie erwartet emotional, als die Thunder bei der Vorstellung der Gäste-Spieler ein langes Tribute-Video für Westbrook laufen ließen. Die Fans feierten ihren früheren Liebling wie erwartet, es gab laute MVP-Rufe für den 31-Jährigen.

Oklahoma City Thunder trotzen Russell Westbrook

Die ersten Minuten gehörten aber den Thunder, wo Gallinari früh heiß war und mit 10 Punkten dafür sorgte, dass OKC schnell einen zweistelligen Vorsprung herausgespielt hatte. Auch Schröder kam früh ins Spiel und hatte einige gute Aktionen, gleiches galt für Gilgeous-Alexander. Houston blieb fast vier Minuten ohne Punkte, erst mit Westbrooks Rückkehr, nachdem dieser früh ausgewechselt wurde, gab es ein paar Zähler. Der Rückkehrer stand bei 9 Punkten, doch die Thunder führten nach einem Viertel bereits mit 37:21.

In der Folge kühlten die Thunder ein wenig ab, Westbrook brachte sein neues Team wieder etwas näher, während Harden uninspiriert wirkte und kein Wurfglück hatte. Erst kurz vor der Pause wachte der Guard endlich auf und verkürzte mit den letzten 6 Zählern der Halbzeit auf 48:60.

Es sollte nur ein kleines Strohfeuer bleiben. Die Rockets ließen viele offene Dreier liegen, sodass Westbrook ganz Rockets-untypisch einige Würfe aus der Mitteldistanz traf. OKC hatte dagegen das Zielwasser aus der Distanz wieder gefunden, Gallinari, Paul und Terrance Ferguson netzten alle ihre Dreier. Auf der anderen Seite ließen die Rockets nun auch am Ring einiges liegen (Rivers, Tucker, Capela), sodass die Thunder die Führung auf über 20 Punkte ausbauen konnten.

Und OKC ließ die Rockets, bei denen nun Isaiah Hartenstein (2, 1/5 FG, 4 Rebounds, 2 Assists) ran durfte, auch kein Comeback mehr starten. Paul traf zwei Jumper in Folge, dann bediente er Steven Adams und schon stand es 95:69. In der Folge war es nur noch ein Schaulaufen, beide Teams leerten recht schnell die Bänke. Chris Clemons machte für die Rockets mit 14 Zählern im letzten Viertel auf sich aufmerksam und betrieb so ein wenig Ergebniskosmetik.

OKC Thunder vs. Houston Rockets: Die Stimmen zum Spiel

Russell Westbrook (Rockets): "Es hat sich wie Heimat angefühlt. Es war aber komisch, in die Gästekabine zu gehen. Ich war dort noch nie zuvor."

James Harden (Rockets): "Es war eine coole Atmosphäre, auch wenn sie uns den Hintern versohlt haben. Sie haben Russ viel Liebe gezeigt, das hat er sich nach elf Jahren hier absolut verdient."

Chris Paul über Danilo Gallinari (Thunder): "Er ist ein leiser Killer. Wie er heute die Mismatches bestraft hat, war einfach stark."

Die wichtigsten Statistiken

Oklahoma City Thunder (22-16) vs. Houston Rockets (25-12) 113:92 (BOXSCORE)

  • OKC erwischte einen brandheißen Start und schoss von Downtown die Lichter aus. Im ersten Viertel versenkten die Gastgeber sechs ihrer zehn Dreier, was maßgeblich für den zwischenzeitlichen Vorsprung von 19 Punkten war. Die Rockets machten es danach besser und verteidigten den Perimeter konsequenter. Das galt aber nur für das zweite Viertel (OKC: 1/5), danach liefen die Thunder wieder heiß. Durch die Garbage Time waren es am Ende trotzdem nur 34,4 Prozent von draußen.
  • Houston unterbot das locker, obwohl Clemons (3/6 Dreier) in der Garbage Time an der Quote schraubte. Es standen am Ende nur elf verwandelte Dreier bei 40 Versuchen zu Buche.
  • Die Rockets wirkten mit Ausnahme von Westbrook, der am Vortag beim Spiel in Atlanta pausierte, ausgelaugt. Der Ball wurde kaum bewegt, es gab zu viele Einzelaktionen. Zur Pause standen genauso viele Ballverluste wie Assists (je 6). Das wurde auch nach dem Wechsel nur minimal besser, dafür vergaben die Gäste reihenweise ihre Würfe in direkter Ringnähe. Am Ende waren es nicht einmal 50 Prozent (19/39, 38 Zähler).
  • OKC bleibt eines der besten Teams gegen den Fastbreak. Das klappte auch heute gegen die Rockets, die vor allem mit Westbrook mehr Tempo als noch in der Vorsaison machen. Die Thunder ließen in den ersten drei Vierteln nur 4 Punkte in Transition zu und nahmen den Rockets somit eine ihrer besten Waffen dieser Saison.

Der Star des Spiels

Danilo Gallinari. Vielleicht sollten die Thunder den Italiener doch nicht traden? Der Forward konnte gefühlt nicht verfehlen an diesem Abend und war die perfekte Ergänzung zum dreiköpfigen Guard-Monster der Thunder. Selbst defensiv stand der etwas hüftsteife Flügelspieler nach Switches seinen Mann. Wollen die Thunder in dieser Spielzeit doch etwas erreichen, müssen sie an Gallo festhalten.

Der Flop des Spiels

Austin Rivers. Sein Einfluss in der Defensive war nicht groß genug, um seinen katastrophalen Auftritt im Angriff zu kompensieren. Der Guard vergab alle seine fünf Würfe, welche vier leichte Korbleger und ein offener Dreier waren. So stand er sinnbildlich für die Schwächen der Rockets an diesem Abend. Dass er sich bei einem vergebenen Korbleger auch noch leicht verletzte, passte ins Bild. Ebenfalls schwach: James Harden. Der MVP von 2018 wirkte ausgelaugt und ohne jeglichen Bounce.

Die Szene des Spiels

In diesem Spiel, bei dem alle Augen auf Russell Westbrook gerichtet waren, lieferte Paul eine absolut souveräne und unaufgeregte Vorstellung ab. Gezaubert wurde aber auch - und zwar, als das Spiel im Prinzip entschieden war. CP3s Opfer war Hartenstein, dem der Point God erst durch die Beine dribbelte, um danach den Floater souverän abzuschließen. Zum mit der Zunge schnalzen!

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