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NBA: Nikola Jokic wirft Denver Nuggets bei den Minnesota Timberwolves in der Verlängerung zum Sieg

Von SPOX
Nikola Jokic warf die Nuggets in Minneapolis zum siebten Sieg im neunten Saisonspiel.
© getty

In einem Spiel auf schwachem Niveau haben sich die Denver Nuggets nach Verlängerung mit 100:98 bei den Minnesota Timberwolves durchgesetzt. Die Offensive läuft auf beiden Seiten unrund und sorgt für schlechte Wurfquoten. Dabei sehen die Nuggets nach einer 16-Punkte-Führung schon wie der sichere Sieger aus, ehe sich die Wolves doch noch in die Verlängerung retten. Dort hatte Nikola Jokic wieder einmal das letzte Wort.

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Minnesota Timberwolves (5-4) Denver Nuggets (7-2) 98:100 OT (BOXSCORE)

Bei den Nuggets überzeugte Jamal Murray (15 Punke, alle im ersten Viertel) zu Spielbeginn, Paul Millsap (14, 10 Rebounds) spielte ein starkes drittes Viertel und auch Nikola Jokic (20, 9/23 FG) zeigte immer wieder seine Klasse. 2,4 Sekunden vor dem Ende war er es auch, der den Gamewinner versenkte. Zum zweiten Mal in Folge avancierte der Joker damit zum Helden für die Nuggets in den finalen Sekunden.

Auf der anderen Seite wehrten sich Karl-Anthony Towns (25, 8/23 FG, nur 3/14 3FG, 16 Rebounds) und Andrew Wiggins (25, 10/22 FG) nach Kräften, waren jedoch größtenteils auf sich alleine gestellt.

Die Timberwolves mussten erneut auf den kranken Jeff Teague sowie den an der Schulter verletzten Shabazz Napier verzichten, sodass Nr.6-Pick Point Guard Jarrett Culver (10, 4/9 FG) als Point Guard startete. Die Starting Five ergänzten Treveon Graham, Wiggins, Robert Covington und Towns. Keine Überraschung gab es auf Seiten der Nuggets, bei denen Murray, Gary Harris, Will Barton, Millsap und Jokic zu Beginn auf dem Feld standen.

Wie es sich für das Team mit der schnellsten Pace (Minnesota) gegen das mit der langsamsten (Denver) gehörte, drückten die Wolves sofort aufs Tempo. Die beiden Superstars Jokic und Towns waren direkt ins Geschehen involviert, aus der Distanz präsentierten sich beide Mannschaften jedoch eiskalt. Bei den Nuggets übernahm Murray und traf sechs Würfe für 15 Punkte. Mehrere starke Pässe von Towns sorgten aber dafür, dass die Wolves mithalten konnten: 27:27 nach zwölf Minuten.

Millsap dreht für Denver auf - Nuggets verspielen hohe Führung

Im Duell der Reservisten entwickelten sich wilde Minuten, in denen Josh Okogie zwei Dreier versenkte und einen Chasedown-Block verbuchte. Eine Auszeit sollte das Chaos mit Fehlpässen und Backsteinen am laufenden Band beenden. Culver sorgte mit einem Fastbreak-Dunk für ein Ausrufezeichen, Towns scorte gegen Jokic in der Zone, sodass die Führung der Hausherren auf 9 Zähler anwuchs (44:35). Die Wurfquoten blieben weiter im Keller, Barton verkürzte mit dem Halbzeit-Buzzer von der Mittellinie immerhin auf 51:49 Wolves.

Nach einer gespielten Minute in Halbzeit zwei verabschiedete sich Murray mit einer Fußverletzung in die Katakomben (kehrte aber später wieder zurück), die Wolves setzten weiter einen Dreier nach dem anderen daneben, Jokic brachte die Gäste nach langer Zeit in einem extrem zerfahrenen Spiel mal wieder in Führung. Millsap wühlte sich mehrfach erfolgreich durch die Zone und erzielte alleine im dritten Viertel 13 Punkte. Vor dem Schlussviertel lag Denver plötzlich zweistellig in Front (76:64).

Fünf schnelle Punkte von Towns und Wiggins sorgten für Hoffnung bei Minnesota, der bislang blasse Jerami Grant konterte mit einem persönlichen 5:0-Lauf. Das Zusammenspiel von Towns und Wiggins wusste immer mal wieder - aber viel zu selten - zu gefallen. Deshalb sorgte Harris mit einem Dreier aus der Ecke für die vermeintliche Vorentscheidung (90:74).

Ein Distanztreffer von Towns sowie ein Flagrant-Foul gegen Mason Plumlee hielten die Wolves am Leben, die sich tatsächlich mit einem 13:0-Lauf noch einmal herankämpften. Towns verpasste dann aus der Distanz gleich zweimal den Ausgleich, der dritte Versuch aus der Ecke saß aber (90:90). Da sich in der Folge weder Wiggins noch Murray gute Würfe erspielten, ging es in die Verlängerung.

Nikola Jokic trifft entscheidenden Wurf zum Overtime-Sieg

Diese eröffnete Wiggins mit einem guten Drive, Jokic sorgte für die ersten Punkte der Gäste seit einer gefühlten Ewigkeit. Barton legte zwei Dreier nach und obwohl die Wolves zahlreiche Diszanzwürfe ausließen, glich Covington wieder aus (98:98). 2,4 Sekunden vor Ende versenkte Jokic einen schweren Mitteldistanzwurf, auf der Gegenseite verfehlte ein Notwurf von Okogie das Ziel.

Im Vergleich der Ersatzbänke hinterließen die eigentlich tiefer besetzten Nuggets lange keinen guten Eindruck. Stattdessen waren es die Timberwolves in Person der guten Okogie (17 Punkte, 8 Rebounds) und Jake Layman (8), die zumindest teilweise für Entlastung sorgten. Nach der Pause wurde es bei Denver deutlich besser und das Reservisten-Duell endete ausgeglichen (25:25).

Was die beiden Teams offensiv veranstalteten, war größtenteils mehr als überschaubar: Zur Pause hatten weder Denver noch Minnesota 40 Prozent der Würfe versenkt, aus der Distanz sah es noch düsterer aus. Vermeidbare Fehlpässe und schlecht zu Ende gespielte Angriffe verhinderten jeglichen Spielfluss.

Die Wolves konnten in der Zone dagegenhalten (53:57 Rebounds, 52:48 Punkte), trafen dafür aber desolat vom Perimeter (6/45, 13,3 Prozent). Denver steigerte sich im Laufe des Spiels auf vernünftige 39,3 Prozent (11/28). 20 Turnover der Nuggets - einige davon in der Schlussphase des vierten Viertels - ermöglichten das Comeback der Wolves, das schließlich nicht von Erfolg gekrönt war.

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