NBA

NBA - Die Offseason der Dallas Mavericks: Eine neue Ära ohne Dirk Nowitzki

Luka Doncic soll bei den Dallas Mavericks eine neue Ära einleiten.
© getty

Nach 21 Jahren steht Dirk Nowitzki nicht mehr im Kader der Dallas Mavericks. Die Hoffnungen ruhen nun auf Luka Doncic und Kristaps Porzingis. Auf dem freien Markt gingen die Mavs dagegen weitestgehend leer aus. Reicht es dennoch, um mal wieder die Playoffs anzupeilen?

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Dallas Mavericks: Die Transaktionen

Im ersten Jahr nach Dirk Nowitzki setzen die Mavs auf Kontinuität. Mit Kristaps Porzingis wurde wie erwartet zum Maximum verlängert, dazu wurden wichtige Rotationsspieler wie Maxi Kleber, Dwight Powell und Dorian Finney-Smith gehalten. Nennenswerte Abgänge gibt es keine, klammert man die Franchise-Ikone Nowitzki aus.

Auf der anderen Seite standen die Verpflichtungen von einigen Ergänzungsspielern, die die Rotation abrunden sollen. Delon Wright dürfte wohl sogar neben Luka Doncic starten, Seth Curry und Boban Marjanovic wurden ebenso zu soliden Tarifen geholt.

Ein großer Wurf gelang dagegen in der Free Agency nicht, Wunschspieler Kemba Walker entschied sich für die Boston Celtics und ein Trade für Goran Dragic platzte aufgrund von Missverständnissen bei der Kommunikation mit den Miami Heat.

Der Slowene schien ursprünglich über den Jimmy-Butler-Trade bei den Mavs zu landen, Stunden später zogen sich die Mavs jedoch aus dem Trade zurück. Angeblich hatten sie gedacht, dass sie Kelly Olynyk und Derrick Jones statt Dragic erhalten sollten.

Dallas Mavericks: Die Zugänge

  • Delon Wright (Sign and Trade: 3 Jahre, 28,1 Millionen Dollar, Grizzlies)
  • Seth Curry (Free Agent: 4 Jahre, 32 Mio., Trail Blazers)
  • Boban Marjanovic (Free Agent: 2 Jahre, 7 Mio., Sixers)

Dallas Mavericks: Die Abgänge

  • Trey Burke (Free Agent, Sixers)
  • Salah Mejri (Free Agent, Liaoning Flying Leopards)
  • Kostas Antetokounmpo (entlassen)
  • Dirk Nowitzki (Karriereende)
  • Devin Harris (unbekannt)

Dallas Mavericks: Die Vertragsverlängerungen

  • J.J. Barea (1 Jahr, 2,6 Mio.)
  • Dorian Finney-Smith (3 Jahre, 12 Mio.)
  • Kristaps Porzingis (5 Jahre, 158,3 Mio.)
  • Dwight Powell (4 Jahre, 37,3 Mio.)
  • Maxi Kleber (4 Jahre, 35,9 Mio.)

Dallas Mavericks: Die wichtigsten Statistiken 2018/19

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
33-49 (Platz 14 im Westen)108,7 (20.)110,1 (18.)-1,5 (21.)

Dallas Mavericks: Die Strategie

Ihre wichtigste Transaktion tätigten die Mavs bereits im Februar, als sie Porzingis aus New York loseisten, die Verlängerung mit dem Letten war im Prinzip nur Formsache. Das Einhorn wollte das maximale Gehalt und Dallas gab es ihm gerne, sogar ohne einsatzbezogene Klauseln. Er und Luka Doncic stehen für die nächste Ära nach Dirk und sorgen nach vielen trüben Jahren nach der Meisterschaft 2011 wieder für Hoffnung in Big D.

Ansonsten wurde auf Kontinuität gesetzt, mit Delon Wright soll die Lücke auf Point Guard geschlossen werden, vor allem wenn es darum geht, gegnerische Spielmacher in Schach zu halten. Curry mit seinem Shooting und Marjanovic als echte Center-Kante komplettierten den Kader. Da abgesehen von Barea nur Verträge für mindestens zwei Jahre abgeschlossen wurden, hat Dallas nun kaum Spielraum im Sommer 2020.

Das ist aber nicht tragisch, da in der kommenden Saison kaum gute Free Agents auf dem Markt sind. Dafür dürften die Mavs 2021 wieder genug Geld zur Verfügung haben, um bei einer guten Entwicklung von Doncic und Porzingis eine mögliche Big Three zu formen.

Der Kader der Dallas Mavericks

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Delon WrightLuka DoncicDorian Finney-SmithKristaps PorzingisDwight Powell
Jalen BrunsonSeth CurryTim Hardaway Jr.Maxi KleberBoban Marjanovic
J.J. BareaCourtney LeeJustin JacksonIsaiah RobyAric Holman
Antonius Cleveland (Two-Way)Ryan Broekhoff
16-mavs_600x347

Dallas Mavericks: Die Schwachstellen

Traditionell ist Dallas unter Coach Rick Carlisle ein Team, das viele Dreier nimmt. In den vergangenen Jahren waren die Resultate sehr schwankend, das dürfte auch in dieser Saison der Fall sein. Mit Ausnahme von Curry fehlen echte Scharfschützen, stattdessen gibt es jede Menge Kandidaten, die extrem streaky sind. Dallas muss hoffen, dass Porzingis schnell seinen Rhythmus findet, ansonsten könnte es zu wenig Platz für Doncic geben.

Auch Wright ist alles andere als ein guter Schütze und hat mit Ausnahme seines kurzen Stints in Memphis noch nicht bewiesen, dass er ein Starter in der NBA sein kann. Immerhin gibt er dem Team mit seiner Länge auf den kleinen Positionen eine weitere Dimension.

Dass er Doncic auch offensiv entlasten kann, wird aber ebenso wichtig sein. Der Slowene musste zum Ende der Saison unglaublich viel Verantwortung tragen und zollte dem mit deutlich zurückgehender Effizienz (und aufgeblähten Zahlen) merklich Tribut. Hier sollen natürlich sehr viele Spielanteile auch an Porzingis gehen.

Dallas Mavericks: Der Hoffnungsträger

Dallas ging im Februar ein hohes Risiko ein, als man Porzingis per Trade von den New York Knicks holte. Der Lette hatte ein Jahr lang kein Spiel gemacht und lief auch nach dem Trade noch nicht für die Mavs auf; dafür investierte man trotzdem eine Wagenladung voller Draft-Picks sowie nun einen Maximal-Vertrag über fünf Jahre.

Das muss als All-In-Move bezeichnet werden und wird das Schicksal der Franchise bestimmen. Im Idealfall ist Porzingis ein mehrfacher All-Star, wie er es vor seiner Verletzung in New York andeutete. Der Lette ist offensiv wendig und variabel, kann von draußen werfen und den benötigten Ringschutz in der Defense liefern.

Dafür muss er aber auch auf dem Feld stehen, was nun seit dem 6. Februar 2018 (!) nicht mehr der Fall war. Ein Kreuzbandriss mag heutzutage nicht mehr so verheerend wie noch vor 15 oder 20 Jahren sein, aber Porzingis begleiten bei seiner Größe von 2,21 Metern schon die komplette Karriere über Verletzungsprobleme.

Dallas Mavericks: Das Fazit

Dallas machte zu Beginn der Free Agency keine gute Figur, Stichwort Dragic-Saga, auch wenn sie bei Porzingis schnell Nägel mit Köpfen machten. Die Entscheidung ist nachvollziehbar, kann aber auch gewaltig nach hinten losgehen. Letztlich ist dies zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich zu bewerten.

Gleichzeitig wurde mit Kleber und Powell für viel Geld, vielleicht zu viel, verlängert. Auf den großen Positionen ist man nun gut bestückt, auf dem Flügel könnte aber der eine oder andere Schütze fehlen.

Entscheidend wird sein, wie Dallas aus den Startlöchern kommt. Gibt es früh Erfolgserlebnisse, könnte Dallas auch im harten Westen um die Playoffs mitspielen.

Die Note: 3-

Artikel und Videos zum Thema