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NBA Playoffs: Giannis Antetokounmpo führt die Milwaukee Bucks zu Blowout in Spiel 2 gegen Toronto Raptors

Giannis Antetokounmpo beschäftigt in Game 2 mehrere Raptors.
© getty

Die Milwaukee Bucks haben auch das zweite Spiel der Eastern Conference Finals für sich entschieden. Beim 125:103 sind die Toronto Raptors vor allem in der ersten Hälfte völlig chancenlos.

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Nachdem das erste Spiel der Serie noch sehr knapp verlief, gaben sich die Bucks in Spiel 2 keine Blöße und dominierten angeführt vom überragenden Giannis Antetokounmpo von Beginn an. Der Greek Freak, der kurz vor Spielbeginn auch offiziell als einer der drei MVP-Finalisten bekannt gegeben wurde, beendete die Partie mit 30 Punkten (10/20 FG), 17 Rebounds und 5 Assists, Milwaukee holte dabei bereits seinen sechsten Playoff-Sieg in Folge.

Beide Teams eröffneten mit den gewohnten Starting Fives, die ersten Minuten gehörten jedoch klar den Bucks: Giannis dunkte zweifach, dann drehte Nikola Mirotic auf. Nach bloß zweieinhalb Minuten nahm Nick Nurse bei 0:9 aus Sicht seines Teams bereits die erste Auszeit. Defensiv wurde es danach kurz besser, doch angeführt von Malcolm Brogdon legten die brandheißen Bucks später noch einen 12:0-Run hin. Nach dem ersten Viertel führte Milwaukee mit 35:21.

Auch im zweiten Abschnitt veränderte sich dieses Bild kaum, die Raptors hatten massive Probleme in der Offense und allein Ersan Ilyasova schenkte ihnen in diesem Durchgang 12 Punkte ein, die Führung wuchs weiter und weiter an und das komplette Fiserv Forum schien sich schon halb auf die Finals vorzubereiten. 64:39 zur Pause!

Kawhi Leonard wehrt sich - doch die Hilfe fehlt

Kampflos gaben sich die Gäste dann nicht auf. Milwaukee verringerte nach der Pause ein wenig den Druck und Kawhi Leonard nutzte die Lücken besser, die Führung schrumpfte bis auf 13 Punkte zusammen, nachdem auch Fred VanVleet zwei Dreier für Toronto versenkte. Die Raptors waren nun auf einmal kaum wieder zu erkennen, nach einer Auszeit von Mike Budenholzer jedoch leisteten sie sich drei Turnover in Folge - und Milwaukee bedankte sich in Transition (89:70). Jodie Meeks traf noch einen wilden Dreier mit dem Buzzer, so ging es mit 95:78 ins letzte Viertel.

Die Raptors hatten ihre letzte echte Chance auf ein Comeback nun vergeben. Im letzten Viertel verwalteten die Bucks ihren Vorsprung, der nie mehr einstellig wurde. Bei 3:20 Minuten auf der Uhr nahmen beide Teams ihre Starter vom Court, die Partie war entschieden.

Topscorer der Partie war am Ende Leonard mit 31 Zählern (10/18 FG), ansonsten punkteten bei den Raptors jedoch nur Norman Powell (14) und Kyle Lowry (15) zweistellig. Bei den Bucks verteilte sich das Scoring neben Antetokounmpo viel ausgeglichener: Ilyasova (17), Mirotic (15), Brogdon (14), Khris Middleton (12) und George Hill (13) landeten ebenfalls in Double Figures.

Spiel 3 der Serie findet in der Nacht auf Montag in Toronto statt. SPOX zeigt die Partie ab 1 Uhr im kostenlosen Livestream.

Die wichtigsten Statistiken

Milwaukee Bucks vs. Toronto Raptors 125:103 (BOXSCORE), Serie: 2-0

  • Im Gegensatz zum ersten Spiel hatten die Bucks diesmal ihr Shooting mitgebracht. Allein im ersten Viertel versenkte Milwaukee fünf Dreier (12 Versuche), bei den Raptors waren es lediglich zwei (8). Im Verlauf des Spiels trafen die Bucks dann 13 Triples bei 41 Versuchen, es blieb also nicht so gefährlich - aber immer noch etwas besser als Toronto (10/32 3FG).
  • Wie schon im ersten Spiel war die Bank der Bucks wieder stärker, und das, obwohl Torontos Bank eins ihrer besten Spiele in diesen Playoffs hinlegte. Insbesondere Brogdon machte einen herausragenden Job als Shooter und Organisator, während Ilyasova mehrere Charges annahm und dazu für Spacing sorgte. Und dennoch: Gemessen an Spiel 1 zeigten sich die Raptors hier sogar noch klar verbessert. Das Verhältnis am Ende: 54:39 Milwaukee.
  • Bei den Raptors war derweil bei weitem nicht nur das Shooting aus der Distanz problematisch. Mit Ausnahme von Kawhi traf auch aus dem Zweipunkteland fast niemand effektiv, weil die Bucks bei nahezu jedem Wurf zumindest nah dran waren. Aber auch an der Freiwurflinie ließen die Gäste unnötig viel liegen (19/25 FT). Die Raptors-Quoten insgesamt, wenn man Kawhis Leistung herausrechnet: 27/69 FG, 9/28 3FG - nicht gut genug.
  • Als Toronto doch mal etwas Momentum generieren konnte, verstärkte Milwaukee den defensiven Druck wieder und forcierte Turnover (13), aus denen sie insgesamt 19 Punkte machen konnten (Toronto: 8 Punkte nach Ballverlusten). Grundsätzlich waren die Gastgeber in Transition deutlich gefährlicher (28:19 Punkte).

Bucks vs. Raptors: Die Stimmen zum Spiel

Mike Budenholzer (Coach Bucks) über Giannis Antetokounmpo: "Er spielt so hart, er gibt in jedem Spiel immer alles. Das war heute ein großartiger Start von uns. Alle haben die Energie von Giannis und die Art und Weise, wie er das Spiel begonnen hat, mit aufgenommen."

Nick Nurse (Coach Raptors): "Wir haben heute offensichtlich sehr wenig richtig gemacht."

Der Star des Spiels

Giannis Antetokounmpo. Ein paar unsaubere Pässe blieben die einzigen Wermutstropfen bei einer ansonsten erneut dominanten Vorstellung des MVP-Favoriten. Nach wie vor unglaublich, wie viel Raum Antetokounmpo defensiv abdecken kann, dazu offensiv wie gewohnt nicht zu bremsen.

Der Flop des Spiels

Man hätte sich bei den Raptors viele Spieler aussuchen können, mit Ausnahme von Leonard, Ibaka und Powell eigentlich fast alle. Besonders ärgerlich war jedoch die Leistung von Marc Gasol, der erneut ein Spiel hatte, in dem er wie einst Tony Allen behandelt wurde und die Bucks-Defense nicht ansatzweise dafür bestrafen konnte (2 Punkte, 1/9 FG). Ibaka war in dieser Partie der wesentlich bessere Big Man Torontos, weshalb Gasol in Hälfte zwei folgerichtig fast nur noch zusah.

Coaching Move des Spiels

Die Bucks konnten defensiv sehr gut die Zone verstopfen und die Halbfeld-Möglichkeiten der Raptors damit massiv einschränken, weil sie genau wussten, wessen Wurf sie respektieren mussten und welchen nicht. Von Siakam und Gasol etwa wurde stets weit ausgeholfen, aber auch von den nominell besseren Shootern sanken die Bucks oft ab, im Wissen, dass sie mit ihren langen Armen trotzdem noch jeden Wurf würden erschweren können. Als Folge hatte gerade Kawhi kaum Platz und nahm im ersten Viertel nur zwei Würfe. Nurse reagierte darauf interessanterweise mit Jodie Meeks, der in den Playoffs bisher fast nur Garbage Time gesehen hatte - es wirkte verzweifelt und war es wohl auch. Immerhin: Meeks war in Halbzeit eins der einzige Raptor mit positivem Plus/Minus (+1) ...

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