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NBA Spielbericht: Klatsche für Boston! Raptors schießen Celtics aus der Halle

Von Philipp Jakob
Die Raptors verpassten den Boston Celtics vor heimischem Publikum eine defitge Abreibung.
© getty

Die Toronto Raptors (45-17) haben ein Ausrufezeichen gesetzt und die Boston Celtics (37-24) mit 118:95 aus der Halle geschossen. Vor allem im zweiten Viertel präsentieren sich die Kelten katastrophal. Toronto nutzt dagegen jeden Fehler gnadenlos aus - und läuft heiß von Downtown.

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Nachdem sich zuletzt gegen die Magic noch Marc Gasol in der Starting Five der Raptors versuchen durfte, war an diesem Abend Serge Ibaka zurück in dieser Rolle. Und auch Kawhi Leonard war nach seiner Verschnaufpause wieder mit von der Partie.

Die Klaue hielt sich anfangs allerdings noch etwas bedeckt, dafür hämmerte Pascal Siakam einen Eckendreier nach dem anderen durch die Reuse (11 Punkte, 3/4 Dreier im ersten Viertel). Auf der anderen Seite hielt Boston mit einer ausgeglichen Teamleistung dagegen, Jayson Tatum sowie Jaylen Brown machten in den ersten zwölf Minuten mit jeweils 7 Zählern auf sich aufmerksam.

So blieb es im ersten Viertel eine ausgeglichene Angelegenheit zwischen zwei der besten Teams der Eastern Conference, dann drehte Toronto aber ordentlich auf. Die Bank der Hausherren präsentierte sich richtig on fire, zwei Dreier von Norman Powell und ein weiterer Triple von Gasol starteten einen 9:0-Lauf.

Die Celtics waren in dieser Phase dagegen eiskalt und so setzten sich die Raptors mit einem 18:0-Lauf erstmals in der Partie ab - einerseits dank starker Offense, aber auch begünstigt durch die Tatsache, dass Boston gut fünfeinhalb Minuten ohne Field Goal blieb. Zwischenzeitlich hatte Toronto den Vorsprung bis auf 23 Zähler ausgebaut, mit 66:45 ging es schließlich in die Halbzeitpause.

Doch besser wurde es aus Celtics-Sicht auch nach dem Seitenwechsel nur bedingt. Kurz schien es, als könne Boston sich tatsächlich noch einmal aufbäumen. Al Horford hatte nach wenigen Minuten im dritten Viertel sogar die Chance per Dreier auf -13 zu verkürzen. Doch der Wurf landete am Ring - und auf der Gegenseite netzte Leonard einen eigenen Triple zum 71:52.

Boston Celtics gehen in Toronto unter

Leonard nahm in dieser Phase die Offense der Raptors in die eigene Hand, doch spätestens als Siakam seinen nächsten Dreier durch die Reuse hämmerte und Serge Ibaka kurz darauf nachlegte, war der Wille der Celtics gebrochen. Die Raptors lagen kurz vor dem Ende des dritten Abschnitts sogar mit 31 Punkten in Front. Damit war die Partie schon sehr früh entschieden.

Bester Scorer bei den Raptors war Siakam, der die Partie mit 25 Punkten (10/16 FG, 4/5 Dreier) beendete. Leonard kam zudem auf 21 Zähler, während Kyle Lowry sich in Sachen Scoring zurückhielt (7 Punkte), dafür aber mit 11 Assists zu überzeugen wusste. Ibaka steuerte zudem 14 Punkte bei 6 von 7 aus dem Feld bei.

Auf Seiten der enttäuschenden Celtics war Marcus Morris mit 17 Punkten noch bester Scorer. Ansonsten war das Team um Kyrie Irving (7 Punkte, 5 Assists), Horford (8 und 5 Assists) oder Gordon Hayward (9, 2/8 FG) aber ein Totalausfall. Daniel Theis kam 9 Minuten zum Einsatz, erzielte aber keine Punkte. Dafür schnappte er sich 2 Rebounds und einen Block.

Die wichtigsten Statistiken

Toronto Raptors (45-17) vs. Boston Celtics (37-24) 118:95

  • Toronto leitete den fulminanten Run im zweiten Abschnitt mit mehreren Triples ein, von Downtown präsentierten sich die Hausherren den gesamten Abend über richtig gut aufgelegt. Die Raptors versenkten 17 von 36 aus der Distanz (47,2 Prozent). Boston kam dagegen nur auf katastrophale 20 Prozent (6/30 Dreier).
  • Dabei half den Raptors in erster Linie das hervorragende Ball-Movement. In den seltensten Fällen stoppte der Ball in den Händen eines Dinos, stattdessen wurde in vielen Situationen mit einem weiteren Extra-Pass der besser positionierte Mitspieler gefunden. Den 25 erfolgreichen Field Goals in Hälfte eins gingen 19 (!) Assists voraus. Insgesamt kam Toronto auf 33 Assists (BOS: 24).
  • Das zweite Viertel ging mit 36:13 an die Raptors, wie verheerend es für die Celtics offensiv dabei lief, beweist unter anderem der Blick auf die Turnover- und Field-Goal-Statistik. Während Boston im zweiten Durchgang ganze 8 Mal den Spalding aus den Händen gab, gelangen den Gästen nur 4 erfolgreiche Field Goals.
  • Die Turnover nutzte Toronto im Übrigen gnadenlos aus. Insgesamt hatte Boston 14 Ballverluste auf dem Konto, die münzten die Raptors in 21 direkte Zähler auf der Gegenseite um. Die Celtics kamen nach den 9 Raptors-Ballverlusten dagegen "nur" auf 9 Punkte.

Toronto Raptors vs. Boston Celtics: Die Stimmen

Pascal Siakam (Raptors): "Wir waren etwas mehr drin im Spiel. Wir haben Stops bekommen. Und wenn wir Stops bekommen, sind wir in der Transition sehr gefährlich."

Brad Stevens (Celtics-Coach): "Wir müssen als Team eine viel bessere Verbindung herstellen. Das ist schon seit einer Weile das Thema."

Der Star des Spiels

Pascal Siakam. Überragender Auftritt von Siakam. Bereits im ersten Viertel ging es direkt mit mehreren Dreiern richtig gut los, im weiteren Spielverlauf brachte der 24-Jährige die Kelten mit starker Defense, einem variablen Angriffsspiel, seinem heißen Händchen und dann auch noch mit einem Monster-Dunk in der Transition zur Verzweiflung. Siakam war an diesem Abend einfach überall.

Der Flop des Spiels

Gordon Hayward. Letztlich hat das komplette Celtics-Team diese "Auszeichnung" verdient. Von Irving war beispielsweise sehr wenig zu sehen, Marcus Smart stand am Ende bei -25. Doch während die beiden zumindest im ersten Viertel noch solide agierten, hatte Hayward von Beginn an Probleme: Als die Bank der Raptors Druck machte, fiel bei Bostons Sixth Man absolut nichts. Knapp die Hälfte seiner 9 Punkte kamen erst in der Garbage Time.

Coaching Move des Spiels

Boston traf im entscheidenden zweiten Viertel so gut wie nichts. Das lag vor allem an der starken Team-Defense der Dinos. Toronto schenkte den Gästen wenig Platz zum Atmen, vor allem die Zone wurde dicht gemacht. Die guten Rotationen verhinderten zumeist offene Würfe. Im zweiten und dritten Viertel waren dementsprechend nur katastrophale 31,7 Prozent der Feldwurfversuche Bostons erfolgreich (13/41).

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