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NBA: Orlando Magic vermiesen Debüt von Jimmy Butler für die Philadelphia 76ers

Von Philipp Jakob
Jimmy Butler verliert sein Debüt im Trikot der Philadelphia 76ers.
© getty

Bitterer Abend für die Philadelphia 76ers (9-7). Beim Debüt von Jimmy Butler schenken die Sixers einen zwischenzeitlichen 16-Punkte-Vorsprung her und verlieren die Partie schließlich mit 106:111 (BOXSCORE) gegen die Orlando Magic (7-8). Terrence Ross avanciert dabei zum Helden für die Hausherren.

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Nach dem monatelangen Wechseltheater um Jimmy Butler gab der Shooting Guard nun endlich sein Debüt für sein neues Team: Bei den 76ers durfte er gemeinsam mit Ben Simmons, J.J. Redick, Wilson Chandler und Joel Embiid von Beginn an ran. Markelle Fultz rückte erwartungsgemäß auf die Bank.

Es dauerte gerade einmal gut zwei Minuten, bis sich Jimmy Buckets erstmals in die Scorer-Liste der Sixers eintragen konnte. Nach einem guten Backdoor-Cut bediente Embiid seinen neuen Teamkollegen, der mit einem schwierigen Layup abschloss.

Ansonsten war es zu Beginn aber fast ausschließlich der Center, der für Furore sorgte. Embiid zeichnete sich für 11 der ersten 13 Sixers-Zähler verantwortlich und hämmerte in den Anfangsminuten sogar drei Dreier durch die Reuse. Es dauerte allerdings bis Mitte des zweiten Viertels, bis sich die Gäste erstmals absetzen konnten (41:31).

Doch auf der anderen Seite stellte Nikola Vucevic klar, dass er nicht nur zum Zuschauen gekommen war. Der Big Man der Magic wehrte sich mit allein 19 Punkten in der ersten Halbzeit (8/11 FG) mit allen Mitteln gegen die Gäste und führte sein Team zu einem 13:2-Lauf. Anschließend blieb es bis zur Halbzeitpause ausgeglichen (53:52 Magic).

Im dritten Viertel schaltete Philly zunächst defensiv einen Gang höher und machte den Hausherren damit das Leben schwer. Gegen Ende des Durchgangs erarbeiteten sich die Sixers einen 12-Punkte-Vorsprung dank des heißen Händchens von Redick (4/7 Dreier).

Butler und Sixers geben 16-Punkte-Führung aus der Hand

Wenige Minuten später meldete sich auch Embiid wieder zu Wort. Mit einem ansatzlosen Dreier brachte der Big sein Team mit 92:76 in Front. Abschütteln ließen sich die Magic damit allerdings noch lange nicht. Mit einem schnellen 14:0-Lauf war wieder alles offen - ein Dreier von Terrence Ross brachte Orlando anschließend sogar wieder in Front!

Quasi wie aus dem Nichts schenkten die Gastgeber den Sixers 21 Zähler in Folge ein, die Magic lagen plötzlich mit 97:92 in Front. Dann drehte jedoch Wilson Chandler auf - 9 seiner 14 Zähler erzielte der 31-Jährige im Schlussabschnitt. So kam Philly wieder heran, bis in die Schlussminuten blieb es enorm spannend.

Etwa 9 Sekunden vor Schluss war es schließlich Ross, der seinem starken Abend das Sahnehäubchen aufsetzte und einen Dreier zur 109:106-Führung durch die Reuse schweißte. Zwar versenkte Redick anschließend ebenfalls einen Triple, der Scharfschütze wurde aber zurückgepfiffen. Kurz vor dem Wurf stand Redick mit dem Ball auf der Seitenauslinie - Turnover.

Auf der Gegenseite erhöhte Vucevic (30 Punkte, 8 Rebounds, +21) den Vorsprung von der Freiwurflinie auf 5 Zähler, ein letzter Versuch von Butler, das Spiel nochmal eng zu machen, scheiterte am Ring. Damit musste der Neuzugang der Sixers eine ärgerliche Niederlage bei seinem Debüt einstecken. Butler zeigte aber immerhin eine solide Leistung und kam auf 14 Punkte (6/12 FG).

Bester Werfer der Gäste war Redick mit 22 Zählern. Embiid legte zwar das erste Triple-Double seiner Karriere auf (19 Punkte, 13 Rebounds, dazu Career-High mit 10 Assists), tauchte aber in Halbzeit zwei zu sehr ab. Auf der anderen Seite war neben Vucevic vor allem Ross (15 und 7) der überragende Mann. Auch Aaron Gordon machte mit 17 Punkten, 6 Brettern sowie 6 Assists positiv auf sich aufmerksam.

Die wichtigsten Statistiken

Orlando Magic (7-8) - Philadelphia 76ers (9-7) 111:106 (BOXSCORE)

  • Nach dem Butler-Trade und den damit verbundenen Abgängen von Dario Saric und Robert Covington wurde das Shooting als eine der größten Sorgen der Sixers ausgemacht. An diesem Abend war dies allerdings kein Problem. Philly versenkte 14 von 29 Dreiern - starke 48,3 Prozent. Die Magic hielten mit ebenfalls guten 12 von 28 von Downtown (42,9 Prozent) dagegen.
  • In Hälfte eins bewegte sich der Ball in der Offense der Gäste enorm gut durch die eigenen Reihen. Gerade Embiid stellte seine Passing-Qualitäten und Übersicht aus dem Post heraus immer wieder eindrucksvoll unter Beweis. Den 20 erfolgreichen Field Goals in den ersten 24 Minuten gingen starke 16 Assists voraus. Am Ende kamen die Gäste auf insgesamt 32 Vorlagen.
  • Gegen einen an beiden Enden des Courts so dominanten Center wie Joel Embiid anzukommen, ist normalerweise kein leichtes Unterfangen. Die Magic machten allerdings gerade offensiv einen hervorragenden Job, was vor allem an Vucevic lag, der einen fabelhaften Abend erwischte. So entschied Orlando das Duell unter dem Korb in der ersten Hälfte mit 24:16 Punkten in der Zone für sich. Nach 48 Minuten war diese Statistik recht ausgeglichen (38:36 Philly).

Orlando Magic vs. Philadelphia 76ers: Die Stimmen

Joel Embiid (Sixers) über seine Auswechslung im ersten Viertel: "Ich war sauer. Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich heiß war. Ich habe drei Dreier zu Beginn des Spiels versenkt. Ich hatte das Gefühl, dass ich Klays Rekord brechen würde."

Nikola Vucevic (Magic): "Sie haben gerade erst einen großen Trade gemacht. Wir wussten, dass sie wahrscheinlich mit viel Feuer starten werden. Wir waren 48 Minuten lang fokussiert. Wir lagen mit 16 zurück und haben weitergekämpft. Sie zu stoppen war das Wichtigste."

Der Star des Spiels

Terrence Ross. Die gesamte Partie über war der Shooting Guard sehr gut aufgelegt, kein Wunder also, dass er in der Crunchtime das Zepter vom schwächelnden Evan Fournier übernahm. Sein letzter von drei Dreiern brachte den Sieg, der Höhepunkt einer starken Leistung mit 15 Punkten (6/9 FG) und 7 Rebounds.

Der Flop des Spiels

Ben Simmons. Im ersten Spiel von Butler nahm Simmons ganz offensichtlich einen Schritt zurück und stand nahezu die komplette Partie über im Schatten von Embiid und Jimmy Buckets. Vom Australier war insgesamt viel zu wenig zu sehen, am Ende hatte er nur 9 Punkte, 6 Assists sowie 3 Rebounds vorzuweisen.

Coaching Move des Spiels

Beim Butlers Debüt waren wenig überraschend noch einige Abstimmungsschwierigkeiten mit den neuen Kollegen zu beobachten. Gerade offensiv wirkte der 29-Jährige in der ein oder anderen Situation noch wie ein Fremdkörper. Allerdings verstand es Head Coach Brett Brown sehr gut, Butler in geschickten Backdoor-Cuts einzusetzen. So kam er immer wieder zu leichten Abschlüssen und konnte einen insgesamt guten Eindruck hinterlassen.

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