NBA

Besser als Carter und Air Jordan?

Die Geschichte des Dunk Contests hatte einige absolute Highlights zu bieten
© getty

Seit 1984 ist der Dunk Contest ein fester Bestandteil des NBA All-Star Weekends. Auch 2017 erwartet uns ein magisches Wochenende (ab Freitag komplett live auf DAZN). Viele Siege waren legendär, atemberaubend, unvergesslich. Doch welches ist das beste Slam-Off ever? Die Top 10.

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Platz 10: Griffin vs. McGee (2011)

Selten ging dem Dunk Contest im aktuellen Jahrtausend ein solcher Hype voraus wie 2011. Rookie und Milchgesicht Blake Griffin hatte in der Saison bereits eine Vielzahl an spektakulären Slams ausgepackt, darunter den heute noch viel zitierten "Mozgov".

Viele sahen den Youngster der Los Angeles Clippers schon vor dem Wettbewerb als Champion - das Fan-Voting war am Ende auch dementsprechend deutlich. Dabei zeigte Finalgegner JaVale McGee einen der schwierigsten Dunks der Geschichte, indem er zwei Bälle gleichzeitig stopfte. Reggie Miller sagte anschließend zu Recht: "Ich kenne niemand anderen auf dem Planeten, der dazu in der Lage wäre."

Das Niveau des Duells war auch insgesamt richtig stark. McGee, die Wundertüte auf zwei Beinen, zeigte bei noch nie zuvor gezeigten Dunks seine Geschicklichkeit, während Blake mit einer Power auftrat, wie man sie seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hatte.

Der End-Dunk, der BG den Sieg bescherte, war allerdings eine einzige Inszenierung. Er überschritt die Grenze des ganzen "Drumherums" um mehr als Griffins Lichtschutzfaktor bei Sonnencreme. Ich bin kein Fan von überbordender Effekthascherei, doch weder die minutenlange Kia-Werbung (hallo Sonnendach) noch der Gospelchor können ihm eins nehmen: Aufgrund dieses Dunks wird sich jeder, aber auch absolut jeder an 2011 erinnern. Es war das Jahr, in dem Griffin über ein Auto sprang.

Platz 9: Robinson über Howard (2009)

Dwight Howard ging als Titelverteidiger an den Start (s.u.), doch ihm blieb der Repeat verwehrt. Der Mann, der ihm 2009 in die Suppe spuckte, war niemand Kleinerer als Nate Robinson. Es war das Duell David gegen Goliath, Zonen-Dominator gegen Winzling. Und die Extreme ließen sich nicht nur zu einer packenden Story aufbauschen, die beiden zeigten auch Leistung.

Howard spielte seine Größe aus und dunkte statt in 3,05 Meter Bodenentfernung mit Leichtigkeit einfach mal zwei Etagen weiter oben bei einer Ringhöhe von 3,35 Meter. Den Coup des Abends aber landete KryptoNate. Das 1,75 Meter große Sprungwunder aus Seattle hatte nach Windmill und Double-Clutch-Reverse noch ein Ass im Ärmel.

Was macht man, um Superman vom Thron zu stürzen? Man dunkt über ihn! Ganz Recht, Robinson stellte D12 an die Restricted Area und sprang über den 2,11-Meter-Mann zum Sieg. Die anschließende Tanzeinlage war zwar nicht ganz so gut wie die von Howard beim All-Star Game 2007, doch sie half dabei, die Crowd in Arizona zum Ausrasten zu bringen.

Platz 8: Der fliegende Brown (1991)

Die 90er waren eine dunkle Zeit. Nicht nur wegen der Frisuren, der Pet Shop Boys und der Diddl-Maus. Auch die Dunk Contests durchlebten eine lange Dürrephase, von 1989 bis 1995 wurde nur ein einziges Mal der Maximal-Score von 50 erreicht. Und selbst bei Cedric Ceballos' Versuch mit Augenbinde (1992) wird bis heute diskutiert, ob er wirklich nichts sehen konnte.

1991 war eine Ausnahme. Da war die wilde Besessenheit von Shawn Kemp. Da war die Raffinesse von Rex Chapman, der unter anderem einen Überkopfpass zu sich selbst zeigte. Und da war Dee Brown.

Mit einer Größe von 1,85 Meter hatte Brown den Fan-Bonus auf seiner Seite und versetzte das Publikum in Charlotte in Ekstase. Sein No-Look-Dunk, bei dem er durch die Zone flog und seine Augen mit dem Ellenbogen verdeckte, war die Kirsche auf der Torte.

Platz 7: Superman (2008)

Cupcake. Das Wort, das die Gemüter der Golden State Warriors und Kevin Durant derzeit so erhitzt, war schon einmal in aller Munde. Damals allerdings im positiven Sinne. Jahre bevor Gerald Green einen der besten Ingame-Dunks aller Zeiten aufs Parkett zauberte, griff er beim Contest 2008 tief in die Trickkiste.

Während Green einen zweihändigen Slam auspackte, blies er die Kerze auf einem kleinen Kuchen aus, ohne ihn vom Ring zu fegen. Anschließend ein Windmill durch die Beine ohne Schuhe? Jap. Da musste sich selbst Dwight Howard strecken - und er lieferte ab.

D12 war in seiner Prime einfach geil anzusehen, Attitüde hin oder her. Ob von hinter dem Brett oder inklusive Self-Tip-In übers Brett. Seine Superman-Nummer machte den Abend zu einem unvergesslichen Spektakel und als Howard den Spalding wie ein Geschoss aus eineinhalb Meter Entfernung durch den Ring warf, hatte er das Ding schon gewonnen.

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