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Dallas? Dann lieber Europa!

Rodrigue Beaubois reiht sich nahtlos in eine Reihe dicker Fische ein
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Gangsta der Woche

Für Kevin Durant läuft es einfach. Seit seinem Wechsel nach Golden State versucht er Schritt für Schritt in die Rolle des Bösewichts hineinzuwachsen, den viele in ihm sehen wollen. Wohl auch deswegen hat er sich nun ein monströses Tattoo aufs Bein stechen lassen, auf dem kein Geringerer als Tupac Shakur zu sehen ist. Der Inbegriff eines Bösewichts - das weiß jeder, der damals "Above the Rim" gesehen hat.

Interessanterweise ist KD dabei eigentlich eher ein Fan von 2Pacs ewigem Widersacher Notorious B.I.G., die Texte von Shakur haben ihn jedoch tief beeindruckt: "So jung sein und dann solche Texte zu verfassen", sagte KD, "wer kann in diesem Alter schon so denken?" Shakur starb im Alter von 25 Jahren.

Warum aber gerade jetzt das Tattoo? Das erklärte Durant nicht, aber mit etwas Recherche lassen sich problemlos Song-Titel finden, die man auf seine aktuelle Situation übertragen kann. "2 of Amerikaz Most Wanted" (mit Curry)? "Only God Can Judge Me"? "California Love"? "Got My Mind Made Up"? "I Ain't Mad At Cha" (für Westbrook!)? "Picture Me Rollin'"? "All Eyez On Me"? Würde alles irgendwie passen!

Auch wenn das Tattoo ziemlich üppig ist, hat KD aber durchaus noch Platz für weitere Hautmalereien. Nach dem Sieg von Team USA in Rio ist also vermutlich Franz Ferdinand fällig ("Well That Was Easy"). Es müssen ja nicht immer Gangster sein.

Selbstwahrnehmung der Woche

Wir alle scheitern gelegentlich daran, uns selbst realistisch einzuschätzen beziehungsweise zu beurteilen. Und Studien aus der Psychologie zufolge ist es sogar relativ gesund, sich immer ein kleines Stück weit höher einzuschätzen als es eigentlich angebracht wäre. Aber muss man es dann gleich so übertreiben wie James Harden?

Unter der Woche plauderte der Bart ein wenig mit ESPN über die Rockets-Strategie in Meetings mit potenziellen Free Agents und detaillierte dabei auch, wie er selbst ins Spiel kommt. "Ich habe ein bisschen was von Steve Nash in mir", sagte Harden seiner Aussage zufolge zu Free Agents. "Er wurde nie hektisch und ließ sich nie etwas aufzwingen, was er nicht tun wollte."

Öhm. Ob Harden damit wohl die Defense meinte, in der beide Spieler tatsächlich ähnlich sind? Wir gehen bei Nash allerdings eher davon aus, dass seine miese Defense mehr mit körperlichen Defiziten zu tun hatte als mit der Attitüde, "sich nie etwas aufzwingen" zu lassen. Dann meint er wohl etwas anderes.

Vielleicht sein Passspiel? Zugegeben: Harden kann ein überragender Passer sein, sich in der Hinsicht mit dem zweifachen MVP zu vergleichen, ist dennoch eher wild. Nash wollte passen, Harden passt, wenn er mit Dribblings und Crossovern nicht selbst zu einem guten Wurf kommt. Abgesehen davon: Nash' Mitspieler haben es GELIEBT, neben Kanadas fiesester Friese zu zocken. Hardens Mitspieler? Einfach mal Dwight Howard oder Jason Terry fragen.

Immerhin: Sein "Pitch" hat ja funktioniert. Sowohl Ryan Anderson als auch Eric Gordon haben in Houston unterschrieben, sicher nicht aufgrund der kombinierten 132 Millionen Dollar, die sie in den nächsten vier Jahren verdienen. Das lag natürlich alles an Stemes Narden.

Teammate der Woche

Okay, das hier liegt schon ein ganzes Stück in der Vergangenheit, passt aber einfach traumhaft in diese Kategorie. Der frühere NBA-Spieler Jayson Williams tauchte vor kurzem in einem Podcast auf und plauderte ein wenig über seine Karriere, darunter auch über seine Rookie-Saison, in der er mit Charles Barkley zusammenspielte. Der Chuckster sei demnach die "schlechteste Person für einen Rookie" gewesen, da man "sich alle miesen Angewohnheiten" von ihm abschauen konnte.

Wie zum Beispiel: "An meinem zweiten Tag im Training rannten wir rauf und runter. Barkley kam etwa fünf Minuten zu spät und hatte eine riesige Tüte von McDonald's in der Hand. Er setzte sich dann auf ein stationäres Fahrrad und packte alles aus. Er nahm Eier, Wurst, Ahornsirup und Buzzer und drehte alles in einem Pfannkuchen zusammen, dann packte er noch Extra-Ahornsirup drauf. Die Butter tropfte heraus.

"Ich meinte zu ihm: 'Wow, du isst so etwas und rennst dann mit uns?' Von wegen. Er hat das Zeug gefressen, während er auf dem Bike saß. Hat ungefähr eine Meile pro Stunde getreten, während wir rannten, und hat uns angeschrien: 'Ihr Hurensöhne! Rennt! Ihr faulen Bastarde! Wegen euch gewinnen wir nie Spiele!' Dabei spuckte er kleine Pfannkuchen-Stücke aus."

Geiler Typ, der Chuck.

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