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Lillard besiegelt Clippers-Aus

Von Thorben Rybarczik
Damian Lillard attackiert den Korb der Los Angeles Clippers
© getty

Die Portland Trail Blazers stehen nach einem knappen 106:103-Erfolg (BOXSCORE) über die Los Angeles Clippers (Serie: 4:2) in der zweiten Playoff-Runde. Die dezimierten Gäste wehren sich nach Kräften, haben aber keine Antwort auf Lillard. Am Ende fällt die Entscheidung von der Freiwurflinie.

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Wenn vor der Saison jemand darauf gewettet hätte, dass die Blazers die zweite Playoff-Runde erreichen würden, dann wäre derjenige jetzt reich. Doch genau so ist es nun gekommen: RIP City drehte einen 0:2-Serienrückstand gegen die verletzungsgebeutelten Clippers in ein 4:2 um und trifft nun auf die Golden State Warriors.

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Allerdings wehrten sich die Clippers nach Kräften gegen das Aus, vor allem Jamal Crawford übernahm in Abwesenheit von Blake Griffin und Chris Paul Verantwortung und erzielte 32 Punkte. Doch in der Defense konnte er CP3 nicht ersetzen, sodass Damian Lillard (28 Punkte, 7 Assists) zu seiner Topform fand.

Unterstützt wurde er von C.J. McCollum (20 Punkte) und Mason Plumlee (9 Punkte, 14 Rebounds, 4 Assists), während auf der anderen Seite neben Crawford auch DeAndre Jordan (15 Punkte, 20 Rebounds) seine Momente hatte. Austin Rivers verletzte sich zwischenzeitlich am Kopf und blutete stark, biss die Zähne aber zusammen und spielte ebenfalls stark (21 Punkte, 8 Assists).

Die Reaktionen:

Damian Lillard (Blazers): "Sie haben sich mit uns zwar einen Kampf geliefert, aber wir sind immer cool geblieben."

Austin Rivers (Clippers): "Ich habe sehr gemischte Gefühle. Ich bin traurig, enttäuscht, aber auch stolz auf unsere Leistung heute."

Doc Rivers (Coach Clippers): "Dieses Team hat mehr Herz und Kampfgeist als jedes Team, das ich vorher gecoacht habe."

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Vor dem Tip-Off: Nichts Neues bei den Blazers: Head Coach Terry Stotts schickte Lillard, McCollum, Aminu, Harkless und Plumlee aufs Feld. Auf der anderen Seite musste Doc Rivers bekanntlich Paul und Griffin ersetzen, weshalb sich seine Starting Five wie folgt las: Rivers, Redick, Mbah a Moute, Green und Jordan.

1. Viertel: Die Gäste kamen besser aus den Startlöchern (6:2), doch Lillard egalisierte den schwachen Start seines Teams im Schnelldurchlauf. Dann wurde es kurz ruhig, als Aminu unabsichtlich Austin Rivers mit dem Ellenbogen im Gesicht traf. Dieser wurde schwer blutend in die Kabine gebracht. Kurze Zeit später gab es dank Aminu und Henderson die erste Blazers-Führung (22:17), doch die Clips kamen schnell zurück und glichen dank eines Pierce-Dreiers aus: 24:24.

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2. Viertel: Auch der Start dieses Durchgangs ging an die Clips, die vor allem aus der Halbdistanz und im Post zum Erfolg kamen. Bei den Blazers übernahm McCollum erstmals Verantwortung und streute einen seiner "And-Ones" ein. Absetzen konnten sich die Hausherren trotzdem nicht, da von Downtown noch viel danebenflog und auf der anderen Seite Jamal Crawford seine Momente hatte. Dann kam Rivers zurück ins Spiel - mit einem nahezu komplett zugeschwollenen Auge. Sein Team konnte sich halt nicht noch einen Ausfall leisten. Vor der Pause spielten die Blazers Hack-a-Jordan und gingen mit einer 50:48-Führung in die Kabine.

3. Viertel: Ein Missverständnis der Clippers nutzte Lillard für einen freien Dreier, anschließend legte er per Layup nach. Um einen Run zu verhindern, brachte Doc Rivers schnell Crawford ins Spiel, der auch seine gewohnte Instant Offense abspulte und dabei Untersützung von Austin Rivers und Jordan bekam, der endlich mal am offensiven Brett zugriff. Dadurch blieb sein Team im Spiel, doch Lillard war weiter heiß und hielt zusammen mit Crabbe den knappen Vorsprung am Leben: 82:80.

4. Viertel: Die Schlussminuten hatten es in sich. McCollum stellte per Dreier auf 98:91, doch Jordan sorgte nun mit starken Offensivrebounds für viele zusätzliche Clippers-Ballbesitze. Zu allem Überfluss knickte er bei einem davon aber um und musste zwischenzeitlich raus. Doch auch von diesem Rückschlag und einem weiteren McCollum-Dreier erholten sich die Clippers und glichen dank Redick und Crawford zum 103:103 aus. Im Gegenzug wurde Plumlee beim Offensiv-Rebound gefoult und traf beide Freiwürfe zum 105:103. Die Clippers kamen anschließend nicht mehr zum Erfolg.

Portland Trail Blazers vs. Los Angeles Clippers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Damian Lillard. Durch die Abwesenheit von Chris Paul war niemand von den Clippers in der Lage, ihn im Eins-gegen-Eins zu stoppen. Er traf von draußen (4/9 Dreier), riss mit seinen Drives Lücken in die Defense und setzte mit präzisen Pässen seine Mitspieler ein. Den beiden wichtigen McCollum-Dreiern am Ende ging eine Vorlage Lillards (7 Assists) voraus.

Der Flop des Spiels: Jeff Green. Im gelang es nicht, DeAndre Jordan bei der Rebound-Arbeit zu unterstützen, zudem hätte er in der Offensive ruhig mehr Verantwortung übernehmen können. Darüber hinaus kam er bei einigen Helpside-Rotationen zu spät.

Das fiel auf:

  • Die Clippers verzichteten zunächst darauf, Damian Lillard im Pick'n'Roll zu doppeln, was dieser mit einem heißen Start bestrafte. Er traf direkt von draußen und auch am Brett. Weder Rivers, noch dessen Backup Prigioni waren ihm im Eins-gegen-Eins gewachsen - was aber ja nicht wirklich was Neues ist.
  • Bei den Clippers übernahm Jamal Crawford den Job als primärer Ballhandler. Der Sixth Man of the Year war auch bestens aufgelegt und nutzte die fahrige Pick'n'Roll- und Helpside-Defense der Blazers, die vor allem aus der Halbdistanz große Lücken anbot.
  • Mason Plumlee wurde wieder mehrfach als zusätzlicher Spielmacher am Key eingesetzt, von wo aus er entweder per Handoffs Pick'n'Rolls einleitete oder den Spalding anderweitig verteilte. Darüber hinaus stand er am Brett auch gegen DeAndre Jordan seinen Mann und sammelte 14 Rebounds ein. Am Ende behielt er noch von der Freiwurflinie die Nerven - das war eine ganz starke Serie vom Big Man.
  • Apropos Rebounds: Die Clippers mussten bis zum dritten Viertel warten, ehe ihnen die ersten Punkte nach einem Offensiv-Rebound gelangen. Die Blazers machten das deutlich besser und nutzten ihre zahlreichen zweiten Chancen effektiver. Jordans Impact am offensiven Brett in der zweiten Halbzeit kam etwas zu spät.

Der Spielplan im Überblick

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