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Gefühlte Finals

Spurs-Forward Tim Duncan (l.) lieferte eine unglaubliche Partie ab
© getty

Die San Antonio Spurs haben ein unglaublich intensives Spiel mit 111:107 nach Verlängerung (BOXSCORE) für sich entschieden und damit den Heimvorteil aus Los Angeles mitgenommen. In der Serie gegen die L.A. Clippers steht es nun 1-1.

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Was für ein Krimi im Staples Center. In einer sehr intensiven und zu jeder Zeit ausgeglichenen Partie behalten die Spurs knapp die Oberhand. Das liegt zum einen an Tim Duncan, der trotz seiner 38 Jahre immer noch unglaublich stark spielt und bester Werfer der Spurs war.

Dazu nutzte San Antonio den Vorteil der tiefen Bank aus. Coach Popovich setzte 11 Spieler ein. Sein Bench Mob produzierte 48 Punkte. Einziger Wehrmutstropfen: Tony Parker musste im vierten Viertel das Spiel aufgrund seiner Knöchelverletzung verlassen und kam nicht mehr zurück.

Auf Seiten der Clippers erzielte Blake Griffin sein erstes Triple-Double (29 Punkte, 12 Rebounds, 11 Assists) in der Postseason, leistete sich aber auch in der entscheidenden Phase zwei Ballverluste.

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Die Reaktionen:

Gregg Popovich (Coach Spurs) über Kawhi Leonard: "Er war unglaublich. Er schafft es immer wieder mich zu beeindrucken. Er weiß, dass er auf dem Court bleiben muss und er findet Wege dies zu tun. Er war weiter aggressiv und das sind einfach herausragend."

Tim Duncan (Spurs): "Ich war schlecht. Ich habe zwei oder drei Korbleger verlegt und zwei oder drei defensive Fehler gemacht, habe meine Position verlassen und DeAndre einfach Dunks gelassen."

Jamal Crawford (Clippers): "Sie kennen diese Schlachten. Sie verlieren Parker und Mills übernimmt. Manu ist raus und es kommt Green rein. So machen sie es halt. Man muss einfach den Hut vor ihnen ziehen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Clippers starten mit ihrer gewohnten Aufstellung. Coach Rivers schickt Paul, Redick, Barnes, Griffin und Jordan auf das Parkett. Auch beim Meister aus San Antonio gibt es keine Veränderungen zum ersten Spiel. Es spielen Parker, Green, Leonard, Duncan und Splitter.

4.: Duncan ist drin in der Partie. Der Veteran macht 6 der ersten 7 Spurs-Punkte und vernascht dabei Jordan vom Feinsten. Auf der anderen Seite punktet Griffin per Putback-Slam. 7:6 für die Spurs.

14.: Das verlernt er nie. Diaw blockt Ginobili am Perimeter frei und der zieht direkt zum Court und legt ihn trotz Foul rein. Auch der Bonusfreiwurf sitzt. 31:26 für die Spurs.

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18.: Ganz stark von Griffin. Der Forward schickt Duncan mit einem Fake in die Luft, nimmt dann aber nicht den Wurf, sondern bedient Jordan per Lob-Pass und stopft ihn rein. 38:35 für die Clippers.

24.: Das ist einfach nur Wahnsinn, was Duncan hier abliefert. Der 38-Jährige legt sich ein weiteres Mal Jordan zurecht, steht bereits bei 16 Punkten und hat erst einen Wurf danebengelegt. 52:47 für den Meister. 17:9-Run in den letzten Minuten.

30.: Die Clippers ziehen das Tempo wieder an. Griffin bedient Paul am Perimeter und der jagt den Dreier durch den Ring. Nach einem 10-Punkte-Rückstand ist L.A. wieder da. Nur noch 59:56 für die Spurs.

42.: Unglaublicher Move von Leonard! Der Forward trifft den Turnaround-Fadeaway-Jumper und legt dabei Gegenspieler Redick noch auf den Hosenboden. Die Spurs sind wieder mit 10 vorne. 88:78.

44.: Ginobili verliert den Ball und muss dann foulen - es ist ein sechstes. Barnes trifft einen und die Clippers sind wieder da. Nur noch 87:88 aus Sicht von Los Angeles.

48.: Paul trifft zwei Freiwürfe zur 94:92-Führung, dann verlieren Belinelli und Griffin jeweils den Ball. Mills gleicht von der Linie aus. Paul hat den letzten Wurf, setzt ihn aber auf den Ring. Es geht in die Overtime.

52.: Duncan ist immer noch nicht müde. Der Big Man trifft den Runner trotz Kontakt, dann legt Mills im Fastbreak nach. San Antonio führt mit 105:101. Noch 1:24 Minute auf der Uhr.

53.: Was für ein Dreier! Obwohl Green an ihm dran ist, verkürzt Paul auf 104:107. Die Spurs bekommen nur einen Notwurf los und Redick nimmt den Dreier, aber verwirft. Die Clippers schicken Mills an die Linie - beide drin. Redick trifft anschließend den Dreier. Auszeit mit 5,2 verbleibenden Sekunden. Mills geht wieder an die Linie und macht die entscheidenden Punkte. 111:107 für San Antonio.

Los Angeles Clippers vs. San Antonio Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Tim Duncan. Dieser Mann ist unglaublich. Mit 38 Jahren stand er 44 Minuten auf dem Feld und war mit seiner bärenstarken Leistung dafür verantwortlich, dass die Spurs den Heimvorteil aus Los Angeles mitnehmen. Am Ende stand er bei 28 Punkten, 11 Rebounds und 4 Assists. Ebenfalls stark: Patty Mills, der am Ende die Nerven behielt und alle Freiwürfe versenkte.

Der Flop des Spiels: Matt Barnes. Es ist bekannt, dass die Clippers-Bank nicht sonderlich tief ist. Umso wichtiger ist es daher, dass die Starter abliefern. Doch Barnes fand offensiv überhaupt nicht ins Spiel und traf nur 1 von 10 aus dem Feld. Natürlich ist der Forward kein Scorer, aber mehr als 4 Punkte brauchen die Clippers schon von ihm.

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Das fiel auf:

  • Es stand Spitzenspiel drauf und es war Spitzenspiel drin. Von Beginn an hatte die Partie eine unglaubliche Pace und hohe Quoten zu bieten. Beide Teams schenkten sich nichts und so ging es recht physisch zu. Mit fortlaufender Spieldauer schafften es aber die Spurs das Tempo etwas zu drosseln.
  • Coach Pop hatte ein Problem, er musste die Minuten von Splitter regulieren. Dabei war der Center der einzige Akteur, der Griffin halbwegs halten konnte. Aber dem Brasilianer fehlt nach einer Saison voller Verletzungen die Luft, um 35-40 Minuten auf dem Feld zu stehen. Da Baynes in Spiel 1 versagte, durfte es dieses Mal Diaw probieren, aber auch der sah gegen Griffin keine Sonne.
  • Leonard bewies einmal mehr seine Vielseitigkeit. Insgesamt verteidigte er alles vom Point Guard bis zum Power Forward. Die meiste Zeit widmete er sich aber liebevoll Redick, der dadurch auch einen recht gebrauchten Abend hatte. Aber vor allem in der Crunchtime war Leonards Verteidigungskunst gegen CP3 gefragt.
  • Im Vorfeld wurde viel über die unterlegende Bank der Clippers gesprochen. Gerade auf den großen Positionen hatte Rivers in Spiel 1 wenig rotiert. Auch dieses vertraute er einer kleinen Rotation. Ganz anders die Spurs. Coach Popovich setzte zur Halbzeit schon 11 Spieler ein. Die Spurs erzielten 31 Punkte mehr von der Bank als Los Angeles.
  • Dieser Duncan ist einfach unglaublich. Im ersten Viertel erzielte er seinen 5000. Punkt in den Playoffs und ist damit der fünfte Spieler überhaupt nach Kareem Abdul-Jabbar, Michael Jordan, Kobe Bryant und Shaquille O'Neal dem das gelang. Selbst mit 38 Jahren gehört er immer noch zu den besten auf seiner Position und das bekam auch DeAndre Jordan zu tun. Der Clippers-Center ist wahrlich kein schlechter Verteidiger, gegen Duncan sah er aber keine Sonne. Der Veteran lieferte sein 100. Playoff-Spiel mit mindestens 20 Punkten und 10 Rebounds ab. Unglaublich.
  • San Antonios Spielweise ist bekannt. Viele Pick-and-Rolls, viel Ball-Movement. Das klappte auch gegen die Clippers. Nur ließen sie den so entstandenen Raum häufig ungenutzt. Die Spurs verwarfen haufenweise offene Dreier. Nur 8 von 25 Würfen aus der Distanz fanden ihr Ziel.
  • Mit 2:41 Minuten auf der Uhr im dritten Viertel packte Popovich die "Hack-a-Jordan"-Taktik raus. Jordan traf 2 von 4, dann holte Rivers seinen besten Verteidiger auf die Bank. Das Momentum war für den Augenblick gebrochen. Die Spurs hatten ihr Ziel erreicht. 4:51 Minuten vor dem Ende ging es weiter. Dieses Mal funktionierte es aber nicht. Jordan traf in der Spanne zwar nur 4 von 10, aber da San Antonio beim Rebound Probleme hatte, blieben die Clippers häufig im Ballbesitz.

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