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Topspiel und doch alles klar?

Kevin Durant erzielte in den letzten vier Spielen gegen Indiana 35,3 Punkte im Schnitt
© getty

Indiana Pacers gegen Oklahoma City Thunder (ab 19 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE mit Frank Buschmann). Das bedeutet die Nummer 1 aus dem Osten trifft auf die Nummer 2 aus dem Westen. Doch Indiana sucht weiter die Form vom Saisonstart. Kevin Durant und Co. sind klarer Favorit im Spitzenspiel.

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Ausgangslage:

Der Kampf um Platz 1 im Osten verkommt in diesen Tagen zu einer Art Schneckenrennen. Bei Meister Miami und vor allem den Indiana Pacers ist die Luft raus. Nun stellt sich gerade für die Pacers die Frage, ob sie den Hebel zu den Playoffs rechtzeitig wieder umlegen können?

8 der letzten 11 Spiele gingen verloren. Kein Playoff-Team agierte in diesem Zeitraum schlechter. Da die Heat aber auch einen Gang zurückgeschaltet haben, ist der Heimvorteil weiter greifbar. Momentan liegen die Pacers aufgrund des Tiebreakers auf Platz 1. Bei am Ende gleicher Bilanz mit den Heat wären sie aufgrund der besseren Ergebnisse gegen die Teams aus der eigenen Conference auf jeden Fall vorne.

Daher wäre ein Sieg gegen die Thunder nicht nur ein Ausrufezeichen in Richtung Playoffs, sondern auch elementar für den Kampf um die Pole Position im Osten. Doch ein Lieblingsgegner sind die Thunder eher nicht. Die letzten drei Partien gingen allesamt verloren.

"Wir haben gegen sie in den letzten Jahren immer Probleme gehabt und haben keinen Weg gefunden, es für sie schwierig zu machen. Es ist klar, wenn Durant ins Rollen kommt, ist er einfach ein Matchup-Problem", sagte Pacers-Forward David West nach dem letzten Aufeinandertreffen.

Doch nicht nur der designierte MVP ist ein Problem. Sidekick Russell Westbrook spielt sich nach seinen Knieverletzungen wieder in Playoff-Form, könnte aber geschont werden. Die Leistungsexplosion ist Durant aber auch nicht entgangen: "Er ist ausgeruht und ist in vielen Matchups im Vorteil. Das brauchen wir von ihm."

Die Stars der Teams:

Die Saison von Kevin Durant bewegt sich in Jordan-Sphären. Zwar wurde seine unglaubliche Serie von 41 Spielen mit mindestens 25 Punkten unlängst gestoppt, aber es gibt mittlerweile kaum noch Zweifel daran, dass KD nach Ende der Regular Season die MVP-Trophäe hochstemmen darf. Selbst Rivale LeBron James erkennt dies an. "Er ist der beständigste Spieler in dieser Saison und daher bisher auch der MVP", erklärte James.

Es wird ihm wohl niemand widersprechen. 31,9 Punkte, 7,5 Rebounds, 5,5 Assists und 1,2 Steals im Schnitt untermauern dies. Damit bewegt er sich fast überall deutlich über seinem Karriereschnitt. Da kann Paul George nicht ganz mithalten. Nach seinem Breakout-Jahr in der vergangenen Saison wurde er bereits in die Riege der Superstars aufgenommen - vielleicht etwas voreilig.

Zwar hat er seinen Punkteschnitt in diesem Jahr noch einmal deutlich gesteigert, aber die Konstanz geht ihm noch ein wenig ab. So hat George immer mal wieder Off-Nights dabei, wo ihm gar nichts gelingen will. Gerade defensivstarke und giftige Teams bereiten ihm Probleme. 2 Punkte gegen Charlotte, 10 Punkte gegen die Bulls und 8 Zähler gegen Memphis untermauern dies.

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Das Schlüsselduell:

Kommentator Frank Buschmann würde wohl von einem "Büffel-Duell" sprechen. Und in der Tat treffen mit Kendrick Perkins und Roy Hibbert zwei richtige Brocken aufeinander. Während Perkins gerade erst von einer Leistenverletzung zurückgekehrt ist, musste Hibbert zuletzt viel Kritik einstecken.

Der Pacers-Center rutschte in der Frustration über die derzeitige Situation eine recht deutliche Kritik an die Mitspieler heraus. Dabei befindet sich der Defensiv-Experte gerade selbst in einem tiefen Leistungsloch. Gegen Miami, das nun wirklich nicht für Dominanz untern den Brettern bekannt ist, kam er auf kümmerliche 5 Punkte und 1 Rebound in 34 Minuten. Insgesamt gelang ihm nur ein Double Double in den letzten sechs Wochen.

Es wird also mal wieder Zeit für ein gutes Spiel. Mit Perkins trifft er zwar auf einen Koloss, aber der Center gehört sicherlich nicht zur Creme de la Creme der Big-Men-Riege. Wenn die Pacers eine Chance haben wollen, brauchen sie ein starke Performance von Hibbert.

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Geschichte:

121 Punkte von den Pacers. Das wirkt wie aus einer vergangenen Zeit. Dabei ist der 121-101-Sieg über die Thunder erst rund vier Jahre her, war aber zu dem Zeitpunkt eine faustdicke Überraschung. Indiana hatte nichts mit den Playoffs zu tun, sondern rangierte mit einer 24-46-Bilanz im Nirgendwo.

Danny Granger zeigte damals eine überragende Partie (32 Punkte) und hielt auch Superstar Durant in Schach. "Man muss gegen ihn physisch spielen. Jedes Mal wenn ich gegen einen richtig guten Offensiv-Spieler spiele, ist es eine Herausforderung", sagte Granger nach der Partie.

Der Forward hatte die Herausforderung mit Bravour gemeistert. KD erzielte nur 16 Punkte bei einer miserablen Quote von 4 von 16. Und auch Westbrook erlebte einen frustrierenden Abend. Der Point Guard erzielte keinen einzigen Punkte und kassierte zu allem Überfluss auch noch ein technischen Foul wegen Meckerns.

Rookies:

Die Rookie-Geschichte bei den Indiana Pacers ist schnell erzählt. Mit Forward Solomon Hill gibt es nur einen Neuling im Kader und der spielt gar keine Rolle. Zwar durfte er zuletzt gegen die Milwaukee Bucks 23 Minuten ran, aber ansonsten beschränkt sich seine Einsatzzeit auf gelegentliche Garbage-Minuten.

Die Rookies der Thunder haben da bereits eine größere Rolle. Center Steven Adams und Guard Andre Roberson durften während der Verletzungen von Perkins und Thabo Sefolosha mehrmals starten und machten ihre Sache ordentlich. Adams steht im Schnitt 15 Minuten auf dem Feld, Roberson kommt auf rund 10 Minuten durchschnittliche Einsatzzeit. Da nun wieder alle an Bord sind, dürften die Rollen der bei den Frischlinge allerdings wieder deutlich kleiner werden.

Der dritte Rookie im Roster ist Forward Grant Jerrett, der in der letzten Woche einen Vertrag bis Saisonende erhielt, aber noch kein Spiel für die Thunder absolvieren dürfte. Jerrett spielte zuvor bei den Tulsa 66ers in der D-League.

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Stimmen:

Frank Vogel (Coach Pacers) über die Schwächephase: "Wir sind immer noch ein gutes Basketballteam. Ich glaube, wir machen die nötigen Schritte, um bereit zu sein."

...über Roy Hibbert: "Wir müssen mehr von ihm bekommen.

Scott Brooks (Coach Thunder): "Die Priorität liegt darauf, auf den Ball aufzupassen. Das hat in den letzten Spielen richtig gut geklappt."

Kevin Durant (Thunder) über Russell Westbrook: "Er spielt gerade richtig gut. Seine Wurfauswahl ist super. Er spielt mit einer unglaublichen Intensität."

Prognose:

Es spricht eigentlich alles für die Thunder. Durant ist in Überform, Westbrook spielt richtig stark und alle Spieler sind wieder fit. Dazu kommt, dass Indiana traditionell Probleme mit Oklahoma City hat und die Formkurve weiterhin steil nach unten zeigt.

Die Pacers müssen schon fast hoffen, dass Westbrook geschont wird und man dann mit der immer noch ausgezeichneten Team-Verteidigung alle anderen außer Durant unter Kontrolle halten kann. Für Indiana ist es höchste Zeit für den "Hallo-Wach-Effekt", aber ob der heute möglich ist?

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