Olympia: Interessensverquickung? SPD kritisiert DOSB-Vizepräsident Stephan Mayer

SID
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir hat die Kandidatur des CSU-Politikers Stephan Mayer zum DOSB-Vizepräsidenten als "ungeschickt und unsensibel" kritisiert.
© IMAGO / Metodi Popow

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir hat die Kandidatur des CSU-Politikers Stephan Mayer zum DOSB-Vizepräsidenten als "ungeschickt und unsensibel" kritisiert.

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"Es widerspricht dem Sinn und Zweck des Ministergesetzes, wenn sich ein geschäftsführender Staatssekretär in ein Amt wählen lässt, bevor überprüft worden ist, ob eine Interessensverquickung vorliegt", sagte Özdemir der FAZ: "Das Ergebnis sollte man abwarten. Dann erst sollte man sich zur Wahl stellen."

Mayer war bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes am Samstag in Weimar zum Vizepräsidenten gewählt worden. Bis Mittwoch ist er noch als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium unter anderem für den Spitzensport zuständig. Mayer benötigt die Zustimmung der Bundesregierung, ehe er das Ehrenamt übernehmen kann. Er rechnet mit einer Entscheidung bis Mitte Januar.

Für Sportpolitiker Özdemir macht es "keinen Unterschied, ob es um einen Wechsel in eine Aktiengesellschaft oder in einen Verein geht, wenn nicht vorher geklärt ist, ob die Fähigkeiten, die Kenntnisse, der Nimbus der betroffenen Person eine Abkühlphase notwendig erscheinen lassen. Eine Karenzzeit erfüllt das Ministergesetz mit Leben."

Bereits in Weimar hatte Sportfunktionär Thomas Härtel Kritik geäußert. Er halte den Zeitpunkt der Kandidatur Mayers für nicht angemessen, sagte der Präsident des Landessportbundes Berlin.

Mayer, der von der Findungskommission auch als Kandidat für das Präsidentenamt im DOSB vorgesehen war, jedoch kurz vor der Wahl zurückzog, gehört neben Miriam Welte, Verena Bentele, Kerstin Holze und Oliver Stegemann dem Gremium um den neuen DOSB-Präsidenten Thomas Weikert an.

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