Paralympics: Erste Goldmedaillen für Team D

SID
Triathlet Martin Schulz hat die erste deutsche Goldmedaille bei den Paralympics in Tokio geholt.
© getty

Triathlet Martin Schulz hat bei den Paralympischen Spielen in Tokio am fünften Wettkampftag das erste deutsche Gold gewonnen. Der 31-Jährige kam dank einer furiosen Aufholjagd nach 750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen mit 45 Sekunden Vorsprung vor dem Briten George Peasgood ins Ziel und holte in 58:10 Minuten in der Startklasse PTS5 nach Rio seinen zweiten Paralympics-Sieg.

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"Alles ist gut gelaufen", sagte Schulz: "Am Abend vor dem Rennen ist meinem Trainer und mir im Zimmer bewusst geworden, dass wir das Glück haben, die ersten sein zu dürfen und ich das erste Gold holen kann." Das habe ihn auf dem letzten Laufkilometer "nochmal gepusht".

Friedhelm Julius Beucher war nach der durchwachsenen Bilanz der ersten Tage erleichtert. "Damit hat unsere erste Gold-Rakete gezündet", sagte der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS): "Martin hat den Triumph von Rio wiederholt, das ist eine Super-Leistung. Deshalb sind wir alle so glücklich und so froh. Es ist wirklich was abgefallen."

Zuvor hatte das Team des DBS zweimal Silber und fünfmal Bronze gewonnen. Schulz stieg mit einem Rückstand von 1:01 Minuten hinter Peasgood aus dem Wasser und arbeitete sich auf dem Rad bei Temperaturen jenseits der 30 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent bis auf 38 Sekunden heran. Bereits am Anfang der dritten von vier Laufrunden zog der dreimalige Weltmeister schließlich am einbrechenden Briten vorbei.

Schulz hatte sich auf die extremen Bedingungen besonders vorbereitet. "Ich habe gelegentlich im Schwimmbad mein Fahrrad aufgestellt", erzählte der Leipziger bereits vor der Abreise nach Japan: "Dazu habe ich Einheiten im Hitzezelt mit Luftbefeuchter und Heizstrahler gemacht. Da waren 38 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit."

Tischtennisspieler Baus holt Gold bei Paralympics

Tischtennisspieler Valentin Baus hat sich ebenfalls seinen Goldtraum verwirklicht. Der 25-Jährige gewann in der dramatischen Neuauflage des Finals von Rio gegen den Chinesen Cao Ningning trotz zwischenzeitlichen Rückstands mit 3:2 und nahm damit in der Startklasse 5 Revanche für die Pleite von 2016. Es ist das erste Gold für die deutschen Tischtennisspieler seit London 2012.

"Das kann man einfach nicht beschreiben. Wir haben so lange dafür gearbeitet", sagte Baus: "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl." Damit beendet Deutschland die Einzelwettbewerbe im Tokyo Metropolitan Gymnasium mit einem kompletten Medaillensatz.

Bereits am Samstag hatte Thomas Schmidberger in der Startklasse drei sein Finale gegen seinen chinesischen Dauerrivalen Fan Penfeng mit 2:3 verloren. Stephanie Grebe gewann nach ihrer 0:3-Niederlage im Halbfinale gegen die Europameisterin Maliak Alijewa vom Russischen Paralympischen Komitee Bronze. Ab Dienstag geht es mit den Teamwettbewerben weiter.

Baus gewann den ersten Satz klar mit 11:4, ehe er sich in Durchgang zwei und drei eine Schwächephase erlaubte. Danach war der Düsseldorfer wieder der bessere Spieler und verwandelte seinen vierten Satzball zum 2:2-Ausgleich. Im Entscheidungsdurchgang setzte er sich früh ab und verwandelte seinen dritten Matchball zum 11:7.

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