Ski Alpin: Pinturault räumt beim Weltcup-Finale ab - auch Vlhova gewinnt Gesamtweltcup

SID
Alexis Pinturault gewinnt den Gesamtweltcup bei den Herren.
© getty

Der Franzose Alexis Pinturault gewinnt endlich den Gesamtweltcup - und die Riesenslalom-Wertung gleich dazu. Petra Vlhova gewinnt ebenfalls erstmals den Gesamtweltcup, verliert aber den Slalom-Titel an Katharina Liensberger.

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Als es endlich vollbracht war, wurde Alexis Pinturault von seinen Gefühlen übermannt. Er riss die Fäuste in die Höhe, ließ erleichtert seine Stöcke fallen und ging für einen Moment in Gedanken versunken in die Knie. Dann lief auch schon der junge Schweizer Marco Odermatt auf ihn zu und fiel dem glücklichen Franzosen, dem er im Kampf um die große und die kleine Kristallkugel so lange ein hartnäckiger Konkurrent gewesen war, im Zielraum von Lenzerheide um den Hals.

"Es ist wirklich unglaublich, das ist das beste Geschenk, was ich mir machen konnte", sagte Pinturault, der sich an seinem 30. Geburtstag und damit vor dem letzten Rennen der Saison am Sonntag erstmals den Gesamtweltcup sicherte: Uneinholbare 107 Punkte liegt er vor Odermatt, dem er mit dem Sieg im letzten Riesenslalom des Winters noch die kleine Kristallkugel in der Disziplin-Wertung entriss. Der Schweizer wurde nur Elfter und büßte damit seine 25 Punkte Vorsprung vor dem Rennen ein.

Petra Vlhova sicherte sich wenig später als erste Slowakin ebenfalls den Gesamtweltcup. Nach ihrem sechsten Rang beim letzten Slalom der Saison liegt sie vor dem Riesenslalom am Sonntag uneinholbare 136 Punkte vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami. Vlhova war dennoch nicht bester Laune: Sie verlor ihren Titel im Slalom an Weltmeisterin Katharina Liensberger (Österreich), die sich mit ihrem Sieg vor Mikaela Shiffrin (USA) auch die kleine Kristallkugel sicherte.

Pinturault dagegen war einfach nur glücklich. "Es war ein großes Ziel in meiner Karriere. Ich hatte Marcel Hirscher, der stärker als ich war. Ich war sehr oft Zweiter, aber ich habe nie aufgegeben. Und es ist heute gekommen - es war ein sehr großer Moment", sagte er und bekannte: "Ich hatte in der letzten Woche viel Druck. Das war heute vielleicht eine meiner größten Leistungen." Tatsächlich hatte Pinturault in den vergangenen Rennen geschwächelt und dem furiosen Odermatt dadurch in beiden Wertungen noch eine Chance gelassen.

Pinturault holt als dritter Franzose Gesamtweltcup

Als Gewinner der großen Kristallkugel folgt Pinturault auf Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen) und gewann die begehrte Trophäe als dritter Franzose nach Jean-Claude Killy (1967 und 1968) und Luc Alphand (1997). Odermatt hätte die Entscheidung noch einmal spannend machen können: Er war mit nur 31 Punkten Rückstand zum Weltcup-Finale gekommen, dann aber wurden die Abfahrt und der Super-G wegen des schlechten Wetters zu seinem Nachteil abgesagt.

Die beiden deutschen Starter Stefan Luitz (Bolsterlang) und Alexander Schmid (Fischen) beendeten ihre Saison mit den Plätzen zehn und 14 im Rennen und den Rängen 16 (Schmid) und 19 (Luitz) im Riesenslalom-Weltcup. "Das war ein Schritt in die richtige Richtung, aber es ist noch einiges mehr drin", sagte Luitz, der künftig wieder "um das Podest mitfahren" will. Schmid, wie Luitz WM-Dritter mit der Mannschaft, hat sich vorgenommen, "konstanter zu werden".

Lena Dürr (Germering) belegte im letzten Slalom Rang 14, beeindruckte allerdings durch ihre Abschlussplatzierung: Sie beendete die Saison als Sechste in der Disziplin-Wertung.

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