Westvold Hansen erste Kombinations-Weltmeisterin - Haasch auf Platz elf

SID
Cindy Haasch verpasst die Top 10 nur knapp.
© getty

Die Norwegerin Gyda Westvold Hansen hat Wintersport-Geschichte geschrieben und als erste Nordische Kombiniererin WM-Gold geholt. Bei der Frauen-Premiere in Oberstdorf setzte sich die 18-Jährige am Samstag nach einem Sprung von der Normalschanze sowie 5 km in der Loipe bei einem norwegischen Dreifachsieg vor den Schwester Mari (+13,8 Sekunden) und Marte Leinand Lund (+28,8) durch.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die 18 Jahre alte Gyda Westvold Hansen platzte fast vor Stolz, als sie mit der norwegischen Flagge auf den Schultern ihren Eintrag in die Sportgeschichtsbücher als erste Kombinations-Weltmeisterin feierte. Und die gar erst 16-jährige Cindy Haasch lief auf Platz elf überglücklich als erste deutsche Kombiniererin ins Ziel eines WM-Rennens. Passenderweise die ganz jungen Athletinnen haben bei der Premiere der jüngsten nordischen Disziplin auf höchster Ebene in Oberstdorf die Hauptrollen gespielt.

"Ich war sehr nervös. Es hat sich irgendwie total unreal angefühlt, dass ich heute mein Land bei einer WM vertreten darf", sagte Haasch: "Aber im Rennen habe ich dann nicht mehr darüber nachgedacht." Stattdessen stürmte die junge Thüringerin noch von Rang 19 nach vorne, "und damit bin ich sehr zufrieden."

Ganz vorne setzte aber die führende nordische Nation die Maßstäbe. Junioren-Weltmeisterin Westvold Hansen war auch bei den Großen eine Klasse für sich und gewann nach einem Sprung von der Normalschanze sowie 5 km in der Loipe bei einem norwegischen Dreifachsieg vor den Schwestern Mari (+13,8 Sekunden) und Marte Leinand Lund (+28,8).

Die frühere Skisprung-Weltmeisterin Svenja Würth (Baiersbronn) fiel von Platz drei nach dem Schanzendurchgang noch auf Rang 17 (+2:30,9 Minuten) zurück. "Ich bin hier nervöser als ich beim Skispringen war. Das ist alles noch nicht so routiniert", sagte die 27-Jährige, die im jungen deutschen Team die Führungskraft ist: "Dass ich im Laufen keine Glanzleistungen vollbringen kann, ist mir klar."

"Es ist immer etwas Besonderes, wenn man Teil der Sport-Geschichte sein darf"

 

Reine Ergebnisse waren auch nicht das Wichtigste, weder für Haasch und Würth, noch für die ehemalige Junioren-Weltmeisterin Jenny Nowak (+2:48,5) und Maria Gerboth (+3:11,9) auf den Plätzen 18 und 19. "Ich hoffe, dass man hier sieht, dass die Kombination der Frauen die Berechtigung hat, hier zu sein", sagte Würth: "Es ist immer etwas Besonderes, wenn man Teil der Sport-Geschichte sein darf."

Auch Gerboth wies auf die Magie des Moments hin: "Die WM-Aufnahme war ein Meilenstein für uns, den wir endlich erreicht haben", sagte sie: "Das ist nicht das Ende des Weges, das ist erst der Anfang."

Raum für Entwicklungen ist definitiv noch da, das Niveau war hinter den Besten noch nicht das allerhöchste, kann es auch noch nicht sein. 31 Athletinnen am Start und 28 im Ziel sind auch noch ausbaufähig in einer Sportart, die erst im Dezember den ersten Weltcup ihrer Geschichte erlebt hatte.

Den hatte damals in Ramsau die Amerikanerin Tara Geraghty-Moats gewonnen, die diesmal nach verpatztem Sprung nur Fünfte wurde. Als Trostpflaster bekommt sie noch in Oberstdorf die Kristallkugel für den Gewinn des Gesamtweltcups - dabei wurde in diesem Winter lediglich ein Weltcup ausgetragen.

Das bisherige Minimalprogramm soll sich schnell vergrößern. "In den nächsten Jahren wollen wir vier Wochenenden im Kalender haben. Schön wäre es, Weltcups zusammen mit den Männern auszutragen", sagte Horst Hüttel, NoKo- und Sprungchef im DSV, dem SID.

Artikel und Videos zum Thema