DSV-Adler springen in Zakopane hinterher: "Das ist schlampig"

SID
Nach dem Debakel beim Teamspringen in Zakopane verfehlten die DSV-Adler auch im Einzel die absoluten Spitzenplätze.
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Nach dem Debakel beim Teamspringen in Zakopane verfehlten die DSV-Adler auch im Einzel die absoluten Spitzenplätze. Markus Eisenbichler schaffte es als Achter noch in die Top 10.

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Markus Eisenbichler winkte zufrieden in die Kamera und war nach dem versöhnlichen Abschluss eines enttäuschenden Wochenendes um Optimismus bemüht.

"Auch an einem schlechteren Tag bin ich noch in Schlagdistanz", äußerte sich der Weltmeister nach dem achten Platz im polnischen Skisprung-Mekka Zakopane demonstrativ positiv.

Er müsse sich "einfach langsam nach vorne arbeiten, mit Ruhe und Geduld", sagte Eisenbichler fokussiert. Die Enttäuschung vom Samstag, als die DSV-Adler um "Eisei", Karl Geiger, Severin Freund und Pius Paschke mit einem enormen Rückstand nicht über Rang sechs hinausgekommen waren, steckte aber noch sichtbar in den Knochen. "Das Fazit ist eher bescheiden", sagte Eisenbichler.

Der 29-Jährige rettete sich am Sonntag mit Sprüngen auf 129,5 und 134,5 m (279,1 Punkte) in die Top 10. Zum norwegischen Sieger Marius Lindvik (296,5), der knapp vor Anze Lanisek (Slowenien/294,2) und Robert Johansson (Norwegen/292,9) gewann, fehlten aber Welten. Auch der Tournee-Zweite Karl Geiger sucht weiter nach seiner Form und musste sich mit dem enttäuschenden 25. Platz (260,3) begnügen.

Geiger: "Das muss ich ein paar Tage sacken lassen"

Das beschäftigte auch den Oberstdorfer, der bei der Heim-WM vor der eigenen Haustüre in fünf Wochen eigentlich um die Medaillen springen will. "So ganz schlau werde ich aus dem Wochenende noch nicht. Es ist nicht leicht gegangen, das muss ich ein paar Tage sacken lassen", sagte der Skiflug-Weltmeister: "Im Flug habe ich Reserven, das ist schlampig."

Aufwind sollte allerdings die verbesserte Mannschaftsleistung geben. Pius Paschke überzeugte als 13., auch Ex-Weltmeister Severin Freund auf Platz 16 und Martin Hamann direkt dahinter durften zufrieden sein. "Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht. Die Kapelle ist nach vorwärts marschiert, nicht rückwärts", betonte Bundestrainer Stefan Horngacher.

Sein Team habe zwar nicht die besten Sprünge gezeigt, "aber bessere", sagte der Österreicher. Mit Blick auf die WM ist Horngacher zuversichtlich, auch was das Leistungsvermögen von Geiger betrifft. Bis dahin werde "der Karl wieder voll fit sein, und wir wissen, was der Karl kann".

DSV-Adler in Zakopane: Ein Wochenende zum Vergessen

Das Wochenende in Zakopane wollen die deutschen Skispringer jedenfalls schnell wieder vergessen, der Fokus ist bereits voll auf die kommenden Wettbewerbe im finnischen Lahti gerichtet. "Ich habe extrem Bock auf Lahti, die Schanze liebe ich", sagte Eisenbichler mit einem Lächeln.

Für den Bayer geht es zudem noch um den Gesamtweltcup, da der norwegische Dominator Halvor Egner Granerud in Zakopane nicht über Rang 23 hinauskam. Und auch für Geiger bietet sich eine Möglichkeit zur Wiedergutmachung. Denn im letzten Jahr hat "Karl dort gewonnen, und wir sind sehr gut gesprungen", sagte Horngacher.

Mit Blick auf die Weltmeisterschaft werde es keine Pause geben, erklärte der Bundestrainer, einzig für die Generalprobe im rumänischen Rasnov wird individuell über eine Teilnahme entschieden.