"Verrückte Zeiten" für Skispringer und Biathleten: Der Winter ist vorbei

SID
Die Skisprung-Saison wurde wegen des Coronavirus vorzeitig beendet.
© getty

Die Skiflug-WM verschoben, die alpine Saison beendet, die Biathlon-Rennen in Oslo gestrichen: Die Corona-Krise hat auch dem Wintersport einen Tiefschlag versetzt. Einen DSV-Skispringer erwischte es besonders bitter.

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Severin Freund brachte die gedrückte Stimmung im Skisprung-Lager auf den Punkt. "So wollten wir die Saison nicht beenden. Aber es sind verrückte Zeiten", schrieb der Ex-Weltmeister auf Facebook, kurz nachdem die FIS das vorzeitige Ende der Saison verkündet hatte. Doch Freund war längst nicht allein: Auch die alpinen Skirennläufer und Biathleten traf die Corona-Krise am Donnerstag hart.

Vor allem bei den Skispringern war der Saison-Abbruch überfällig. Seit Tagen reisten Athleten und Funktionäre mit dem Zug quer durch Norwegen, von Oslo über Lillehammer zuletzt nach Trondheim. Medienberichten zufolge ist der kommende FIS-Renndirektor Sandro Pertile, ein Italiener, bereits unter Quarantäne gestellt.

Leyhe stürzt im letzten Sprung der Saison schwer

Trotzdem sollte am Abend in Trondheim gesprungen werden, am Wochenende dann in Vikersund. Doch dem schob nicht zuletzt die norwegische Regierung mit drastischen Maßnahmen einen Riegel vor. Auch die Skiflug-WM in Planica (19. bis 22. März) findet nicht statt, die Saison ist damit beendet. Die Weitenjagd in Slowenien soll in der kommenden Saison nachgeholt werden.

Gewinner des Gesamtweltcups ist somit der Österreicher Stefan Kraft vor Karl Geiger (Oberstdorf), bei den Frauen geht die Kugel an Olympiasiegerin Maren Lundby aus Norwegen. Besonders bitter: Der Willinger Stephan Leyhe war am Mittwoch in Trondheim in der letztlich bedeutungslosen Qualifikation im letzten Sprung des Winters schwer gestürzt, es besteht der Verdacht auf einen Kreuzbandriss.

Vorzeitig beendet ist der Winter auch für die Skirennläufer. Die für das Wochenende angesetzten Rennen im slowenischen Kranjska Gora wurden wegen der Pandemie ersatzlos gestrichen. Damit steht der Norweger Aleksander Aamodt Kilde als Nachfolger des zurückgetretenen Seriensiegers Marcel Hirscher als Gesamtweltcupsieger fest.

Auch Biathlon- und Ski-Alpin-Saison vorbei

"Die Gesundheit und Sicherheit der Athleten und aller anderen Teilnehmer sowie der Öffentlichkeit stehen an erster Stelle", begründete die FIS ihre wenig überraschende Entscheidung. Bei den Frauen waren bereits am Mittwoch die letzten geplanten Rennen im schwedischen Are gestrichen worden.

Abgesagt wurde am Donnerstag auch das Weltcup-Finale der Biathleten am legendären Holmenkollen in Oslo. Wie die Verwaltung der der norwegischen Hauptstadt am Donnerstag mitteilte, werden die vom 20. bis 22. März angesetzten Wettbewerbe fristlos gestrichen. Die Rennen in Kontiolahti/Finnland an diesem Wochenende finden derzeit noch wie geplant statt und sind somit der Saisonabschluss.

Weit entfernt in Kanada befindet sich derzeit ein Großteil der Skilangläufer, dort soll in Quebec am Wochenende der Weltcup wie geplant stattfinden. Die Wettkämpfe für den folgenden Dienstag in Minneapolis (USA) fallen dagegen aus. Ab Freitag dürfen Europäer nicht mehr in die USA einreisen.

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