Biathlon-WM: Frauenstaffel holt Silber

SID
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© getty

Denise Herrmann fiel nach der hammerharten Schlussrunde ihren jubelnden Teamkolleginnen in die Arme, die Erleichterung über das silberne Happy End war den deutschen Biathletinnen anzusehen: Nach einer furiosen Aufholjagd mussten sich Herrmann und Co. im WM-Staffelrennen von Antholz über 4x6 km nur den Seriensiegern aus Norwegen geschlagen geben.

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"Es war ein richtig geiles Rennen. Es war aber nicht einfach, ich hatte ganz schön wackelige Beine beim Schießen", sagte Herrmann, die gemeinsam mit Karolin Horchler, Vanessa Hinz sowie Franziska Preuß nur 10,7 Sekunden hinter den in diesem Winter immer siegreichen Norwegerinnen lag und die vierte Medaille für den Deutschen Skiverband (DSV) holte. Zuvor hatten Herrmann (Verfolgung), Hinz (Einzel) und Preuß (Single-Mixed-Staffel) bereits Silber gewonnen.

Herrmann erlöste das deutsche Team dank ihrer Laufstärke allerdings erst auf der Schlussrunde, auf der sie zunächst Tschechien und kurz vor dem Ziel noch die Ukraine überholte. Insgesamt benötigten die deutschen Frauen neun Nachlader.

Die vier Athletinnen hatten in diesem Winter, wenngleich in unterschiedlicher Aufreihung, zwei vierte Plätze belegt. Neben einem weiteren vierten Rang verbuchte eine deutsche Frauenstaffel im Weltcup zudem einen zwölften Rang. In jedem Rennen musste das DSV-Quartett dabei mindestens eine Strafrunde drehen - mit einem sicheren Schießen sollte am Samstag der Grundstein für Edelmetall gelegt werden.

Startläuferin Horchler feuerte ihre ersten fünf Schüsse entsprechend dosiert ab, einmal musste sie dennoch nachladen. Stehend verhinderte die 30-Jährige den Gang in die Strafrunde dann nur mit Mühe und drei weiteren Nachladern, der Rückstand wuchs bis zum Wechsel auf 1:10,0 Minuten an. "Ich habe brutal gezittert, ich war extrem aufgeregt", erklärte Horchler.

Biathlon-WM: Hinz fehlerlos beim Schießen

Zwar räumte Hinz danach beflügelt von ihrem Einzel-Coup alle Scheiben ohne Nachlader ab, der Abstand zu den Medaillenrängen aber verringerte sich nur unwesentlich, zur Spitze vergrößerte er sich sogar noch um eine halbe Minute. "Ich bin froh, denn es war heute gar nicht leicht für mich", sagte Hinz.

Wie schnell sich ein Rennen aber ändern kann, zeigte der dritte Stehendanschlag. Während die Rivalinnen Fehler um Fehler produzierten, knallte Preuß ihre Schüsse sicher ins Ziel - der Lohn war Rang vier mit nur noch 43,0 Sekunden Rückstand. "Zum Glück ist es voll aufgegangen", sagte Preuß.

Ab 14.45 Uhr wollen auch die deutschen Männer ihre erste Medaille bei den Titelkämpfen in Südtirol holen. Die Konkurrenz ist aber gewaltig, vor allem die Quartetts aus Norwegen und Frankreich dürften Gold und Silber unter sich ausmachen.

"Wir haben uns viel vorgenommen und wollen natürlich auf einem der ersten drei Plätzen ankommen", sagte der entthronte Einzel-Weltmeister Arnd Peiffer: "Es wird schwer, aber wir haben die Chance - und die wollen wir mit beiden Händen ergreifen." Am Sonntag finden zum WM-Abschluss noch die beiden Massenstarts (12.30/15.00) statt.

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