Biathlon-WM in Antholz: Die DSV-Athleten im Medaillencheck

 
Denise Herrmann, Arnd Peiffer und Benedikt Doll gelten als Medaillenkandidaten bei der Biathlon-WM.
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In Antholz findet vom 13. bis zum 23. Februar die Biathlon-WM statt. Der Austragungsort erwies sich bei der letzten WM, die in der Südtirol-Arena im Jahr 2007 ausgetragen wurde, als gutes Pflaster. Die Medaillenflut von damals werden wir in diesem Jahr aller Voraussicht nach nicht sehen. Wir machen vor der Weltmeisterschaft den Medaillencheck bei den DSV-Athleten und blicken auf die Favoriten.

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Traum-Bedingungen, begeisterte Zuschauer und ein wunderschönes Bergpanorama in den Dolomiten: Dafür stehen Jahr für Jahr die Biathlon-Wettbewerbe in Antholz. In diesem Jahr wird die WM dort vom 13. bis 23. Februar ausgetragen.
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Traum-Bedingungen, begeisterte Zuschauer und ein wunderschönes Bergpanorama in den Dolomiten: Dafür stehen Jahr für Jahr die Biathlon-Wettbewerbe in Antholz. In diesem Jahr wird die WM dort vom 13. bis 23. Februar ausgetragen.

Antholz erwies sich bei der letzten WM, die in der Südtirol-Arena im Jahr 2007 ausgetragen wurde, als gutes Pflaster. Magdalena Neuners Stern ging damals mit drei WM-Titeln (Sprint, Verfolgung, Staffel) auf. Am Ende stand Platz eins im Medaillenspiegel.
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Antholz erwies sich bei der letzten WM, die in der Südtirol-Arena im Jahr 2007 ausgetragen wurde, als gutes Pflaster. Magdalena Neuners Stern ging damals mit drei WM-Titeln (Sprint, Verfolgung, Staffel) auf. Am Ende stand Platz eins im Medaillenspiegel.

Krönender Abschluss vor 13 Jahren war der Massenstart der Damen mit einem sensationellen Dreifach-Erfolg von Andrea Henkel vor Martina Glagow und Kati Wilhelm. Eine derartige Medaillen-/Titelflut ist im Gegensatz dazu aber dieses Mal nicht zu erwarten.
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Krönender Abschluss vor 13 Jahren war der Massenstart der Damen mit einem sensationellen Dreifach-Erfolg von Andrea Henkel vor Martina Glagow und Kati Wilhelm. Eine derartige Medaillen-/Titelflut ist im Gegensatz dazu aber dieses Mal nicht zu erwarten.

Wir zeigen, welche Athleten für Deutschland an den Start gehen und schätzen die Medaillenchancen von Herrmann, Peiffer, Doll und Co. ein. Außerdem wagen wir einen kleinen Blick auf die Konkurrenz.
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Wir zeigen, welche Athleten für Deutschland an den Start gehen und schätzen die Medaillenchancen von Herrmann, Peiffer, Doll und Co. ein. Außerdem wagen wir einen kleinen Blick auf die Konkurrenz.

DENISE HERRMANN: Nach dem Karriereende von Laura Dahlmeier befindet sich im Damenteam nur noch eine potenzielle Siegläuferin. Die ehemalige Langläuferin hat gute Chancen auf Edelmetall im Sprint, wo nur zweimal geschossen wird.
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DENISE HERRMANN: Nach dem Karriereende von Laura Dahlmeier befindet sich im Damenteam nur noch eine potenzielle Siegläuferin. Die ehemalige Langläuferin hat gute Chancen auf Edelmetall im Sprint, wo nur zweimal geschossen wird.

Doch auch bei vier Schießeinlagen kann sie durch ihre hervorragende Laufform für eine Top-Platzierung sorgen. Den einzigen Saisonsieg feierte sie im Einzel und im vergangenen Jahr holte sie Gold in der Verfolgung von Östersund.
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Doch auch bei vier Schießeinlagen kann sie durch ihre hervorragende Laufform für eine Top-Platzierung sorgen. Den einzigen Saisonsieg feierte sie im Einzel und im vergangenen Jahr holte sie Gold in der Verfolgung von Östersund.

FRANZISKA PREUSS: Vor allem das Liegendschießen ist eigentlich eine Domäne der 25-Jährigen, die dort regelmäßig mit die schnellsten Zeiten aufbietet. Wenn zur Schnelligkeit die Präzision hinzukommt, ist Preuß für eine Überraschung gut.
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FRANZISKA PREUSS: Vor allem das Liegendschießen ist eigentlich eine Domäne der 25-Jährigen, die dort regelmäßig mit die schnellsten Zeiten aufbietet. Wenn zur Schnelligkeit die Präzision hinzukommt, ist Preuß für eine Überraschung gut.

Preuß liegt vor allem der Massenstart, bei dem sie schon 2016 Silber holte. Entscheidende Faktoren bei der Bayerin sind ihre Gesundheit (war zuletzt angeschlagen) sowie ihre Nerven, die ihr bei manchen Großereignissen einen Streich gespielt haben.
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Preuß liegt vor allem der Massenstart, bei dem sie schon 2016 Silber holte. Entscheidende Faktoren bei der Bayerin sind ihre Gesundheit (war zuletzt angeschlagen) sowie ihre Nerven, die ihr bei manchen Großereignissen einen Streich gespielt haben.

Bei VANESSA HINZ geht die Laufform pünktlich zum Saisonhöhepunkt "nach oben". Für eine Medaille wird dies aber wohl nicht reichen. Zu inkonstant war die Saison bislang (beste Platzierung: 8). In der Staffel ist sie aber gesetzt.
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Bei VANESSA HINZ geht die Laufform pünktlich zum Saisonhöhepunkt "nach oben". Für eine Medaille wird dies aber wohl nicht reichen. Zu inkonstant war die Saison bislang (beste Platzierung: 8). In der Staffel ist sie aber gesetzt.

Obwohl KAROLIN HORCHLER und JANINA HETTICH nicht die geforderte Norm (einmal unter Top-8 / zweimal Top-15) schafften, füllten die Trainer den Kader auf. Bei beiden wäre ein Platz in den Top-30 ein Erfolg. Eine von beiden wird die Staffel komplettieren.
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Obwohl KAROLIN HORCHLER und JANINA HETTICH nicht die geforderte Norm (einmal unter Top-8 / zweimal Top-15) schafften, füllten die Trainer den Kader auf. Bei beiden wäre ein Platz in den Top-30 ein Erfolg. Eine von beiden wird die Staffel komplettieren.

Die Dominatorin des Winters, TIRIL ECKHOFF, geht natürlich als große Favoritin an den Start. Größte Herausforderin der Norwegerin dürfte Dorothea Wierer sein, die bei den heimischen Fans für Ekstase sorgen will.
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Die Dominatorin des Winters, TIRIL ECKHOFF, geht natürlich als große Favoritin an den Start. Größte Herausforderin der Norwegerin dürfte Dorothea Wierer sein, die bei den heimischen Fans für Ekstase sorgen will.

Italien hat zudem ein zweites heißes Eisen im Feuer. Bei Lisa Vittozzi scheint der Formaufbau genau zu passen (zuletzt Rang 2 auf der Pokljuka). Außerdem liegen Kaisa Mäkäräinen (im Bild) die Strecken in Antholz. Mit ihr wird auch zu rechnen sein.
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Italien hat zudem ein zweites heißes Eisen im Feuer. Bei Lisa Vittozzi scheint der Formaufbau genau zu passen (zuletzt Rang 2 auf der Pokljuka). Außerdem liegen Kaisa Mäkäräinen (im Bild) die Strecken in Antholz. Mit ihr wird auch zu rechnen sein.

Bei den deutschen Männern ist die Ausgangslage dagegen anders. Mehrere DSV-Ahtleten schielen auf einen Podestplatz. Aussichtsreichster Kandidat ist BENEDIKT DOLL, dem der einzige Sieg in dieser Saison gelungen ist (Sprint in Annecy).
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Bei den deutschen Männern ist die Ausgangslage dagegen anders. Mehrere DSV-Ahtleten schielen auf einen Podestplatz. Aussichtsreichster Kandidat ist BENEDIKT DOLL, dem der einzige Sieg in dieser Saison gelungen ist (Sprint in Annecy).

Der Mann mit der unkonventionellen Lauftechnik holte 2017 Gold im Sprint. In dieser Disziplin werden ihm die größten Chancen auf Edelmetall eingeräumt. Die Höhe von Antholz (1600 Metern über NN) könnte für ihn zum Problem am Schießstand werden.
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Der Mann mit der unkonventionellen Lauftechnik holte 2017 Gold im Sprint. In dieser Disziplin werden ihm die größten Chancen auf Edelmetall eingeräumt. Die Höhe von Antholz (1600 Metern über NN) könnte für ihn zum Problem am Schießstand werden.

ARND PEIFFER: Neben Doll ist der Einzel-Weltmeister aus dem vorigen Jahr für einen Platz auf dem Treppchen gut. Peiffer ist in dieser Saison die Konstanz in Person. Nur einmal kam er nicht unter den besten 25 ein.
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ARND PEIFFER: Neben Doll ist der Einzel-Weltmeister aus dem vorigen Jahr für einen Platz auf dem Treppchen gut. Peiffer ist in dieser Saison die Konstanz in Person. Nur einmal kam er nicht unter den besten 25 ein.

Für den ganz großen Wurf wird aber im Schießen alles passen müssen, da im Laufen der Abstand zu den Top-Athleten wohl einen Tick zu groß erscheint.
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Für den ganz großen Wurf wird aber im Schießen alles passen müssen, da im Laufen der Abstand zu den Top-Athleten wohl einen Tick zu groß erscheint.

JOHANNES KÜHN: Andersherum sieht es beim Niederbayer aus. Kühn gilt als der beste Läufer im Team und ist regelmäßig unter den besten Laufleistungen zu finden. Wenn da nicht immer diese zweite Disziplin mit den kleinen Scheiben wäre ...
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JOHANNES KÜHN: Andersherum sieht es beim Niederbayer aus. Kühn gilt als der beste Läufer im Team und ist regelmäßig unter den besten Laufleistungen zu finden. Wenn da nicht immer diese zweite Disziplin mit den kleinen Scheiben wäre ...

PHILIPP NAWRATH: Nutzte seine Chance in Ruhpolding sensationell (Platz 7 und 5). Der 27-Jährige geht selbstbewusst in die WM und will "schon mal Richtung Medaillen hintasten". Alleine eine Top-10-Platzierung wäre stark.
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PHILIPP NAWRATH: Nutzte seine Chance in Ruhpolding sensationell (Platz 7 und 5). Der 27-Jährige geht selbstbewusst in die WM und will "schon mal Richtung Medaillen hintasten". Alleine eine Top-10-Platzierung wäre stark.

PHILIPP HORN zeigte konstant gute Leistungen (Gesamtweltcup-Platz 18), ein Ausreißer in Richtung Podest war aber (noch) nicht dabei. Für einen der beiden Philipps müssen sich die Trainer als vierten Starter im Sprint entscheiden.
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PHILIPP HORN zeigte konstant gute Leistungen (Gesamtweltcup-Platz 18), ein Ausreißer in Richtung Podest war aber (noch) nicht dabei. Für einen der beiden Philipps müssen sich die Trainer als vierten Starter im Sprint entscheiden.

ERIK LESSER: Das Problemkind in dieser Saison. "Im Einzel kommt er nicht zum Einsatz, da haben die anderen fünf bessere Leistungen gezeigt", kündigte Bundestrainer Mark Kirchner vorab an. Lesser hatte nur die halbe Norm (einmal Rang 14) erfüllt.
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ERIK LESSER: Das Problemkind in dieser Saison. "Im Einzel kommt er nicht zum Einsatz, da haben die anderen fünf bessere Leistungen gezeigt", kündigte Bundestrainer Mark Kirchner vorab an. Lesser hatte nur die halbe Norm (einmal Rang 14) erfüllt.

Klarer Favorit bei den Männern ist Johannes Thingnes Bö. Nur eine Babypause (fehlte bei den Deutschland-Weltcups) bremste ihn kurz aus. Sechs Saisonsiege hat er schon auf dem Konto. Seine Schnellfeuereinlagen im Stehendschießen suchen ihresgleichen.
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Klarer Favorit bei den Männern ist Johannes Thingnes Bö. Nur eine Babypause (fehlte bei den Deutschland-Weltcups) bremste ihn kurz aus. Sechs Saisonsiege hat er schon auf dem Konto. Seine Schnellfeuereinlagen im Stehendschießen suchen ihresgleichen.

Vor der WM scheint nur ein Franzose Bö gefährlich werden zu können. MARTIN FOURCADE hat wieder zu alter Stärke gefunden. Auch seine Teamkollegen QUENTIN FLLON MAILLET, SIMON DESTHIEUX, EMILIEN JACQUELIN sind bärenstark in dieser Saison.
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Vor der WM scheint nur ein Franzose Bö gefährlich werden zu können. MARTIN FOURCADE hat wieder zu alter Stärke gefunden. Auch seine Teamkollegen QUENTIN FLLON MAILLET, SIMON DESTHIEUX, EMILIEN JACQUELIN sind bärenstark in dieser Saison.

"Wenn wir mit fünf bis sechs Medaillen nach Hause fahren, können wir mehr als zufrieden sein", gab Kirchner als Ziel aus. Ein sehr ambitioniertes Ziel gemessen an den Einzelwettbewerben. Aber in den Staffeln rechnen sich die Trainer auch etwas aus.
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"Wenn wir mit fünf bis sechs Medaillen nach Hause fahren, können wir mehr als zufrieden sein", gab Kirchner als Ziel aus. Ein sehr ambitioniertes Ziel gemessen an den Einzelwettbewerben. Aber in den Staffeln rechnen sich die Trainer auch etwas aus.

In der Mixed Staffel (heute um 14.45 Uhr) soll gleich der erste Erfolg gefeiert werden. Dafür wurde mit Preuß, Herrmann, Peiffer und Doll die vermeintlich beste Formation gewählt, um wie in Östersund 2019 (Silber) Edelmetall zu holen.
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In der Mixed Staffel (heute um 14.45 Uhr) soll gleich der erste Erfolg gefeiert werden. Dafür wurde mit Preuß, Herrmann, Peiffer und Doll die vermeintlich beste Formation gewählt, um wie in Östersund 2019 (Silber) Edelmetall zu holen.

Mit welcher Besetzung die Single-Mixed-Staffel angegangen wird, ist noch offen. Denkbar ist dabei ist auch ein Einsatz von Erik Lesser. Bei der WM-Premiere des Wettbewerbs blieb im vergangenen Jahr dem Duo Lesser/Herrmann nur Blech.
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Mit welcher Besetzung die Single-Mixed-Staffel angegangen wird, ist noch offen. Denkbar ist dabei ist auch ein Einsatz von Erik Lesser. Bei der WM-Premiere des Wettbewerbs blieb im vergangenen Jahr dem Duo Lesser/Herrmann nur Blech.

Die Damen-Staffeln standen in diesem Winter noch nicht auf dem Podium (Saisonplatzierungen: 4., 12., 4., 4.). Gelingt es ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt? Das Problem ist die vakante vierte Position neben den arrivierten Hinz, Preuß und Herrmann.
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Die Damen-Staffeln standen in diesem Winter noch nicht auf dem Podium (Saisonplatzierungen: 4., 12., 4., 4.). Gelingt es ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt? Das Problem ist die vakante vierte Position neben den arrivierten Hinz, Preuß und Herrmann.

Nur in Östersund verpasste die Staffel der Herren die Top-5. Folglich sind sie natürlich Medaillenkandidat - auf Bronze. Denn Frankreich und Norwegen sind zu stark besetzt und werden den WM-Titel untereinander ausmachen.
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Nur in Östersund verpasste die Staffel der Herren die Top-5. Folglich sind sie natürlich Medaillenkandidat - auf Bronze. Denn Frankreich und Norwegen sind zu stark besetzt und werden den WM-Titel untereinander ausmachen.