Friedrichs Sieg ist besonders hoch zu bewerten, weil der Sachse seinen Dauerrivalen auf dessen Heimbahn niederrang. Justin Kripps, in Pyeongchang 2018 zeitgleich mit Friedrich Olympiasieger im Zweier, konnte dieses Mal selbst auf vertrautem Eis nicht mithalten und musste sich mit 0,59 Sekunden Rückstand mit WM-Silber begnügen. Friedrich hatte in diesem Winter als erster Pilot überhaupt auch schon alle Weltcup-Rennen im Zweier gewonnen.
Der zuletzt angeschlagene Nico Walther trat mit Anschieber Paul Krenz überraschend stark auf und holte als Dritter eine weitere Medaille für den Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD), schon 0,89 Sekunden trennten ihn von Friedrich. Vierer-Weltmeister Johannes Lochner (Stuttgart/+1,51) enttäuschte mit Christopher Weber dagegen als Achter.
Nur im ersten Durchgang hatte Kripps die Nase gegenüber Friedrich vorn. Der Kanadier legte mit einem Bahnrekord (50,96 Sekunden) vor, der über diese WM hinaus Bestand hat. In den Läufen zwei bis vier konnte er Friedrich allerdings nicht mehr halten: Mit drei Startbestzeiten und drei Laufbestzeiten fuhr der Deutsche letztlich locker zum fünften Titel.
Friedrich bester Pilot der Bob-Geschichte?
Dank dieser historischen Marke arbeitet Friedrich weiter an seinem Status als bester Pilot in der Geschichte des Bobsports. Schon im kommenden Jahr kann er zum alleinigen Rekordhalter aufsteigen, dann steigt die WM auf seiner Heimbahn in Altenberg.
Der Sachse, der einst nur als Spezialist für den kleinen Schlitten galt, ist mittlerweile Olympiasieger im Zweier und Vierer sowie Weltmeister und auch Gewinner des Gesamtweltcups in beiden Bobs.
Der nächste Triumph des BSD könnte schon am Sonntagabend (ab 20.30 Uhr) deutscher Zeit im Frauenrennen folgen: Olympiasiegerin Mariama Jamanka (Oberhof) führt vor den beiden entscheidenden Läufen vor Titelverteidigerin Elana Meyers Taylor (USA) und greift nach ihrem ersten WM-Titel.