Tennis am Rothenbaum: Petkovic souverän im Achtelfinale

SID
petkovic-1200
© imago images

Zum Auftakt des Tennisturniers am Hamburger Rothenbaum taten sich die deutschen Talente schwer. Andrea Petkovic blieb souverän.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Andrea Petkovic setzte zu einem spontanen Tänzchen an und auf dem Center Court am Hamburger Rothenbaum brandete erstmals richtig lauter Jubel auf. Die deutsche Nummer zwei, bei dem traditionsreichen Tennisevent Vorjahresfinalistin und Turnierbotschafterin, schaffte souverän den Sprung ins Achtelfinale.

Petkovic spielte beim 6:3, 6:3-Erfolg gegen Lokalmatadorin Tamara Korpatsch ihre Routine aus und freute sich über den gelungenen Auftakt. "Insgesamt war es solide von mir. Es gibt aber auch noch ein paar Stellschrauben", sagte die 34-Jährige, die ihre lange Karriere einst mit einem Auftritt an der Elbe eingeläutet hatte: "Es ist der schönste Center Court der Welt."

Zuvor hatte Eva Lys, die 20 Jahre alte deutsche Meisterin aus der Hansestadt, ihre Sachen packen müssen. Die mangelnde Konstanz während ihrer 5:7, 6:3, 2:6-Niederlage gegen die Argentinierin Maria Carle raubte ihr die Chance auf mehr. Die noch zwei Jahre jüngere Nastasja Schunk scheiterte mit einer 1:6, 4:6-Niederlage an der Belarussin Aljaksandra Sasnowitsch. Auch der gleichaltrige Münchner Marko Topo unterlag dem Slowaken Alex Molcan 5:7, 3:6 und wartet noch auf seinen ersten Sieg auf Tourlevel.

Für drei deutsche Herren war ebenfalls in Runde eins Schluss. Routinier Jan-Lennard Struff (Warstein) unterlag dem an Nummer sieben gesetzten Russen Karen Chatschanow 6:3, 3:6, 6:7 (2:7). Dabei vergab Struff bei einer 6:5-Führung im dritten Satz zwei Matchbälle. Der erst 18 Jahre alte Max Hans Rehberg (München) musste sich dem favorisierten Slowaken Jozef Kovalik mit 6:3, 5:7, 1:6 geschlagen geben. Marko Topo kämpfte sich durch die Qualifikation, verpasste aber den Sprung ins Achtelfinale ebenfalls. Der 585. der Weltrangliste verlor gegen den Slowaken Alex Molcan 5:7, 3:6.

Erstmals seit 44 Jahren finden in Hamburg parallel Männer- und Frauen-Konkurrenzen statt - ein Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Turnierlandschaft. Doch es ist fraglich, dass dies auf Dauer so bleibt.

Der Deutsche Tennis Bund (DTB) strebt eine Neuvergabe der Herrenlizenz ab 2024 an, was die aktuellen Veranstalter Sandra und Peter Michael Reichel im Vorfeld deutlich kritisierten. "Unsere Aufgabe als DTB ist es, die beste Lösung für den Verband zu finden, deshalb haben wir eine neue Ausschreibung vorgenommen", sagte aber DTB-Präsident Dietloff von Arnim zuletzt dem Hamburger Abendblatt.

Nun sollen erstmal wieder die sportlichen Schlagzeilen von der Elbe durchdringen - Petkovic trug dazu bei. Bei den Frauen will aber auch Wimbledon-Viertelfinalistin Jule Niemeier ab Dienstag, wenn auch Nicola Kuhn Supertalent Carlos Alcaraz fordert, ihre nächste Erfolgsstory schreiben - allerdings dämpft sie die Erwartungen angesichts ihres jüngsten Programms.

"Dadurch, dass die vergangenen Wochen sehr intensiv für mich waren und ich viele Körner gelassen habe, komme ich jetzt nicht hierher mit dem Anspruch, das Turnier zu gewinnen", sagte die 22 Jahre alte Dortmunderin: "Auch wenn ich im vergangenen Jahr hier im Halbfinale gespielt habe."

Artikel und Videos zum Thema