Corona-Alarm in Wimbledon! Berrettini muss passen - Gefahr für Djokovic und Nadal?

Von SPOX/SID
Titelverteidiger Novak Djokovic trifft im Halbfinale von Wimbledon auf den Briten Cameron Norrie.
© getty

Zweiter prominenter Coronafall in Wimbledon: Vorjahresfinalist Matteo Berrettini gab am Dienstag vor seinem Auftaktmatch den positiven Test via Instagram bekannt. Nach dem Kroaten Marin Cilic ist das Tennisturnier damit auch für den Italiener vorbei, noch ehe es begonnen hat. Womöglich droht auch Novak Djokovic Gefahr.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Schließlich trainierte Djokovic am Donnerstag noch mit Cilic, der am Montag aufgrund eines positiven Coronatests seinen Rückzug erklärt hatte. Vor und nach der Einheit auf dem Center Court sollen sich beide Spieler zudem umarmt haben.

"Ich habe mich in Selbst-Isolation begeben und gehofft, bereit zu sein. Ich fühle mich aber immer noch nicht wohl und kann nicht antreten", schrieb Cilic auf Instagram.

Am Donnerstag soll Djokovic zudem noch Kontakt zu Berrettini und dessen Trainingspartner Rafael Nadal gehabt haben, die ebenfalls auf dem Center Court trainiert hatten.

Sein Herz sei gebrochen, schrieb Berrettini, der nach den Titeln in Stuttgart und im Londoner Queen's Club als einer der Favoriten im All England Club galt. "Ich hatte Grippesymptome und war in den vergangenen Tagen isoliert", sagte er: "Der Traum ist für dieses Jahr vorbei, aber ich werde stärker zurückkommen."

Djokovic ist weiterhin ungeimpft. Aus diesem Grund verpasste er die Australian Open zu Jahresbeginn. Zu den US Open in New York wird er als Ungeimpfter aller Voraussicht nach nicht reisen dürfen.

Wimbledon: Keine speziellen Corona-Maßnahmen

Nach dem Ausfall des Turniers 2020 und der Pandemie-Ausgabe im vergangenen Jahr waren die Organisatoren zurückgekehrt zur Normalität. Mit 42.000 Besuchern am Tag ist die Anlage im Londoner Südwesten wieder voll ausgelastet. Kaum jemand trägt Masken, Tests sind nicht mehr erforderlich. Andrea Petkovic berichtete nach ihrem Erstrunden-Aus von der Sorglosigkeit.

Die Normalität sei seit den French Open zurück, sagte sie, die Sorgen sind es aber auch. Petkovic selbst hatte sich in Paris infiziert und war einige Tage ausgefallen. "Wenn ich etwas zu sagen hätte, würde ich die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen wieder einführen", sagte Petkovic, "ich bin zweieinhalb Jahre gut durch die Pandemie gekommen, dann war ich einmal nicht streng mit mir und habe es sofort bekommen."

Laut Petkovics französischer Kontrahentin Alize Cornet habe es in Roland Garros bereits einen massiven COVID-Ausbruch unter den Profis gegeben, "nur spricht niemand drüber", sagte sie. Cornet hofft, dass es trotz der namhaften Ausfälle bei den Lockerungen bleibt. Der All England Club versicherte in einer Stellungnahme, sich weiter an die britischen Leitlinien zur Infektionsbekämpfung zu halten, die keine Masken vorsehen.

Dabei steigen auch in England in die Infektionszahlen, und wenn wie in Wimbledon die Welt zusammenkommt, spielt das Risiko mit. Wer sich testet, läuft Gefahr. Verantwortungsvoll, dass sich Berrettini vor seinem Auftaktmatch am Dienstag dennoch kontrollierte, "um meine Kollegen und alle am Turnier Beteiligten zu schützen", wie er schrieb.

Seit Tagen hatte er Grippesymptome, die seien zwar nicht oder nicht mehr "schwer", doch sie sind noch da. "Der Traum ist für dieses Jahr vorbei, aber ich werde stärker zurückkommen", kündigte Berrettini (26) an. Der Italiener hatte im Juni in Stuttgart und im Londoner Queen's Club auf Rasen gewonnen, in Wimbledon peilte er den nächsten Schritt an.

Er finde kaum Worte für "die extreme Enttäuschung", ließ Berrettini seine Fans wissen. Wimbledon wünschte gute Besserung - und setzte sein Treiben fort. Berrettini ersetzt der Schwede Elias Ymer. Cilic, der zuletzt überraschend das Halbfinale in Paris erreicht hatte, wurde durch den Portugiesen Nuno Borges ausgetauscht.

Artikel und Videos zum Thema