Aus im Viertelfinale: Federer scheitert an Bassilaschwili

SID
Roger Federer ist ausgeschieden.
© getty

Roger Federer schwitzte, die Beine wurden schwer, die Schultern hingen tief - und dann war der Traum vom Titel beim Comeback geplatzt. Nach rund 13 Monaten Pause war das zweite Match in nur zwei Tagen zu viel für den Körper des 39-Jährigen, der Grand-Slam-Rekordchampion unterlag dem Georgier Nikolos Bassilaschwili beim ATP-Turnier in Doha mit 6:3, 1:6, 5:7 - und verpasste damit das Halbfinale.

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Nach 1:50 Stunden verwandelte Bassilaschwili seinen dritten Matchball, Federer winkte noch einmal freundlich in Richtung der spärlich besetzten Ränge, dann trat der Schweizer den Gang in die Kabine an. "Für mich wird ein Traum wahr", sagte Bassilaschwili, der nun auf den Amerikaner Taylor Fritz trifft: "Roger war schon immer mein Idol. Er ist ein unglaublicher Spieler, dieser Sieg macht mich extrem glücklich."

Federer hat das Turnier in Doha schon dreimal gewonnen, nach zwei Knieoperationen und mehr als einem Jahr Pause war der Titel dieses Mal aber außer Reichweite. "Ich bin noch nicht bei 100 Prozent, das kann ich fühlen und sehen", sagte Federer: "Es war auch nie realistisch, dieses Turnier zu gewinnen, das wusste ich. Das Wichtigste: Es war kein Rückschlag, ich fühle mich gut und bin auf dem richtigen Weg."

Erst am Mittwoch hatte Federer sein viel beachtetes Comeback gegeben und den Briten Daniel Evans in drei Sätzen bezwungen. Abgesehen von einigen Problemen beim Timing hatte dabei sein außergewöhnliches Können oft wieder aufblitzen lassen - doch die wichtigste Botschaft war: Nach zwei Operationen hält das Knie auch unter Wettkampfbelastung.

Die Begeisterung, die das Comeback des Maestros in der Tennisszene hervorrief, war gewaltig. US-Open-Sieger Dominic Thiem wie auch der deutsche Doppel-Held Kevin Krawietz ließen sich das erste Match des Ausnahmespielers seit 405 Tagen live im Stadion nicht entgehen, selbst beim Turnier in Santiago de Chile waren die Blicke in der Players Lounge gebannt auf die Übertragung der Federer-Partie.

Roger Federer: Es menschelt beim Comeback

Gegen Bassilaschwili zeigte Federer dann aber menschliche Züge, die Müdigkeit aus dem fast zweieinhalbstündigen Kampf gegen Evans kam zurückgekrochen. Von Beginn an musste er gegen den Weltranglisten-42. aus Georgien viele Wege gehen.

Gleich drei Breakbälle erspielte sich Bassilaschwili im ersten Satz, doch noch hielt Federer seinen Aufschlag. Das gelang dem Schweizer im zweiten Durchgang gleich zu Beginn nicht mehr, und Bassilaschwili drehte nun auf. In nicht mal einer halben Stunde schaffte er den Satzausgleich, anschließend agierten beide auf Augenhöhe.

Federer lief nun aber nicht mehr rund, stand mehrmals mit dem Rücken zur Wand, blieb dank einiger herausragender Schläge und zur Freude des Publikums aber im Spiel. Beim Stand von 5:4 kam er wie aus dem Nichts gar zu einem Matchball - wenig später hatte aber doch sein Gegner das bessere Ende für sich.

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