French Open: Nadal im Schnelldruchgang gegen Schwartzman abermals im Finale

SID
Gewohntes Bild: Rafael Nadal darf auf dem Sand in Roland Garros bei den French Open jubeln.
© imago images / PanoramiC

Rafael Nadal riss die Arme hoch und blickte nach seiner Machtdemonstration kurz gen Himmel. "Die Bedingungen sind so schwierig. Es ist unglaublich, dass ich wieder im Finale stehe", sagte der Sandplatzkönig, der nun in seinem Pariser "Wohnzimmer" nach seinem 13. Titel greift. Sein Finalgegner wird am Abend zwischen Novak Djokovic und Stefanos Tsitsipas ermittelt (JETZT im LIVETICKER).

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Der 34 Jahre alte Spanier schlug den Argentinier Diego Schwartzman im Halbfinale mit 6:3, 6:3, 7:6 (7:0) und bleibt damit im Turnierverlauf weiter ohne Satzverlust. Nadal besitzt nun beste Chancen auf seinen insgesamt 20. Grand-Slam-Titel - er kann mit Roger Federer (Schweiz) gleichziehen.

Im Endspiel trifft er auf den Weltranglistenersten Novak Djokovic oder den an Nummer fünf gesetzten Griechen Stefanos Tsitsipas. Für Nadal wird es das insgesamt 102. Match in Roland Garros, sagenhafte 99 Partien hat er bislang gewonnen. Seit 2010 verpasste der Mallorquiner nur zweimal den Turniersieg bei dem Grand-Slam-Event: 2015 scheiterte er im Viertelfinale an Djokovic, 2016 konnte er zu seinem Drittrundenmatch verletzt nicht antreten.

Dass Nadal auch 2020 wieder eine derart dominante Rolle einnimmt, ist nicht ganz selbstverständlich. Vor dem Turnierbeginn hatte es leise Zweifel an seiner Ausnahmestellung gegeben. "Dieses Jahr wird es für Rafael Nadal besonders schwer", sagte das deutsche Tennisidol Boris Becker.

Nadal: "Schwerigste French Open für mich"

Auch Nadal meinte, es würden "aus vielen Gründen die schwierigsten Bedingungen für mich in Roland Garros" werden. Er verwies auf "sehr langsame Bälle" und einen "sehr schweren, sehr kalten Boden". Die Viertelfinalniederlage in Rom - ausgerechnet gegen Schwartzman - ließ seine Kontrahenten frohlocken.

Doch als das Turnier losging, war von einem Fremdeln Nadals mit Paris so gar nichts zu spüren. Er marschierte problemlos ins Halbfinale und machte am Freitag da weiter, wo er im Viertelfinale gegen Alexander Zverevs Bezwinger Jannik Sinner aufgehört hatte. "In Rom habe ich noch gegen ihn verloren. Ich bin glücklich, wie ich gespielt habe", sagte Nadal unmittelbar nach der Partie.

Nadal war von Beginn an hellwach, leistete sich kaum Fehler und diktierte das Geschehen mit seiner starken Vorhand. Doch Schwartzman, der nur eine von zehn Partien gegen Nadal zuvor gewonnen hatte, hielt zunächst mutig dagegen. "Ich weiß in dieser Woche, dass ich ihn schlagen kann", meinte der 28-Jährige. Die ersten drei Spiele dauerten 26 Minuten. Doch dann setzte sich Nadal ab.

Im zweiten Durchgang drückte der Favorit aufs Tempo und nahm Schwartzman gleich zweimal das Service ab. Der Argentinier war nun auf verlorenem Posten, und es war zu Beginn des dritten Satzes zu spüren, dass sein Glaube an eine Überraschung bereits erschüttert war. Doch Schwartzman berappelte sich noch einmal und wehrte sich nach Kräften gegen die drohende Niederlage. Der Mann aus Buenos Aires zwang Nadal in den Tiebreak, in dem der Rekordchampion starke Nerven bewies und das Match nach Hause brachte.