Tennis - US-Open-Panel: Zverev? Kerber? "Die einzige deutsche Hoffnung heißt Struff"

Daniil Medvedev hat 2019 die meisten Matches auf der Tour gewonnen.
© getty

Am Montag beginnt mit den US Open (live im Eurosport-Channel auf DAZN) das vierte und letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres. Was ist für Alexander Zverev und Angelique Kerber drin? Wer könnte überraschen? Und wer zum Teufel soll Novak Djokovic stoppen?

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Die SPOX-Redakteure Florian Regelmann, Stefan Petri, Lukas Zahrer und Felix Götz diskutieren im Panel die wichtigsten Fragen.

Djokovic wiederholt sein "Triple" (Wimbledon, US Open, Australian Open)

Florian Regelmann: Nein. Ja, gegen Nole zu setzen, erscheint vollkommen dämlich, vielleicht wird es sich auch am Ende als sehr dämlich herausstellen, aber dieses Mal glaube ich es einfach nicht. Punkt Nummer 1: Sein Draw. Achtelfinale: Wawrinka. Viertelfinale: Medvedev. Halbfinale: Federer. Finale: Nadal. Das ist brutal. BRUTAL. Aber der viel wichtigere Punkt heißt Roger Federer. Es ist bis heute nicht zu fassen, dass Federer keinen seiner beiden Matchbälle nutzen konnte und das Wimbledon-Finale gegen Djokovic nicht gewonnen hat. Und ich bin sehr sicher, dass es Federer bis heute ebenso wenig fassen kann und dass diese vergebenen Matchbälle ein ganz besonderes Feuer entfacht haben. Federer brennt. "Ich kann es kaum erwarten, mich bei Djokovic zu revanchieren", hat er gesagt. Sollte Djokovic überhaupt so weit kommen (siehe Big 3 These), wird Federer seinen Worten Taten folgen lassen. Und so oder so: Der US-Open-Champion 2019 wird Federer heißen.

Felix Götz: Es wird sich als dämlich herausstellen, Flo! Sorry dafür! Aber schaut man sich Noles Auftritte in den vergangenen Monaten an und gleichzeitig die Auftritte der ernstzunehmenden Konkurrenz in den vergangenen Wochen, kann man nur zu einem Schluss kommen: Ja, Djokovic krallt sich den US-Open-Titel. Für mich ist der Djoker nicht nur der Favorit, er ist sogar der glasklare Favorit. Flo spricht zwar die zugegebenermaßen haarige Auslosung an, aber wer soll ihn denn schlagen? Wawrinka? Keine Chance! Medvedev? Erst recht nach dem Sieg in Cincinnati nicht noch einmal! Federer? Nö! Nadal? Rafa würde ich es am ehesten noch zutrauen, dem Djoker richtig Probleme zu bereiten. Am Ende heißt der Champion dennoch Djokovic - ihr werdet es schon sehen.

Stefan Petri: Flo, ich gebe dir Recht: Noles Auslosung ist Wahnsinn: Federer in der oberen Hälfte, dazu Medvedev, Wawrinka - und Querrey in der zweiten Runde ist auch nicht zu verachten. Aber wenn ich es mir genauer überlege: Querrey nimmt er seit der Wimbledon-Niederlage 2016 extrem ernst. Wawrinka hat nicht (mehr) das Niveau vergangener Jahre, er kann nicht wie früher durch den Djoker durchschlagen. Medvedev wird ihn nicht zum dritten Mal dieses Jahr ärgern, der Russe ist womöglich auch überspielt. Roger im Halbfinale? Der kann ja motiviert sein, aber bei Grand Slams ist Djokovic vom Kopf her einfach stärker. Und Nadal, den hatte Djokovic auf Hartplatz zuletzt im Griff. Ich sag mal so: Dem Serben kann man zwei Sätze abnehmen - aber drei, das ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Nole kann sich nur selbst schlagen, wenn er zu passiv, zu defensiv wird. Aber das sehe ich nicht. Und wenn er in Flushing Meadows gewinnt, nimmt er die Australian Open auch noch mit. Also: Ja, es gibt erneut das Triple. Und nächstes Jahr will ich ihn dann in Paris endlich gegen Nadal sehen - im Endspiel um den 19. Slam!

Lukas Zahrer: Nein, Djokovic gelingt nicht das Triple. Zunächst gibt es ein kleines Fragezeichen. Der Ellbogen. Er gab nach dem Cincy-Viertelfinale zu, dass das Gelenk, das er sich Anfang 2018 schon operieren ließ, zwickte. Tags darauf unterlag er Medvedev. Da wollte er zwar nicht näher auf die Probleme eingehen und gab Entwarnung, aber in zwei langen Grand-Slam-Wochen könnte es zum Problem werden. Zumal er durchaus früh gefordert wird. In Matches gegen Querrey, Wawrinka und vor allem Medvedev wird er zu viel Substanz lassen. In der anderen Turnierhälfte profitiert Nadal von den Bedingungen in New York und spaziert ohne Satzverlust ins Finale. Es kommt zum vierten US-Open-Finale zwischen dem Djoker und Rafa, zum dritten Mal krallt sich Nadal den Titel. Vamos!