Kerber im Finale und neue Nummer 1!

Von SPOX
Angelique Kerber könnte die Nummer eins der Welt werden
© getty

Es ist vollbracht! Angelique Kerber ist die neue Nummer 1 der Welt, nachdem Serena Williams im Halbfinale der US Open überraschend an Karolina Pliskova scheitert. Die Amerikanerin klagt anschließend über Knieprobleme. Kerber bestätigt ihre starke Form und lässt gegen Caroline Wozniacki keine Zweifel. Das Finale ist perfekt.

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Damen - Halbfinale (alle Matches)

Karolina Pliskova (CZE/10) - Serena Williams (USA/2) 6:2, 7:6 (7:5)

"Ich glaube es nicht", erklärte eine komplett fassungslose Karolina Pliskova direkt nach dem Match noch auf dem Platz. "Wobei - ich glaube es. Ich wusste immer, dass ich die Chance habe, jeden zu schlagen, wenn ich mein Spiel spiele." Pliskova hatte zuvor überhaupt keine Nerven gezeigt und drückte dem Spiel von Anfang an ihren Stempel auf.

So gelangen der Tschechin mehr Asse als Williams (7:5), während sie die Fehler reduzierte und sich viele Break-Chancen erspielte. "Ich war nicht bei 100 Prozent", gab Williams, die über eine "ernsthafte Knieverletzung" klagte, zu. "Mit dem Kopf war ich nicht voll da. Ich habe mir leichte Fehler gemacht und musste immer wieder an mein Bein denken." So war es fast symptomatisch, dass Williams das Spiel im Tie Break durch einen Doppelfehler, ihr sechster insgesamt, verlor.

Durch die Halbfinal-Pleite war klar, dass Williams ihre Pole Position in der Weltrangliste nach 186 Wochen an Angelique Kerber verliert. Williams verpasste durch die Pleite darüber hinaus mehrere Bestmarken: Die Amerikanerin hätte ihren 23. Grand-Slam-Titel einfahren und sich somit vor Steffi Graf schieben sowie ihren siebten US-Open-Titel einfahren können.

Kerber indes ist die erste deutsche Nummer 1 im Damentennis seit Steffi Graf, die im März 1997 abgelöst wurde.

Angelique Kerber (GER/1) - Caroline Wozniacki (DEN) 6:4, 6:3

"Das ist unglaublich, es ist ein großartiger Tag. Ich bin hier zum ersten Mal im Endspiel, das bedeutet mit so viel. Und ich bin die Nummer eins, das ist überwältigend." Kerber zeigte sich nach ihrem Einzug ins Finale der US Open durchaus überwältigt. Die anderthalb Stunden zuvor absolvierte die Kielerin dagegen absolut souverän.

"Ich will jetzt nur an mein Match denken, danach sehen wir weiter", sagte Kerber im Interview mit ESPN vor der Partie. Und tatsächlich schien sie die Zahl eins während der Partie völlig ausblenden zu können.

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Anders als noch im Viertelfinale gegen Roberta Vinci fand die 28-Jährige von Anhieb ins Match und holte sich im ersten Satz dank zweier Breaks gleich die ersten vier Spiele. Kerber machte von Beginn an einen sehr konzentrierten Eindruck. Vor allem am Netz blieb die Deutsche unglaublich konsequent.

Wozniacki wirkte inmitten des ersten Satzes schon verzweifelt, suchte vermehrt Kontakt zu ihrem Vater Piotr auf der Tribüne. Die Dänin erhielt dafür sogar eine Verwarnung, fand dann aber Mittel, gegen Kerber zu punkten und verkürzte prompt auf 3:4. Knackpunkt war wohl das Ass, mit dem Wozniacki das fünfte Spiel bei Einstand für sich entschied.

Das nächste Spiel gab Kerber leichtfertig mit einem Doppelfehler ab, leistete sich vermehrt Unforced Errors mit ihrer Vor- und Rückhand. Das Duell spielte sich mittlerweile auf Augenhöhe ab. Die Kontrolle verlor die Deutsche allerdings nie und zwang Wozniacki in der Folge oft zur Rückhand, mit der die Nummer 74 der Welt ihre Probleme hatte.

Im zweiten Satz leistete sich die Dänin, die weiterhin sehr stark dagegen hielt, zu viele entscheidende Unforced Errors (14:6), Kerber hingegen minimierte ihre Fehler noch einmal und schien beweglicher auf den Beinen. Schnell spielte sie sich einen 5:1-Vorsprung heraus und holte sich beim Stand von 5:3 auch das dritte Break. Eine hervorragende Leistung der Deutschen, die damit als Nummer 1 der Weltrangliste ins Finale einzieht.

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