Nadal souverän, Petko marschiert

Von SPOX
Rafael Nadal jubelt über seinen Auftaktsieg
© getty

Rafael Nadal feiert einen gelungen Auftakt, für Michael Berrer ist dagegen schon Schluss. Der starke Auftritt der deutschen Damen geht zunächst weiter. Zuerst marschiert Julia Görges in die nächste Runde, dann muss jedoch Dinah Pfizenmaier eine bittere Niederlage wegstecken. Andrea Petkovic lässt keine Zweifel aufkommen und auch Novak Djokovic hat keine wirklichen Probleme. Für Eugenie Bouchard ist hingegen bereits alles vorbei.

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Damen - 1. Runde (alle Matches):

Julia Görges (GER) - Coco Vandeweghe (USA) 6:2, 5:7, 6:1

Die Nächste bitte! Wie viele deutsche Damen an Tag zwei zeigt auch Julia Görges am dritten Tag in ihrem Auftaktmatch eine ansprechende Leistung. Die Belohnung: Runde zwei!

Gegen die Amerikanerin Vandeweghe startete die Deutsche prächtig: Schon das erste Aufschlagspiel nahm Görges ihrer Kontrahentin ab. Zwar benötigte sie dafür insgesamt sechs Breakbälle, aber so war der Grundstein von Satz eins gelegt. Selbst ließ die 26-Jährige keinen Breakball zu, ihren siebten nutzte sie dann zum Satzgewinn.

Deutlich schlechter lief es in Satz zwei. Der kurze Durchhänger kostete Görges eine Verlängerung in Durchgang drei, nur neun Winner verbuchte die Deutsche im zweiten Abschnitt. Ganz anders dann wieder im dritten: Mit 90 Prozent gewonnener Bälle beim ersten Aufschlag und nur einem eigenen Fehler fegte Görges im Schnelldurchgang durch den entscheidenden Satz und sicherte sich so einen verdienten Erfolg.

Petra Kvitova (CZE/4) - Marina Erakovic (NZL) 6:4, 3:6, 6:4

Wer auf einen souveränen Turnierstart von Petra Kvitova gehofft hatte, sah sich schnell auf dem Holzweg. Die Tschechin mühte sich über das komplette Match ab, spielte unkonzentriert und bot sehr durchwachsenes Tennis. So ließ Kvitova immer wieder einfache Punkte liegen, konnte das aber zumindest im ersten Satz noch aufholen, den sie nach 2:4-Rückstand mit 6:4 für sich entschied.

Doch im zweiten Satz häuften sich die unnötigen Fehler weiter, Kvitova, die vieles schuldig blieb, bekam das Spiel nie wirklich in den Griff und lag nach frühem Break wieder schnell zurück. Die Tschechin wirkte unsicher und biss sich zwar erneut zurück, dieses Mal ließ sich die mutige Erakovic den Satz aber zum hochverdienten Ausgleich nicht mehr nehmen.

Als es schließlich im dritten Abschnitt kurzzeitig den Anschein hatte, als würde Kvitova endlich davonziehen können, schlichen sich die Fehler erneut ein. Wieder verpasste sie einfache Punkte und zeigte häufig Nerven - unglaubliche 47 Unforced Errors standen am Ende für die Favoritin zu Buche. Auch wenn Erakovic ebenfalls längst kein fehlerfreies Match ablieferte, blieb es so lange spannend. Am Ende setzte sich Kvitova aber doch knapp durch.

Zarina Diyas (KAZ) - Dinah Pfizenmaier (GER) 6:4, 6:1

Ganz bittere Niederlage für die junge Dinah Pfizenmaier. Schon mit 4:0 im ersten Satz lag die 23-Jährige in Front - doch dann gewann sie im ersten Durchgang kein einziges Spiel mehr. Spätestens nach dem Verlust des ersten Satzes war es mit dem Selbstvertrauen vorbei, der zweite Satz ging in nur 27 Minuten deutlich verloren.

Dabei startet die Deutsche richtig gut und nutzte zwei von zwei Breakbällen aus. Leider ließ sie auch acht zu, drei davon münzte Zarina Diyas in ein starkes Comeback um und brachte ihre Kontrahentin so deutlich ins Wanken. Zwar konnte Pfizenmaier mehr Winner verbuchen (18-13), doch vor allem eine schwache Quote bei eigenem Aufschlag (62 Prozent) im Gegensatz zur Kasachin (78 Prozent) zogen der Nachwuchshoffnung schließlich den Zahn.

Caroline Wozniacki (DEN/5) - Karin Knapp (ITA) 6:3, 6:0

Am Ende war es doch eine mehr als eindeutige Angelegenheit. Wozniacki übernahm spätestens im zweiten Satz zunehmend die volle Kontrolle und machte dabei nach zuletzt wechselhaften Turnieren einen sehr fitten, selbstbewussten Eindruck. Die ehemalige Weltranglisten-Erste profitierte zwar von Knapps mangelnder Konstanz (50 Unforced Errors, fünf Doppelfehler), spielte selbst aber nach ausgeglichener Anfangsphase gutes Tennis.

Im ersten Satz hatte allerdings zunächst alles auf ein Duell auf Augenhöhe hingedeutet. Beide schenkten sich anfangs nichts und die ersten beiden Aufschlagspiele dauerten jeweils zehn Minuten. Doch Wozniacki fand zunehmend ihren Rhythmus, bekam Knapp in den Griff und ließ keinen Zweifel am Sieger aufkommen. Als nächstes trifft die Dänin auf Julia Görges.

"Sie ist eine harte Nuss, aber sie kann sich bestimmt auch eine angenehmere Gegnerin als mich in der zweiten Runde vorstellen", sagte Görges nach dem Feststehen ihrere Kontrahentin.

Andrea Petkovic (GER/10) - Shelby Rogers (USA) 6:2, 6:1

Locker gewonnen, Körner gespart. In nur 62 Minuten fegte Petkovic ihre US-amerikanische Konkurrentin vom Court und steht verdient in der nächsten Runde. Zwar ließ die 27-Jährige mehr als die Hälfte ihrer Breakchancen (5/11) liegen, allerdings sollte sich dies angesichts des schwachen Service von Rogers nicht wirklich auswirken.

Da Rogers sich zudem mit 23 Unforced Errors immer wieder selbst um den Lohn ihrer Arbeit brachte, konnte Pektovic zudem wichtige Körner für die kommenden Aufgaben sparen.

Wozniacki im SPOX-Interview: "Obama spielt ordentlich Tennis"

Kristina Mladenovic (FRA) - Eugenie Bouchard (CAN/6) 6:4, 6:4

Die Leistungen der vergangenen Wochen hatten es bereits angedeutet, nun ist es bittere Realität. Bouchard suchte auch in Roland Garros nach ihrer Form und musste sich folglich völlig zurecht Mladenovic in zwei Sätzen geschlagen geben. Von Beginn an hatten beide Damen Probleme beim eigenen Service, wobei Bouchard vor allem in Durchgang eins dankbar sein konnte, dass ihre Kontrahentin bei der Ausbeute selbiger (2/6) sehr großzügig umging. Am Verlust des Satzes änderte dies jedoch nichts.

Der Spielverlauf schien für die junge Kanadierin ein wahrer Schock zu sein, zumindest verfiel Bouchard im Anschluss in eine Starre, die sich kaum anders begründen lassen dürfte. Die ersten fünf Spiele des zweiten Abschnitts gehörten deshalb allesamt ihrer Gegnerin aus Frankreich, die selbst etwas verwundert bezüglich des Auftretens schien.

Beim Stand von 0:5 fing sich Bouchard dann zwar, gewann vier Spiele in Folge und erweckte den Anschein endlich ihre Sicherheit gefunden zu haben. Allerdings ließ sich Mladenovic den Vorsprung nicht mehr nehmen und sicherte sich nach 82 Minuten den Einzug in die nächste Runde.

"Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was ich sagen soll", meinte Bouchard: "Ich habe mich heute wie zuletzt immer gefühlt: Als wäre ich eine andere Person." Jeder habe Hochs und Tiefs in seiner Karriere: "Das ist ein kleiner Tiefpunkt für mich."

Serena Williams (USA/1) - Andrea Hlavackova (CZE) 6:2, 6:3

Die Topfavoritin auf den Turniersieg machte keine Gefangenen und fegte über die Tschechin in zwei Sätzen hinweg. Anlaufzeit benötigte sie dabei keine: Schon im ersten Durchgang gewann Williams 82 Prozent der Rallys, wenn sie ihren ersten Aufschlag durchbrachte. Zudem bestrafte sie die Schwächen Hlavachkovas mit drei von drei gewonnenen Breakbällen.

Das Bild im zweiten Satz sah sehr ähnlich aus, sodass die Partie schon nach 59 Minuten beendet war. Williams reichte in diesem Durchgang ein Breakball, um in die nächste Runde einzuziehen.

Anna-Lena Friedsam (GER) - Alexa Glatch (USA) 6:2, 4:6, 6:4

Die Weltranglisten-105. aus Deutschland erlebte gegen die amerikanische Qualifikantin ein ausgeglichenes Spiel mit vielen Höhen und Tiefen. Der erste Satz war mit zwei von zwei gewonnenen Breakbällen ihr stärkster, was sich jedoch im zweiten Durchgang umkehrte, in dem Glatch zwei ihrer Chancen nutzte.

Die Entscheidung fiel dann im dritten Durchgang. Friedsam behielt die Nerven und leistete sich nur drei Unforced Errors, während es auf der anderen Seite zwölf dieser Fehler gab. Das machte in diesem durchschnittlichen Spiel letztendlich den Unterschied.

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