Maximilian Schachmann überflügelt Primoz Roglic und gewinnt Paris-Nizza

SID
Maximilian Schachmann durfte nach der Schlussetappe das Gelbe Trikot überstreifen.
© getty

Maximilian Schachmann hat das Kunststück aus dem Vorjahr wiederholt und erneut Paris-Nizza gewonnen. Der Berliner profitierte dabei auch vom Pech von Primoz Roglic.

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Maximilian Schachmann zupfte das Gelbe Trikot zurecht, ein stolzes Lächeln blitzte hinter dem schwarzen Mund-Nasen-Schutz hervor. Den kaum noch erwarteten Gesamtsieg und die erfolgreiche Titelverteidigung bei der prestigereichen Fernfahrt Paris-Nizza konnte der deutsche Radprofi auf dem Podium aber nur mit "gemischten Gefühlen" genießen.

"Es war ein verrückter Tag", sagte Schachmann, "ich weiß nicht, es fühlt sich komisch an. Roglic ist zweimal gestürzt. Ich weiß nicht, ob ich mich so richtig freuen kann. So zu gewinnen, ist nicht schön. Ich bin froh, aber gleichzeitig extrem überrascht, hier wieder in Gelb zu sitzen."

Über eine Woche hatte Schachmann auf dem Weg in den Süden Frankreichs zwar eine fehlerfreie und wachsame Leistung gezeigt. Am Sonntag profitierte der 27-Jährige vom Team Bora-hansgrohe vom Pech des bis dahin scheinbar unbezwingbaren Vuelta-Siegers und Tour-Zweiten Primoz Roglic.

Der gratulierte fair - die Enttäuschung beim Slowenen war dennoch nicht zu übersehen. Roglic, der drei Etappen gewann und als Spitzenreiter in den Schlusstag gestartet war, fiel am Ende als 15. sogar aus den Top 10. Zweiter wurde der Russe Alexander Wlassow (Astana/+0:19 Minuten). Den Tagessieg auf der 92,7 km langen Schlussetappe von Le Plan-du-Var nach Levens sicherte sich der Däne Magnus Cort Nielsen (EF Education-Nippo).

Paris-Nizza: Spitzenreiter Roglic stürzt und fällt zurück

Roglic war im Tagesverlauf gestürzt und hatte sich große Schürfwunden am linken Oberschenkel zugezogen. In der Schlussphase verlor er in einer Abfahrt den Anschluss ans Hauptfeld. Dabei wurden Erinnerungen an die Tour de France 2020 wach, als Roglic den Gesamtsieg im Einzelzeitfahren der vorletzten Etappe an seinen Landsmann Tadej Pogacar verlor.

Auch wenn Roglic am Sonntag scheiterte, drückte der Jumbo-Profi dem "Rennen zur Sonne" dennoch seinen Stempel auf. Ähnlich dominant und bislang ohne großes Malheur tritt Pogacar in der noch jungen Saison auf. Seinen ersten Gesamtsieg hatte dieser bereits Ende Februar bei der UAE Tour in den Vereinigten Arabischen Emiraten erzielt. Dem zweiten kam er am Wochenende bei der Fernfahrt Tirreno-Adriatico deutlich näher.

Der 22-Jährige vom UAE Team Emirates baute seine Führung im Klassement auf der fünften Etappe von Castellalto nach Castelfidardo aus. Pogacar liegt nun 1:15 Minuten vor dem zweitplatzierten Belgier Wout van Aert (Jumbo-Visma).

Der Tagessieg nach 205 km ging am Sonntag an den niederländischen Shootingstar Mathieu van der Poel. Der 26-Jährige gewann nach einer rund 50 km langen Solofahrt und feierte seinen zweiten Etappenerfolg. Pogacar, der in der Schlussphase selbst attackiert und sich von den weiteren Verfolgern um van Aert abgesetzt hatte, kam van der Poel aber noch gefährlich nah. Sein Rückstand im Ziel betrug lediglich zehn Sekunden.

Tirreno-Adriatico endet am Dienstag mit einem 10,1 km langen Einzelzeitfahren in San Benedetto del Tronto. Am Montag bietet sich den Sprintern im Ziel in Lido di Fermo eine Chance.

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