Tour-Regeln 2020 - Die wichtigsten Regeln im Überblick: Bonussekunden bleiben

SID
Am 29. August startet die 107. Tor de France.
© imago images / Belga

Das Regelwerk der Tour de France 2020 wurde im Vergleich zum Vorjahr - mit Ausnahme der neuen Corona-Schutzmaßnahmen - kaum verändert. - Die wichtigsten Regeln der Tour 2020:

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Hier geht es zu den Etappenprofilen im Überblick.

Mannschaftsstärke: Seit im Jahr 1962 Werksteams bei der Tour die Nationalmannschaften ablösten, bildeten stets mindestens neun Fahrer eine Mannschaft. 2018 reduzierten die drei großen Rundfahrten - Giro, Tour und Vuelta - die Teamgröße auf acht Sportler. Damit stehen zum dritten Mal 176 Fahrer aus 22 Mannschaften am Start.

Zeitgutschriften: Es werden auf allen Etappen bei der Zielankunft Bonussekunden für die drei Erstplatzierten nach dem Schlüssel 10-6-4 verteilt - ausgenommen sind die Zeitfahren. Wieder eingeführt wurden 2018 Zeitgutschriften von 3, 2 und 1 Sekunden bei Zwischenwertungen, diese Sekunden wurden 2019 auf 8, 5 und 2 erhöht. Die Etappen 2, 6, 8, 9, 12, 13, 16 und 18 sind dafür ausgewählt worden, die Wertung liegt am Ende eines Anstiegs. Gerade auf den ersten Etappen können diese Sekunden im Kampf um Gelb entscheidend sein: Der Italiener Giulio Ciccone konnte 2019 so auf der sechsten Etappe die Gesamtführung übernehmen.

Zeitnahme: Alle Zeiten werden auf die volle Sekunde abgerundet. Zehntel- oder Hundertstelsekunden beim Zeitfahren dienen nur zur Bestimmung der Platzierung. Bei Gleichstand in der Gesamtwertung entscheiden sie allerdings über den Träger des Gelben oder Weißen Trikots.

Zeitüberschreitung: Erlaubt sind Rückstände auf den Sieger zwischen drei und 20 Prozent, je nach Schwere der Strecke und Durchschnittstempo, beim Einzelzeitfahren 25 Prozent, beim Mannschaftszeitfahren 30 Prozent. Ansonsten erfolgt in der Regel der Ausschluss.

Sturz im Finale: Wer auf den letzten drei Kilometern stürzt oder einen technischen Defekt hat, erhält die gleiche Zeit wie die Gruppe, der er angehörte. Ausnahmen sind Zeitfahren und Bergankünfte.

Gelbes Trikot: Gesamtwertung nach Addition der Etappenzeiten. Bei Zeitgleichheit entscheiden die Zehntelsekunden aus dem Einzelzeitfahren, danach entscheidet die Addition der Etappenplatzierungen.

Grünes Trikot: Maximal 50 Punkte bei Flachetappen, der Zweite erhält noch 30, der Dritte 20 Punkte usw., bei mittelschweren Ankünften gibt es 30 Zähler für den Sieger, bei Bergetappen sowie Zeitfahren sind es 20. Seit 2011 werden bis zu 20 Punkte für Zwischensprints vergeben. Zuvor hatte es nur 6-4-2 Punkte gegeben. Bei Gleichstand entscheidet die Zahl der Etappensiege.

Bergtrikot: Je nach Kategorie bis zu 25 Punkte bei Bergen der höchsten Kategorie (HC), bei anderen entsprechend weniger. Doppelte Punktzahl gibt es bei jedem Gipfel der höchsten Kategorie, der über 2000 Meter Höhe liegt, das ist dieses Jahr nur zweimal auf der 17. Etappe der Fall. Bei Gleichstand entscheidet die Zahl der ersten Plätze in den höchsten Bergwertungen.

Weißes Trikot: Nachwuchswertung für alle Fahrer, die nach dem 1. Januar 1995 geboren sind.

Mannschaftswertung: Addition der drei besten Fahrer jedes Teams auf jeder Etappe. Im Gesamtklassement entscheidet bei Gleichheit die Zahl der Tagessiege. Die Fahrer der führenden Mannschaft tragen jeweils gelbe Startnummern.

Kämpferischster Fahrer (Rote Startnummer): Jury-Entscheid über den angriffsfreudigsten Fahrer jeder Etappe. Am Ende der Tour 2020 wählt die Jury den kämpferischsten Fahrer der gesamten Rundfahrt, den "Super Combatif".

Tour de France 2020: 500.000 Euro Preisgeld für den Sieger

Helmpflicht: Die Fahrer müssen ihren Kopfschutz bis ins Ziel tragen, auch bei Gipfelankünften.

Dopingkontrollen: Der Etappensieger, der Gesamtführende sowie mindestens fünf weitere Fahrer werden getestet. Dazu kommen unangekündigte Kontrollen.

Regelwidriges Verhalten: Hält sich ein Fahrer zu lange im Windschatten eines Begleitfahrzeuges auf, kann dies sowohl mit einer Geldbuße als auch mit einer Zeitstrafe geahndet werden. Gleiches gilt, wenn er sich anschieben oder ziehen lässt. Bei Defekten ist nur die Hilfe von Betreuern und Kollegen aus dem eigenen Team erlaubt.

Verpflegung: Frühestens 30 Kilometer nach dem Start und bis 20 Kilometer vor dem Ziel darf Verpflegung gestellt werden. Dazu kommt die Verpflegungszone bei etwa Mitte der Etappe. Für die Entsorgung von Trinkflaschen und Verpackungen gibt es sogenannte Müllzonen.

Abstand Zeitmessung: Bei Etappen mit zu erwartenden Massensprints darf der Abstand innerhalb des großen Feldes drei Sekunden betragen, um noch mit der gleichen Zeit gewertet zu werden. Dies soll die Positionskämpfe bei Sprintankünften etwas entschärfen.

Corona-Regeln: Die Fahrer und ihre Teammitglieder müssen sich regelmäßig testen lassen und diverse Verhaltensvorgaben befolgen. Bei positiven Fällen kommt ein ausführliches Protokoll zum Tragen.

Preisgeld: Der Sieger der 107. Tour de France darf sich wie im Vorjahr über ein Preisgeld von exakt einer halben Million Euro freuen. Insgesamt schüttet der Tour-Veranstalter ASO Preisgelder in Höhe von 2,3 Millionen Euro aus. Ein Etappensieg bringt 11.000 Euro ein. Jeder Fahrer, der die dreiwöchige Rundfahrt beendet, erhält mindestens 1000 Euro.

TV-Übertragung: Die ARD und Eurosport berichten umfangreich vom wichtigsten Radrennen der Welt. Im Ersten werden laut ARD-Presseinformationen zur Frankreich-Rundfahrt alle Etappen vom ersten bis zum letzten Tag live zu sehen sein. In der Regel werden mindestens 90 Minuten des Rennens direkt gezeigt. Bis sich das Erste einschaltet, laufen die Übertragungen beim Sender ONE und im Livestream auf sportschau.de, die 21. Etappe läuft ausschließlich dort. Eurosport zeigt alle Etappen in voller Länge live.

Artikel und Videos zum Thema