Pascal Wehrlein sichert DTM-Titel

Pascal Wehrlein sicherte sich am Hockenheimring den DTM-Titel 2015
© dtm media

Pascal Wehrlein hat sich beim DTM-Saisonfinale am Hockenheimring im 17. und damit vorletzten Rennen der Saison 2015 zum jüngsten Titelgewinner aller Zeiten gekrönt. Während Timo Scheider im Audi unbedrängt zum Sieg fuhr, kam Mercedes' 20-jähriger Formel-1-Ersatzfahrer im Samstagsrennen als Achter ins Ziel, seine Audi-Konkurrenten Edoardo Mortara und Mattias Ekström verpassten die Wende derweil.

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Wehrlein liegt vor dem letzten Lauf am Sonntag nun mit 169 Punkten uneinholbar an der Spitze der Fahrerwertung. Ekström (129) und Mortara (128) können den Schwaben, der am Sonntag seinen 21. Geburtstag feiert, selbst mit einem Sieg nicht mehr einholen. Bisher war Gary Paffett mit 24 Jahren jüngster Champion in der DTM-Historie.

"Jetzt fällt der ganze Druck, jetzt haben wir es als ganzes Team geschafft. Einfach Hammer", sagte Wehrlein der ARD. Noch auf der Ehrenrunde feierte er seinen Titel mit einem Donut. Das führte zu keinem zusätzlichen Termin bei der Rennleitung. Er musste sich für das Abschnallen verteidigen.

Besonders für Ekström war der Verlauf des Samstagsrennens enttäuschend. Der Schwede kam von Platz 7 beim Start kaum weg und fiel bis ans Ende des Feldes zurück. Als Mortara nach der Startrunde zum Boxenstopp musste, kämpfte der Audi-Routinier als letzter Widersacher gegen den von Platz 13 ins Rennen gestarteten Wehrlein. Dann folgte ein Abschuss, der für Diskussionen sorgte.

Wickens räumt Ekström ab

Wehrlein berührte im Motodrom das Heck von Martin Tomczyk (BMW) und wich in Turn 1 von der Strecke, was die Verfolger einbremste. Ekström lauerte direkt dahinter auf seine Überholchance, wurde aber von Wehrleins Markenkollege Robert Wickens vor Turn 2 mit einem Schubser gegen die Heckstoßstange abgeräumt. Der Kanadier kassierte dafür eine Durchfahrtsstrafe, Ekström mühte sich lange vergeblich, wieder in die Punkteränge zu kommen.

"Auf vielerlei Seiten ist nicht mit so viel Hirn gefahren worden. Für Wickens gegen Ekström habe ich gar kein Verständnis", sagte Audi-DTM-Leiter Dieter Gass und haderte mit dem verlorenen Titel: "Es ist wie eine Klammer für die ganze Saison: Wir haben hier wieder das schnellste Auto, aber die Meisterschaft geht an uns vorbei."

Audis geringe Titelchancen lösten sich kurz darauf weiter in Luft auf. Mortara räumte BMW-Pilot Timo Glock vor der Mercedes-Tribüne ab und musste dafür ebenfalls eine Durchfahrtsstrafe antreten. Er stellte das Auto schließlich nach 17 Runden in der Box ab. "Ein Rennen zum komplett Vergessen", lautete sein lapidarer Kommentar.

Scheider feiert ersten Sieg seit 2010

An der Spitze verlief das Rennen wesentlich ruhiger. Polesitter Maxime Martin und Timo Scheider hatten sich direkt nach dem Start vom Feld abgesetzt, Scheider attackierte in Runde 2 und übernahm die Führung. Nach der durch einen Unfall von Bruno Spengler (BMW) und Gary Paffett (Mercedes) in Runde 3 ausgelösten Safety-Car-Phase baute er seinen Vorsprung spielend auf rund fünf Sekunden aus, sein Markenkollege Jamie Green ging in Runde 9 ebenfalls an Martin vorbei.

Der Belgier brachte Platz 3 schließlich vor Paul di Resta ins Ziel. Der Schotte war als Vierter bester Mercedes-Pilot. Ex-Champion Mike Rockenfeller (Audi) als Fünfter, der abgelöste Meister Marco Wittmann und Tom Blomqvist (beide BMW) komplettierten die Punkteränge vor Wehrlein, Ekström und dem zehntplatzierten Maximilian Götz (Mercedes).

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