Den EM-Titel im Einzelrennen sicherte sich die Polin Aleksandra Lisowska.
"Die letzten Meter waren extrem schmerzhaft. Ich habe aber gehört, wie die Leute uns anfeuern und wollten, dass wir die Medaille holen", beschrieb Dattke die Atmosphäre und Emotionen auf dem Weg zum Titel. Der nur hauchdünn verpassten Einzelmedaille trauerte die Bayerin überhaupt nicht nach: "Ich habe mein Bestes gegeben, aber es hat hinten raus nicht geklappt. Für mich ist der vierte Platz ein Traum, damit habe ich nie gerechnet."
In 2:28:52 Stunden fehlte Dattke in einem Fotofinish um Bronze mit der Niederländerin Nienke Brinkmann nur ein Wimpernschlag zum Podestplatz. Lisowska (2:28:36 Stunden) und die zweitplatzierte Kroatin Matea Parlov Kostro (2:28:42) waren auch nur wenige Sekunden schneller. Mayer war 29 Sekunden und Schöneborn 2:44 Minuten langsamer als die schnellste Deutsche.
Die Team-Entscheidung war in der bayerischen Landeshauptstadt erstmals in eine Europameisterschaft integriert. Die besten drei Starterinnen pro Nation gingen in die Wertung ein, das Trio mit Dattke, Mayer, Schöneborn bescherte dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) das erhoffte Erfolgserlebnis zum Auftakt in die Heim-EM.
Im Vorfeld des Rennens hatte es Sorgen und Diskussionen über ein mögliches Hitze-Rennen gegeben. Weil zunächst Temperaturen über 30 Grad zu befürchten waren, hatten zahlreiche Läuferinnen und Läufer eine Verlegung der Startzeit in die frühen Morgenstunden gefordert. Dem Wunsch kamen die Veranstalter am vergangenen Freitag mit Verweis auf die kurzfristigen Prognosen nicht nach.
Tatsächlich herrschten zum Rennstart der Frauen um 10.30 Uhr am Montagvormittag 21 Grad Außentemperatur. Der Himmel über München, wo vier Runden durch das Stadtzentrum absolviert werden mussten, war bewölkt. Allerdings herrschten schwüle Bedingungen bei hoher Luftfeuchtigkeit, was das Rennen für die Athletinnen erschwerte.