Semenya: "Ich pinkle wie eine Frau"

SID
Caster Semenya kann in der Testosteron-Debatte die Zweifel an ihre Geschlecht nicht verstehen
© getty

800-m-Olympiasiegerin Caster Semenya (Südafrika) kann in der Testosteron-Debatte um hyperandrogene Leichtathletinnen die Zweifel an ihrem Geschlecht nicht nachvollziehen. "Ich verstehe nicht, wenn man sagt, ich habe einen Vorteil - weil ich eine Frau bin", sagte Semenya dem südafrikanischen Sender Supersport TV.

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"Wenn ich pinkle, pinkle ich wie eine Frau. Ich verstehe nicht, wenn man sagt, ich sei ein Mann oder ich habe eine tiefe Stimme. Ich weiß, dass ich eine Frau bin." Bei der WM in London (4. bis 13. August) gilt Semenya als Topfavoritin auf Gold über 800 m, mit ihren 1:55,27 Minuten führt die 26-Jährige die Weltbestenliste an. Zudem peilt Semenya an der Themse auch einen Triumph über 1500 m an.

Der Weltverband IAAF hatte zuletzt eine Studie veröffentlicht, die belegt, dass Frauen mit hohen Testosteron-Werten wie Semenya Vorteile im Bereich von 1,8 bis 4,5 Prozent in den Disziplinen 400 m, 400 m Hürden, 800 m, Hammerwurf und Stabhochsprung haben.

Die Untersuchung wurde in Auftrag gegeben, nachdem der Sportgerichtshof CAS 2015 wegen der Klage der indischen Sprinterin Dutee Chand eine IAAF-Regel zum Hyperandrogenismus ausgesetzt und wissenschaftliche Beweise dafür gefordert hatte, dass hyperandrogene Athletinnen einen deutlichen Leistungsvorteil haben. Semenya muss derzeit ihr Testosteron-Niveau nicht künstlich senken - dies könnte sich nach der WM wieder ändern.

In der Diskussion "muss ich einen Weg finden, um mich abzulenken", sagte Semenya, sie versuche deshalb, das Negative in positive Energie umzusetzen. Außerdem findet sie Hilfe in ihrem Umfeld. "Die Unterstützung meiner Familie ist fantastisch", sagte Semenya.

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