Darts-WM, Tag 8: "Doppelspezialist" Clemens weiter - Cross schaltet van Barneveld aus

Von SPOX/sid
Nach verhaltenem Start wurde Rob Cross (l.) heißer und heißer.
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Gabriel Clemens ist in seinem Auftaktmatch bei der Darts-WM im Londoner Alexandra Palace seiner Favoritenrolle gerecht geworden und steht als zweiter deutscher Spieler in der dritten Runde. Ausgeschieden ist dagegen Comebacker Raymond van Barneveld, der im Duell zweier Ex-Weltmeister Rob Cross unterlag.

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Clemens folgte durch seinen souveränen 3:0-Erfolg gegen Außenseiter Lewy Williams dem Kölner Florian Hempel, der am Dienstag sensationell den Weltranglistenfünften Dimitri van den Bergh geschlagen hatte.

"Wir waren beide nervös und haben wirklich nicht gut gespielt. Ich bin der Glücklichere und habe im Endeffekt gewonnen", sagte Clemens bei Sport1: "Ich habe mich gut gefühlt und weiß, dass ich mich gut vorbereitet habe. Es gab eigentlich keinen Grund, nervös zu sein."

Gegen einen schwachen Williams kam Clemens gut in die Partie und sicherte sich schon nach wenigen Minuten durch ein glattes 3:0 den ersten Satz. Dank einer starken Doppelquote (9/16) hatte er seinen Gegner trotz eines mäßigen Scorings (86,29) auch danach im Griff und sicherte sich im Entscheidungsleg die vorentscheidende 2:0-Führung.

Im Kampf um den Einzug in die Runde der besten 16 trifft Clemens am Montagabend auf den walisischen Topspieler Jonny Clayton. Hempel bekommt es am Nachmittag davor mit dem Australier Raymond Smith zu tun.

Gabriel Clemens muss sich am nächsten Montag im Duell mit Jonny Clayton steigern.
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Gabriel Clemens muss sich am nächsten Montag im Duell mit Jonny Clayton steigern.

Barney startet sensationell und baut krass ab

Trotz eines sensationellen Starts und der frenetischen Anfeuerung der "Barney Army" im Alley Pally war der niederländische Rückkehrer van Barneveld gegen den Briten Cross, die Nr. 11 der Welt, chancenlos. Als zweiter Spieler des Turniers checkte van Barneveld 170 Punkte und gewann in der Folge Satz eins. Doch danach drehte Cross, der Champion von 2018, auf und dreht die Partie.

Die Zuschauer im Ally Pally sahen zwei völlig unterschiedliche Phasen im Match der Ex-Weltmeister. Van Barneveld dominierte Satz eins deutlich, während Cross nervös wirkte, die Triple nicht traf und für einen Weltklassemann mit 77 Punkten einen erbärmlichen Average spielte.

Das Bild änderte sich nach der Pause enorm. Cross explodierte förmlich, scorte deutlich über 100 Punkte, checkte seinerseits 128 Punkte im zweiten Leg und verwandelte drei von drei Checkout-Chancen zum Satzausgleich. Der 31-jährige Engländer schien van Barneveld förmlich zu überrollen.

Während Cross aufdrehte, baute der Niederländer kontinuierlich ab. Von 18 Würfen auf Doppel versiebte der 54-Jährige in den Sätzen zwei bis vier 15, am Ende war ihm die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.

Acht Match-Darts! Suljovic mit absurder Niederlage

In der Nachmittagssession am Donnerstag scheiterte Österreichs Spitzenspieler Mensur Suljovic trotz einer 2:0-Führung in den Sätzen und 2:0 Legs im dritten Durchgang am Schotten Alan Soutar. Von den ersten neun Legs hatte der 49-Jährige aus Wien acht gewonnen. Doch dann riss der Faden bei "The Gentle". Soutar kämpfte sich Leg für Leg zurück - und Suljovic produzierte zu viele Fehler.

Insgesamt acht Match-Darts vergab der Weltranglisten-26. Soutar löschte in der Verlängerung des fünften Satzes 144 Punkte zum Sieg.

De Sousa mit tollem Comeback

Nächster Gegner des Schotten ist Jose De Sousa. Der Portugiese, die Nr. 7 der Welt, machte gegen den Engländer Jason Lowe einen 0:2-Satzrückstand wett und erreichte am Ende souverän die nächste Runde.

Besonders in den Sätzen vier und fünf dominierte De Sousa deutlich, gewann diese 3:1 und 3:0 zum letztlichen 3:2-Sieg. Dem Portugiesen, "The Special One", gelangen starke sieben 180er im Match bei allerdings ausbaufähiger Doppelquote von 30 Prozent (13/42).

Bärenstarker Rydz lässt Dolan keine Chance

In einer hochkarätigen Partie setzte sich Callan Rydz aus England gegen Brendon Dolan aus Nordirland, immerhin die Nr. 23 der Welt, durch. Der erst 23-jährige Rydz ließ dem erfahrenen Gegner mit einem Average von fast 103 Punkten und einer herausragenden Doppelquote von gut 64 Prozent (9/14) keine Chance.

In den übrigen Partien des 8. WM-Tages gewann der Australier Damon Heta (Nr. 31) gegen den Briten Luke Woodhouse mit 3:1, der Niederländer Danny Noppert (18) schlug Jason Heaver (England) mit dem gleichen Resultat.

Im letzten Match des Tages standen sich am späten Abend Rusty Jake Rodriguez aus Österreich und der Brite Chris Dobey (Nr. 30) gegenüber.