Darts-WM, Finale: Wahnsinn! Peter Wright entthront Michael van Gerwen

Peter Wright hat im WM-Finale Michael van Gerwen geschlagen.
© getty

Peter Wright hat sich völlig überraschend zum ersten Mal zum Darts-Weltmeister gekrönt. Die bisherige Nummer 7 der Welt aus Schottland setzte sich im Finale im Londoner Alexandra Palace mit 7:3 gegen Titelverteidiger Michael van Gerwen aus den Niederlanden durch und sicherte sich ein Preisgeld in Höhe von rund 590.000 Euro.

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Wright hatte 2014 bei seiner bislang einzigen WM-Final-Teilnahme noch gegen MvG mit 4:7 verloren. Van Gerwen, der bereits drei Mal im Ally Pally triumphierte und die Nummer 1 der Welt ist, unterlag zum zweiten Mal in einem Endspiel einer Weltmeisterschaft.

"Ich hatte schon im Vorfeld das Gefühl, dass ich dran bin. Das ist unglaublich", sagte Wright mit Tränen in den Augen: "Van Gerwen ist ein großartiger Spieler, aber jetzt bin ich tatsächlich Weltmeister." Sein Gegenüber erwies sich als fairer Verlierer: "Peter hat hervorragend gespielt. Ich hatte genug Chancen, um wieder in Führung zu gehen. Doch gegen Peter solche Chancen liegenzulassen, das geht nicht, dann verlierst du."

Wright erwischt einen bärenstarken Start

Am Neujahrstag 2020 erwischte Wright, der die Sympathien der Fans vor Ort klar auf seiner Seite hatte, einen bärenstarken Start. Er scorte in der Anfangsphase besser als Van Gerwen (durchschnittlich 105 Punkte zu 99 Punkte pro Aufnahme) und nutzte seine Chancen auf die Doppelfelder zu starken 46 Prozent. So führte Snakebite schnell mit 2:0-Sätzen.

Nun steigerte sich MvG allerdings deutlich und packte zumindest zwischenzeitlich zum ersten Mal überhaupt bei dieser WM sein A-Game aus. Der 30-Jährige schnappte sich in einer zu diesem Zeitpunkt absolut hochklassigen Partie sechs der acht anschließenden Legs - mit einem Average von unglaublichen 122 Punkten im dritten Satz - und glich zum 2:2 nach Sätzen aus.

Van Gerwen hätte danach auch Satz fünf für sich entscheiden müssen, hatte plötzlich aber Probleme auf die Doppelfelder. Er vergab sieben Möglichkeiten auf Doppelfelder und Wright schlug eiskalt zu - 3:2 für den Schotten.

Wright fast wie von einem anderen Stern

Snakebite spielte zwischenzeitlich fast wie von einem anderen Stern. Er gewann fünf Legs in Serie zum zwischenzeitlichen 4:2 und hatte in dieser Phase eine Doppelquote von 52 Prozent, während Van Gerwen auf die Doppelfelder mit 38,46 Prozent und insgesamt immer mehr Schwierigkeiten bekam - dachte man zumindest.

MvG konterte mit seiner elften und zwölften 180 (Wright stand nach dem siebten Satz bei zehn 180ern) und vier Leg-Gewinnen in Folge. Er verkürzte auf 3:4, bekam im Entscheidungs-Leg des achten Satzes aber erneut den Sack nicht zu. Wright schraubte seine Doppelquote auf sagenhafte 62 Prozent und ging mit 5:3 in Führung.

Wright war nun nicht mehr aufzuhalten, er ruhte komplett in sich, wurde zu keiner Sekunde nervös und profitierte weiterhin von Fehlern seines Gegners. Mit einem Wurf auf die Doppel-20 stellte der Außenseiter auf 6:3.

Zwar schrammte MvG mit acht perfekten Darts im zehnten Satz noch einmal haarscharf an einem 9-Darter vorbei, doch auch davon ließ sich Wright nicht mehr beeindrucken. Mit seinem dritten Matchdart auf die Doppel-10 machte er alles klar.

StatistikMichael van GerwenPeter Wright
3-Darts-Average102.88102.79
Checkout-Quote40 Prozent53,33 Prozent
Höchster Checkout128140
100+4262
140+2434
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