"Der Clown ist sein ständiger Begleiter"

Von Elias Stefanescu, Attila Revada, Nick Trachte
Conor McGregor will Floyd Mayweather Jr. in die Schranken verweisen
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Von Attila Revada, German Fight News

  • Wie muss der Gameplan von McGregor aussehen, um nicht vorgeführt zu werden?

McGregor hat keine große Chance zu gewinnen. Trotzdem wäre es ein großer Erfolg, wenn er mit Mayweather mehr als fünf bis sechs Runden aushalten könnte - und natürlich Werbung für MMA weltweit. Trotzdem darf man nicht übersehen, dass Floyd 40 Jahre alt ist und eine längere Pause hinter sich hat. Trotzdem ist der US-Amerikaner haushoher Favorit.

Floyd ist ein Defensiv-Genie, der gerne seine Gegner kommen lässt und mit seiner überragenden Technik praktisch jeden Schlag perfekt beherrscht. Conor muss daher sehr beweglich sein und versuchen, nicht in einen Konter von Mayweather zu laufen. Er muss die Geduld haben und Floyd kommen lassen, die Deckung oben halten und sich bewegen.

  • DQ-Gefahr! Kann McGregor seine MMA-Instinkte überhaupt ablegen?

McGregor hat aus dem Diaz-Kampf gelernt und wird das Duell weitestgehend seriös angehen. Aber der Clown ist trotzdem sein ständiger Begleiter. Wenn Floyd nachlässt, wird Conor faxen machen. Davon bin ich überzeugt.

Man muss es ansonsten wie bei einem Zehnkämpfer in der Leichtathletik sehen. Alle haben eine Paradedisziplin, in der sie mit den Spezialisten einigermaßen mithalten können. Und MMA ist der Zehnkampf des Kampfsports und Boxen die beste Waffe von McGregor.

Seine 18 Knockouts bei insgesamt 21 Siegen sprechen eine deutliche Sprache. Daher bin ich mir sicher, dass wir in diesem Fight McGregor den Boxer sehen werden.

  • Welche Auswirkungen hat der Kampf auf die weitere Karriere von McGregor?

Seiner UFC-Karriere wird es sicherlich nicht schaden, sollte er verlieren.

Aber alle, die ihn bisher nicht mochten oder meinen, Boxen sei besser als MMA, werden sich bestätigt fühlen. Und das sind nicht gerade wenige Fans. Sollte er sich ordentlich präsentieren, kann ich mir schon vorstellen, dass er weiterhin in den Ring steigen wird. Das Geld wird sicherlich eine große Rolle spielen, aber auch Titel sind ein Ansporn.

Das Problem mit der UFC ist leider, dass er dort sehr früh alles erreicht hat, aber nicht hingehen und auch Bellator-Champion werden kann. Das ist bei einem Boxer anders, der Weltmeister verschiedener Verbände werden kann und fast frei in seiner Entscheidungsgewalt ist.

Ich hoffe einfach, dass McGregor nicht in den ersten drei Runden K.o. geht. Er hat es in der Hand, MMA weltweit noch populärer zu machen.