EuroBasket 2022: Der große Turnierguide - Modus, Favoriten und die deutsche Gruppe im Check

Dennis Schröder und Luka Doncic treffen in der Gruppenphase erneut aufeinander.
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EuroBasket 2022: Die Favoriten

Einen klassischen Topfavoriten gibt es in diesem Jahr nicht, dafür sind zu viele Teams in der Spitze zu hochkarätig besetzt. Als Titelverteidiger und erneut sehr ambitionierter Kandidat geht Slowenien ins Rennen, das vor mittlerweile fünf Jahren mit einem damals 18-jährigen Luka Doncic und dem Turnier-MVP Goran Dragic die erste Goldmedaille seiner Geschichte holen konnte.

Doncic ist seither noch mehr zum Aushängeschild seiner Nationalmannschaft geworden. Bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr verzeichnete er 48 Punkte gegen Argentinien sowie 16 Punkte, 10 Rebounds und 18 Assists im Halbfinale gegen Frankreich - dieses Spiel war für ihn nebenbei die erste Niederlage überhaupt mit Slowenien nach zuvor 17 Siegen in Folge. Niederlage Nummer drei setzte es am Wochenende in München gegen Deutschland.

An Niederlagen gewöhnen musste sich Doncic aber nicht, in der laufenden Vorbereitung wurden unter anderem schon wieder Serbien, die Türkei oder Kroatien geschlagen. Doncic wirkt in Topform - und trotzdem hat er massive Konkurrenz um den Titel des besten Spielers in diesem Turnier.

Basketball-EM: Mehr Starpower als je zuvor

Mit Giannis Antetokounmpo und Nikola Jokic führen Griechenland und Serbien jeweils einen zweimaligen NBA-MVP ins Rennen, beide Teams gehören auch zu den heißen Medaillenkandidaten. Insbesondere die Serben sind hochkarätig besetzt, was sie zuletzt auch beim Supercup in Deutschland zeigten.

2017 verloren sie im Finale gegen Slowenien, damals war allerdings Jokic nicht dabei. In diesem Jahr fehlt Bogdan Bogdanovic, Guard-Legende Milos Teodosic wurde von Coach Svetislav Pesic in der Vorbereitung aus dem Kader gestrichen, Vasilije Micic und Nemanja Bjelica sind vor dem Turnierstart fraglich.

Die Griechen warten schon länger auf internationale Erfolge. 2017 war Giannis bei der EM verletzt, 2019 überstand Hellas auch mit ihm nicht die zweite Gruppenphase, bei den vergangenen Olympischen Spielen war man nicht qualifiziert. Unter Dimitris Itoudis scheint das Team nun aber deutlich besser darin zu sein, die Stärken des Greek Freaks zur Geltung zu bringen.

Beim überragenden Testspiel gegen Serbien legte Giannis unlängst 40 Punkte auf, das Spielfeld wird breiter für ihn gemacht. Dafür sorgt unter anderem ein starker Backcourt um erfahrene Spieler wie Kostas Sloukas (fraglich) oder Nick Calathes. Zudem sind in diesem Jahr auch Giannis' Brüder Thanasis und Kostas (fraglich) mit von der Partie, die erste Medaille seit 13 Jahren scheint wieder möglich.

EM-Favoriten: Frankreich ist tiefer als alle anderen ...

Ganz weit oben stehen außerdem noch zwei weitere Gruppengegner der deutschen Mannschaft. Frankreich hat die meisten NBA-Spieler, warf bei der vergangenen WM die USA raus und holte Olympia-Silber 2021. Ein offensives Aushängeschild wie Tony Parker hat das Team von Vincent Collet zwar nicht mehr, dafür riegelt Rudy Gobert die Zone ab und insbesondere Evan Fournier ist ein starker, ausgewiesener FIBA-Scorer.

Das Team ist tiefer und athletischer als nahezu alle anderen, auch wenn das Supertalent Victor Wembanyama das Turnier leider verpassen wird, genau wie die Veteranen Nicolas Batum, Frank Ntilikina und Nando De Colo.

Litauen wiederum ist in der Spitze nicht ganz so exzellent besetzt wie etwa Serbien, kann mit Domantas Sabonis und Jonas Valanciunas jedoch zwei der besten Post-Scorer der NBA aufbieten. Der restliche Kader strotzt nur so vor starken, cleveren Schützen, die wissen, wie dieses Spiel funktioniert.

Guard-Legende Mantas Kalnietis ist zwar nicht mehr dabei, dafür steht mit unter anderem Rokas Jokubaitis, dem amtierenden Rising Star der EuroLeague, interessanter "Nachwuchs" parat. Auf dem Zettel haben muss man die Balten ohnehin: Vor der Enttäuschung 2017 (9.) holten sie zweimal die EM-Silbermedaille.