EuroBasket 2022 - Das DBB-Fazit nach der Gruppenphase: Es geht sogar noch mehr

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Die Offense hat noch Luft nach oben

Etwas mehr Probleme gab es insgesamt offensiv. Es ist insofern auch schade, dass drei Starter das letzte Gruppenspiel gegen Ungarn verpassten, denn die Suche nach dem Rhythmus dauerte eigentlich bis zum Ende an, gerade bei der Starting Five. Und das war ein Spiel, um sich besagten Rhythmus zu holen ...

Schröder etwa war über die gesamte Woche in Köln sehr selbstkritisch - dabei spielte er in vielerlei Hinsicht eigentlich eine gute Vorrunde. Nur der Wurf wollte überhaupt nicht fallen, wie er mehrfach selbst anmerkte. 20,7 Prozent seiner Dreier fanden lediglich ihr Ziel, bei hohem Volumen. Er ist mit diesem Problem indes nicht allein gewesen.

Voigtmann (16,7 Prozent), Theis (27,3) und Weiler-Babb (14,3) haben alle noch nicht den Touch gefunden. Mit Schröder macht das vier von fünf Startern aus, folglich ist es dann auch kein Wunder, dass der offensive Start in vielen Spielen nicht so prächtig lief. Mehr Fluss kam mit den Bankspielern, insbesondere der Berliner Connection Lô, Thiemann und Giffey.

Dass diese Option überhaupt besteht, ist ein großer Trumpf der Mannschaft - nicht viele Teams haben in der Gruppenphase so konstant starken Output von ihrer Bank bekommen (gegen Ungarn durften sich endlich auch Justus Hollatz und Chris Sengfelder austoben). Trotzdem dürfte vom Starting Lineup natürlich auch noch etwas mehr kommen.

"Wir müssen ein bisschen früher den Ball bewegen", sagte Wagner. "Früher einfache Würfe kreieren, das passiert mit Ballbewegung oder aus Fastbreaks." Mehr Tempo, schnellere Pässe und weniger Dribbling könnten tatsächlich gut tun. Wobei durchaus auch viele machbare Würfe nicht gefallen sind, die an einem anderen Tag vielleicht wieder fallen.

Giffey sah angesprochen auf die langsamen Starts in jedem Fall keinen Grund zur Sorge. "Es ist eine Turniersache. Wenn du dir andere Teams anschaust, ist es ähnlich", sagte der Forward. "Man hat einen Tag, um sich auf ein Team vorzubereiten." Fair. Ein großes Problem ist die Offense nicht, sonst hätte das Team nicht vier von fünf Spielen gewonnen.

Vielleicht dann lieber so: Das größte Steigerungspotenzial besitzt das DBB-Team in der Offensive, insbesondere in der Starting Five. Und es ist ein gutes Zeichen, dass man nach so einer Gruppenphase überhaupt von Steigerungspotenzial sprechen kann. Das Team ist bereits sehr gut - es kann noch besser werden.