EuroBasket 2022: Schlägerei in den Katakomben? Türkei droht mit Turnieraustritt

Von SID/SPOX
Die Türkei zog einen Rückzug von der EuroBasket 2022 in Betracht.
© getty

Die türkische Nationalmannschaft droht nach einem vermeintlichen tätlichen Angriff gegen NBA-Profi Furkan Korkmaz nach dem Spiel gegen Georgien mit einem vorzeitigen Rückzug aus dem EM-Turnier. Gleichzeitig hatte die Türkei nach der Partie auch Protest gegen die Wertung des Spiels eingelegt.

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Bei noch 4:48 Minuten im Viertel auf der Uhr gerieten NBA-Profi Furkan Korkmaz und Duda Sanadze aneinander und wurden in der Folge von den Referees beide disqualifiziert. Es dauerte Minuten, um die Situation zu lösen, auch weil die georgischen Fans in Tiflis Becher und andere Gegenstände auf das Feld warfen.

Georgen setzte sich letztlich mit 88:83 nach zweifacher Verlängerung durch, doch laut Aussage des türkischen Assistant Coaches Hakan Demir wurde Korkmaz auf dem Weg in die Kabine von drei georgischen Spielern attackiert. Dabei soll es sich gemäß Ismael Senol (beIN) um den verletzten Tornike Shengelia, NBA-Center Goga Bitadze und eben Sanadze handeln.

"Unsere Spieler wollten in die Kabine und drei Georgier sowie die Security haben sie attackiert. Das ist nicht zu akzeptieren", sagte Demir auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Der türkische Vize-Präsident ging sogar noch einen Schritt weiter. "Wenn wir nicht die Bilder dieser Szenen bekommen, werden wir das Turnier verlassen", wird Ömer Onan in einem Statement zitiert. "Die Bedingungen hier waren von Beginn an eine Katastrophe. Wir brauchen 45 Minuten vom Hotel in die Halle und werden dabei nicht von der Polizei geschützt."

Georgiens Coach Ilias Zouros sagte in der Pressekonferenz nach dem Spiel, er habe nichts von einem derartigen Vorfall mitbekommen.

Unabhängig von den Ereignissen nach dem Spiel legte die Türkei darüber hinaus Protest gegen die Wertung ein. Hintergrund ist, dass während der Auseinandersetzung zwischen Korkmaz und Sanadze die Uhr einfach weiterlief und so 22 Sekunden verloren gingen.

Der Disziplinarausschuss der FIBA räumte am Montagabend zwar ein, dass die Uhr tatsächlich 22 Sekunden lief, während das Spiel unterbrochen war. Allerdings habe der TBF "nicht nachgewiesen, dass ohne den Fehler bei der Zeitmessung mit Sicherheit ein anderes Ergebnis zustande gekommen wäre". Folglich wurde dieser Protest abgewiesen.

Die Türkei kassierte so die erste Niederlage im Turnier. In der Gruppe A haben nun gleich vier Teams eine Bilanz von 2-1 (Spanien, Türkei, Belgien, Montenegro), es ist die Gruppe, aus welchem der Gegner der deutschen Nationalmannschaft im Achteilfinale kommt.

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