Bayern München nach Aus beim BBL-Turnier: Trainerdiskussion wäre "respektlos"

SID
Oliver Kostic und die Bayern sind im Viertelfinale gegen Ludwigsburg ausgeschieden.
© imago images/Ulmer Pressebildagentur

Titelverteidiger Bayern München muss nach dem überraschenden Viertelfinal-Aus beim "Finalturnier dahoam" seine Wunden lecken. Eine Trainerdiskussion nach dem enttäuschenden Saisonende wurde aber bereits im Keim erstickt.

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Uli Hoeneß wollte einfach nur weg. Zu groß war der Ärger beim Ehrenpräsidenten über das enttäuschende und abrupte Saisonende der Basketballer von Bayern München. Statt wie bei den Fußballern den nächsten Titel zu bejubeln, erlebte der 68-Jährige mit dem unerwartet frühen K.o. des Titelverteidigers beim "Finalturnier dahoam" im Münchner Audi Dome den nächsten herben Rückschlag.

Bereits im Playoff-Viertelfinale war für die Mannschaft von Headcoach Oliver Kostic Endstation, eindeutig zu wenig für die Ansprüche des Meisters von 2018 und 2019. "Es ist eine besondere Situation, mit der wir nicht gut genug klargekommen sind", sagte Geschäftsführer Marko Pesic nach den mäßigen Leistungen des Topfavoriten beim Geisterturnier der BBL.

Auch Kapitän Danilo Barthel war niedergeschlagen. "In den letzten Jahren waren wir verwöhnt durch die Titelgewinne. Wir werden das aufarbeiten, was wir verbessern müssen", sagte der Nationalspieler, dessen Vertrag in München ausläuft. Pesic kündigte Gespräche mit Barthel an, der noch am Freitagabend mit seinen Teamkollegen aus dem Quarantänehotel auscheckte.

Das Turnier sei für Barthel "eine besondere Erfahrung mit vielen Emotionen" gewesen, "positiv wie negativ". Auf der Platte fand der Gastgeber in der leeren Halle nur selten zu seinem Spiel, in der Gruppenphase musste sich die beste Mannschaft des Grunddurchgangs (19 Siege in 21 Begegnungen) bereits zweimal geschlagen geben.

mhp
© imago images / BBL-Foto

Bayern verfehlt seine Ziele deutlich

Im Viertelfinale gegen den Geheimfavoriten MHP Riesen Ludwigsburg zeigten die Bayern ansehnliche erste Spielhälften, verloren daraufhin aber wieder den Fokus. "Das ist Sport. Wenn du deine Chancen nicht nutzt, verlierst du", sagte Kostic nach dem 74:73 im dramatischen Rückspiel, durch das 83:87 aus dem Hinspiel allerdings zu wenig.

Die Bayern beenden eine turbulente Spielzeit damit ohne Erfolgserlebnis, national wie international wurden die Ziele deutlich verfehlt. In der EuroLeague hatte Hoeneß noch vom Erreichen der Playoffs geträumt, nach nur acht Siegen in 28 Partien fanden sich die Münchner auf Platz 17 wieder.

Pesic lässt keine Trainerdiskussion zu

Dazu kam auch noch das frühe Achtelfinal-Aus im Pokal. Zu Jahresbeginn wurde Ex-Trainer Dejan Radonjic durch seinen Assistenten Kostic ersetzt, auch die Zukunft des 47-jährigen Serben scheint nun unklar. Eine Trainerdiskussion wollte Pesic so kurz nach dem Ausscheiden aber nicht aufkommen lassen. "Das wäre respektlos", sagte er.

Aufgrund der besonderen Umstände könne Pesic der Mannschaft oder dem Trainerteam keinen Vorwurf machen. Ob Kostic selbst an eine Weiterbeschäftigung bei den Bayern glaubt? "Zuerst gehen wir ins Hotel, dann nach Hause zu unseren Familien. Dann gehen wir schlafen und morgen ist ein neuer Tag", sagte er bei MagentaSport.

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