Basketball-WM - Kader-Check DBB: So viel Qualität und Tiefe wie noch nie

Dennis Schröder führt das deutsche Aufgebot bei der WM in China an.
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Fazit: Die Aussichten des DBB-Teams

"Wir haben eine sehr talentierte Mannschaft, eine der talentiertesten, die Deutschland so je hatte", brachte es Kleber im Deutschlandfunk treffend auf den Punkt. Der Kader besteht aus drei aktuellen sowie einem ehemaligen NBA-Profi, alle anderen sich haben mit Ausnahme von Obst in den europäischen Wettbewerben wie EuroLeague und EuroCup bereits bewiesen.

In der Spitze fehlt zwar der absolute Leuchtturm a la Nowitzki, dafür ist die DBB-Auswahl diesmal deutlich breiter und ausgeglichener besetzt. Gerade die Rotation der Big Men muss sich vor keiner auf der Welt verstecken, dazu besitzen die Deutschen in Schröder einen der schnellsten Guards in diesem Turnier, der gleichzeitig nach Belieben scoren kann.

Fragen wirft jedoch auf, wer genau die zweite und dritte Option des deutschen Teams sein kann. Keiner übernimmt in seinen Klubs eine Rolle als Go-to-Guy, entsprechend schwankend (Stichwort: Dreier) fallen teilweise die Leistungen aus. Rödl will dies mit schnellem Spiel und erstickender Defense kompensieren, das muss aber aufgrund von Spielen alle zwei Tage nicht auf Dauer funktionieren.

Tokio 2020? Auslosung macht es schwer

Und dann ist da noch diese verflixte Auslosung. Die Vorrunde mit Frankreich, der Dominikanischen Republik und Jordanien mag zwar gemütlich daherkommen, danach dürfte es in der Zwischenrunde aber knüppeldick kommen, es warten zwei Gegner aus dem Pool von Kanada, Australien und Litauen.

Um also eine Chance auf das Viertelfinale zu haben, muss die DBB-Auswahl zwei von drei Spielen gegen diese Schwergewichte gewinnen. Das ist nicht unmöglich, aber definitiv eine Herkulesaufgabe. Das erste Spiel gegen Frankreich ist somit direkt elementar wichtig. Die Rödl-Truppe läuft damit Gefahr, das große Ziel, die direkte Olympia-Qualifikation, zu verpassen, denn nur die zwei besten europäischen Teams erhalten ein Ticket für Tokio 2020.

Tragisch wäre dies aber nicht. Die besten Jahre der Nationalmannschaft stehen noch bevor, das Team kann in China eigentlich nur gewinnen und wichtige Erfahrungen für die EuroBasket 2021 im eigenen Land sammeln. Spätestens dann wollen Schröder und Co. erstmals seit 2005 wieder nach einer Medaille greifen.

SPOX-Tipp: Aus nach der Zwischenrunde.