Dennis Schröder nach Supercup-Sieg selbstkritisch: "Die erste Halbzeit war eine Katastrophe von mir"

Dennis Schröder zeigte sich trotz 33 Punkten und 9 Assists gegen Polen selbstkritisch.
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Die deutsche Nationalmannschaft hat den Supercup 2019 gewonnen und sich dabei im Spiel gegen Polen nach 12 Punkten Rückstand nochmal zurückgekämpft. Dennis Schröder brillierte dabei mit 33 Punkten und 9 Assists, zeigte sich im Anschluss aber trotzdem selbstkritisch.

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Im Mixed-Zone-Interview sprach der Point Guard der OKC Thunder außerdem über die Ambitionen seiner Mannschaft und die über Jahre gewachsene Teamchemie.

Wie würden Sie das heutige Spiel analysieren?

Dennis Schröder: Die erste Halbzeit heute war eine Katastrophe von mir. Die Energie war nicht da, ich habe die Energie nicht gebracht und das Team hat das natürlich gesehen und dann das Gleiche gemacht. Das nehme ich komplett auf mich. Aber ich denke, in der zweiten Halbzeit haben wir einen sehr guten Job gemacht, sind rausgekommen, haben verteidigt, haben als Team gespielt, haben unsere Dreier getroffen und das Spiel dann noch gedreht.

Wie würden Sie den Stand der Mannschaft vor der WM nach diesem Turnier nun einschätzen?

Schröder: Wir haben ein gutes Team. Wir haben ein gutes Turnier gespielt. Wir müssen trotzdem immer noch jeden Tag in den kommenden zwei Wochen besser werden, eine bessere Teamchemie aufbauen und besser als Team verteidigen. Aber wir haben noch zwei Wochen, um uns perfekt vorzubereiten.

Die Statistiken von Dennis Schröder beim Supercup

DatumGegnerPunkteFGAssistsTurnover
16.08.2019Ungarn196/1073
17.08.2019Tschechien217/1375
18.08.2019Polen3312/2692

Wie sehen die Chancen bei der WM in der derzeitigen Form mit den derzeitigen Spielern?

Schröder: Ich bin kein Freund davon, zu sagen, welchen Platz wir erreichen sollen. Ich kann sagen, dass ich in jedem Spiel 100 Prozent geben werde, dass ich für meine Teammates da bin, sie auch mir den Rücken freihalten und wir auf jeden Fall mit allem, was wir haben, rausgehen und selbstbewusst spielen werden.

Der erste WM-Gegner wird Frankreich sein. Was erwartet Ihr Team da?

Schröder: Das ist eine talentierte Mannschaft. Da sind Spieler dabei, die in der NBA schon etabliert sind, die guten Basketball spielen. Sie haben gute Verteidiger, sind sehr lang, also das wird ein harter Kampf. Aber wir brauchen uns nicht verstecken. Wir können auch mit Selbstbewusstsein rausgehen und einfach alles geben.

Das war heute das erste Spiel in der Vorbereitung, in dem sich Ihr Team zurückkämpfen musste. Das war ein Gegner, der es Ihnen richtig schwer gemacht hat.

Schröder: Ja, wir brauchen sowas. Selbst, wenn wir das Spiel jetzt noch verloren hätten, ist das einfach genau das, was wir brauchen. Solche Erfahrungen machen uns stark, wenn man zurückliegt und dann nicht die Nerven verliert, sondern trotzdem weiterspielt als Team und jeder auch mit jedem reden kann. Man kann sich gegenseitig sagen, hey, das musst du besser machen, das muss besser laufen. Das ist eine Teamchemie, die wir uns über Jahre schon aufgebaut haben, die wirklich unfassbar ist.

Wie ist dabei Ihr Verhältnis zu Daniel Theis in der Mannschaft? Ihr Entdecker Liviu Calin hat gesagt, Sie seien wie Zwillinge.

Schröder: Wir kennen uns schon seit klein auf und haben viel Basketball zusammen gespielt. Er weiß ganz genau, was ich gerne mag, ich weiß ganz genau, was er mag, deswegen erleichtert uns das einiges auf dem Feld. Seine Verteidigung ist unglaublich, er ist sehr aktiv und macht einfach unglaublich viel fürs Team.

In der ersten Halbzeit haben Sie mit anderen Schuhen gespielt als in der zweiten. Was steckte dahinter?

Schröder: Kopfsache. Wenn ich nicht gut spiele in der ersten Halbzeit und gerade neue Schuhe ausprobiert habe, dann muss ich andere Schuhe ausprobieren. Gestern hatte ich mit dem anderen Modell gut gespielt, also habe ich mir gedacht, ziehe ich eben die an. Das hat alles gedreht. In meinem Kopf dachte ich mir dann schon: Okay, jetzt läuft's. (lacht)