Uli Hoeneß empfängt Europas Basketball-Elite: Keine Zweifel an Bayerns A-Lizenz

Euroleague-Boss Jordi Bertomeu im Gespräch mit Uli Hoeneß
© euroleague

In München traf sich in diesen Tagen die europäische Basketball-Welt zu den jährlichen Meetings der Euroleague. Bayern-Präsident UIi Hoeneß eröffnete die Versammlung.

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"Es ist eine Freude und eine Ehre, die Euroleague-Klubs erstmals in München zu haben. Wir sind zwar traditionell eine Fußball-Mannschaft, aber seit acht Jahren sind wir auch ein Basketball-Klub. Das ist auch ein großer Teil unserer Identität geworden." Mit diesen Worten begrüßte Bayern-Präsident Uli Hoeneß die Vertreter der Euroleague-Teams in München.

Nach den Board-Meetings sprach Euroleague-Boss Jordi Bertomeu in einer kleinen Medienrunde über den Status der Euroleague und ließ keinen Zweifel daran, dass die Bayern dauerhafter Bestandteil der Euroleague werden sollen. SPOX fasst die wichtigsten Aussagen Bertomeus zusammen.

Jordi Bertomeu über...

... die Veränderung der Euroleague-Lizenz-Regularien:

"Ab der Saison 2020/21 wird ein zusätzliches Eurocup-Team die Möglichkeit haben, an der Euroleague teilzunehmen. Neben dem Eurocup-Champion qualifiziert sich auch der Finalist für die Euroleague. 2020/21 wird die Liga aus 11 Klubs mit A-Lizenzen, zwei längerfristigen Wildcards (Bayern & Villeurbanne), drei Jahres-Wildcards und den beiden Eurocup-Finalisten bestehen. Das Limit, wie viele Klubs pro Land maximal teilnehmen können, wird aufgehoben. Mehr noch: Sollte eines der beiden Eurocup-Teams die Euroleague-Playoffs erreichen, kann es sich damit durch gute Leistungen seinen Verbleib in der Euroleague sichern. Sollte entweder Valencia oder Alba also in der nächsten Saison die Playoffs schaffen, bleibt das am Ende der Saison höher klassierte Team in der Euroleague. Was zur Folge hätte, dass sich dann für die Saison 2020/21 nur der Eurocup-Champion qualifiziert. Für uns ist es ein wichtiges Zeichen an die Teams, weil der Eurocup ein großartiger Wettbewerb ist und die Teams diese Chance verdienen und belohnt werden sollen. Außerdem nähern wir uns so weiter unserer Vision eines Pyramiden-Modells, in dem sich die Teams aus der heimischen Liga für den Eurocup und dort wiederum für die Euroleague qualifizieren können."

... eine A-Lizenz für Bayern München:

"Es gibt viele Faktoren, die hierfür eine Rolle spielen. Die Marke, die sportliche Leistung, die Arena. Wenn die Entwicklung der Bayern so weitergeht, wie wir das alle erwarten und hoffen, habe ich keinen Zweifel, dass es so kommt. Zumal wir glauben, dass unser finales Design so aussehen wird, dass wir 16 A-Lizenzen haben werden plus die beiden Eurocup-Qualifikanten. Bayern steigert sich von Jahr zu Jahr und war in der vergangenen Saison schon nahe an einem Playoff-Einzug. Niemand in der Euroleague wäre überrascht, sollte Bayern in der kommenden Saison die Playoffs erreichen."

... ein mögliches Final Four in München:

"Wir sprechen grundsätzlich nicht mit Städten, in denen noch keine taugliche Arena steht. Das ergibt keinen Sinn. Aber natürlich ist Deutschland ein Markt, in dem wir in Zukunft wieder ein Final Four veranstalten wollen."

... die Regulierung des Marktes:

"Wir haben Maßnahmen beschlossen, die eine größere Nachhaltigkeit gewährleisten sollen. Wir wollen verhindern, dass Vereine budgetär zu sehr von einzelnen Besitzern oder Geldgebern abhängig sind. Also reduzieren wir den Anteil, der im Budget durch diese Personen gedeckt werden darf. Die Klubs können sich trotzdem dafür entscheiden, über das Limit zu gehen, müssen dann aber eine Art Luxussteuer bezahlen. Die dadurch generierten Einnahmen werden dann an die anderen Klubs ausgeschüttet. Wir wollen aber keine Einnahmen generieren, wir wollen dafür sorgen, dass die Budgets der Klubs eine bessere Balance haben. Der FC Bayern ist für uns das perfekte Vorbild. Wir haben schon viele Teams nach München geschickt, um sich anzuschauen, wie dort gearbeitet wird."

... eine Änderung des Formats:

"Wir werden das Round-Robin-Format beibehalten. Wir werden außerdem bei 18 Teams bleiben. Eine Erhöhung auf 24 Teams würde es den Klubs unmöglich machen, in ihren heimischen Ligen mitzuspielen. Wir wissen aber um die Bedeutung der heimischen Ligen und werden nichts tun, was ihnen schadet."

... eine European Division in der NBA:

"Ich habe mich 1988 zum ersten Mal mit der NBA unterhalten, aber wir hatten seitdem in über 30 Jahren nicht ein einziges Mal ernsthafte Diskussionen darüber. Selbst einzelne Spiele gegen NBA-Teams scheitern inzwischen am Kalender, es ist unmöglich geworden."

... den Wechsel von Nikola Mirotic aus der NBA nach Barcelona:

"Es freut mich natürlich, wenn sich ein Spieler wie Mirotic entscheidet, nach Europa zurückzukehren und mit Barcelona die Euroleague gewinnen will. Es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Und es zeigt den Fortschritt, den unsere Klubs gemacht haben, dass sie ihm solch gute Konditionen anbieten können. Es freut uns alle, aber wir haben auch nie geweint, wenn uns Spieler in Richtung NBA verlassen haben. Das ist das Leben. Wir leben in einem globalen Markt, in dem es ganz normal ist, dass Spieler in die NBA gehen, Spieler aber auch wieder zurückkommen. Selbst wenn wir tolle Spieler an die NBA verlieren, weiß ich, dass wir sie in Europa mit neuen talentierten Spielern ersetzen können."

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