BBL: Meister! FC Bayern Basketball setzt sich gegen Alba Berlin die Krone auf

Stefan Jovic auf dem Weg durch die Defense von Alba Berlin.
© getty

Der FC Bayern München ist BBL-Champion 2018! In einem überraschend deutlichen Spiel 5 der Finals haben die Münchner Alba Berlin mit 106:85 geschlagen und sich damit nach dem Pokal auch die Meisterschaft gesichert.

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Zum ersten Mal seit 2015 gab es wieder ein fünftes Spiel in den BBL-Finals und entsprechend knisterte es schon vor der Partie rund um den Münchener Audi Dome. Um die 700 Alba-Fans waren mitgereist, es hatten also beide Teams lautstarke Unterstützung beim letzten und entscheidenden Spiel der Saison.

Die Hausherren erwischten vor allem dank Danilo Barthel zunächst den besseren Start, der per Dreier und And-1 zu einer 11:6-Führung beitrug und zudem auch noch Albas Dennis Clifford früh das zweite Foul anhängte. Auch Devin Booker war vom Start weg bestens im Spiel und sorgte wenige Minuten später mit einem krachenden Dunk für die erste zweistellige Führung der Bayern (19:8) - die Halle kochte, die Berliner waren zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht im Spiel. Niels Giffey ließ Alba dann mit zwei Dreiern kurz hoffen, die Bayern antworten aber sofort wieder - 32:19 nach dem ersten Viertel.

Es ging danach ähnlich weiter, die Berliner konnten den Rückstand im zweiten Viertel zunächst nicht signifikant verkürzen. Jared Cunningham sorgte mit einem beeindruckenden Poster-Dunk über Clifford für das größte Highlight dieser Phase, danach liefen die Bayern auch von Downtown wieder richtig heiß und führten auf einmal sogar mit 22 Punkten. Zur Pause stand es 58:39 für die Gastgeber.

Bayern erstickt jeden Comeback-Versuch der Berliner

Die Berliner eröffneten das dritte Viertel zunächst klar verbessert und konnten zwischenzeitlich gar auf 11 Punkte verkürzen, weiter ging es aber zunächst nicht, auch wenn Bayern nun ein wenig der offensive Rhythmus verloren ging und auf der anderen Seite Spencer Butterfield immer besser ins Spiel kam. Es wurde kurz hitzig, als Alba-Guard Akeem Vargas sich ein unsportliches Foul leistete, dann übernahmen die Bayern indes wieder mehr die Kontrolle und nach einem Booker-Layup waren es 1:41 Minuten vor der Viertelpause wieder 21 Punkte.

Nachdem Nihad Djedovic dann noch mit der Sirene per Dreier auf 86:61 stellte, waren auch die letzten Zweifel ausgeräumt. Das komplette letzte Viertel verkam somit zu einer einzigen großen Party im Audi Dome.

Topscorer der Partie war am Ende Butterfield mit 29 Punkten, Giffey kam auf 13, Peyton Siva auf 12 und Sikma auf 10 Zähler. Bei den Münchern war Djedovic mit 19 Punkten der beste Punktesammler, Cunningham kam auf 16, Booker auf 14, Vladimir Lucic und Barthel auf 12 und Reggie Redding auf 11 Punkte.

Durch den Erfolg konnten sich die Bayern, die in der kommenden Saison an der EuroLeague teilnehmen dürfen, ihre zweite Meisterschaft seit dem Wiederaufstieg sichern. Zuletzt hatten sie den Titel 2014 geholt. Alba gewann zuletzt im Jahr 2008 eine Meisterschaft.

Die wichtigsten Statistiken

FC Bayern vs. Alba Berlin 106:85, Serie 3:2

  • Die Bayern spielten im ersten Viertel nahezu fehlerlos. Sowohl aus dem Zweipunkteland (8/10) als auch aus dem Dreipunkteland (4/5) trafen sie überragende 80 Prozent ihrer Würfe, was nicht zuletzt an ihrem starken Ball-Movement lag. Den 12 Treffern gingen 8 Assists voraus - ein überragender Wert. Von Startschwierigkeiten oder übermäßigem Druck war bei den Gastgebern also überhaupt nichts zu sehen.
  • Diese Quoten ließen sich natürlich nicht halten, es blieb aber extrem effizient, was Bayern in der Offense veranstaltete. Ihre Feldwurfquote war auch zum Ende des Spiels noch ziemlich beeindruckend (60,66 Prozent), wobei sie vor allem ihre Zweier fast traumwandlerisch sicher trafen (26/33). Insgesamt kamen sie auf ganz starke 29 Assists bei 37 Field Goals.
  • Die Berliner wiederum trafen selbst mehr als annehmbar von draußen (14/29 Dreier), allerdings war dies fast der einzige gut funktionierende Teil ihrer Offense. Gegen die disziplinierte und dennoch aggressive Defense der Bayern hatten sie Probleme, ihr Ball-Movement aufzuziehen, sodass sie bereits in der ersten Halbzeit 9 Ballverluste auf dem Konto hatten. Am Ende stand es in dieser Hinsicht bei 15:6 "für" Alba. Vor allem Stefan Jovic war überragend und sicherte sich alleine 4 Steals.

Der Star des Spiels: Nihad Djedovic (FC Bayern)

Viele Spieler fielen bei den Bayern sehr positiv auf, wie üblich bei so einem Blowout. Den Zuschlag kriegt jedoch Djedovic, weil er mit seiner Treffsicherheit sogar aus diesem starken Kollektiv noch ein wenig hervorstach (7/9 FG). Sein Dreier am Ende des dritten Viertels machte zudem auch die allerletzten Comeback-Hoffnungen der Berliner zunichte, sofern es diese noch gab.

Der Flop des Spiels: Luke Sikma (Alba Berlin)

Gar nicht so leicht, jemanden hervorzuheben, weil bei den Berlinern viele Spieler unter ihren Möglichkeiten blieben, von Sikma wird aber natürlich im Normalfall deutlich mehr erwartet. Der Forward konnte aber auch dieser Partie nicht seinen Stempel aufdrücken und agierte bisweilen viel zu passiv, auch wenn er seine Zahlen in der Phase, als das Spiel schon entschieden war, noch etwas schönen konnte.

Coaching Move des Spiels

Wie schon über den Großteil der Serie verteidigte Barthel primär Sikma und machte dies zunächst großartig - im ersten Viertel blieb der Liga-MVP völlig unsichtbar. Zu Beginn des zweiten Viertels bekam dann kurz Zirbes diese Aufgabe und Sikma hatte direkt zwei gute Aktionen (2 Punkte und 1 Assist) - also kam Barthel sofort wieder zurück und widmete sich prompt wieder diesem Matchup, woraufhin Sikma schnell wieder abgemeldet war. Barthels großartige Defense gegen Sikma war mit Sicherheit einer der Hauptgründe, warum Bayern dieses Spiel und diese Serie gewinnen konnte.

Reaktionen zum Spiel

Dejan Radonjic (Trainer FC Bayern): "Es waren harte Playoffs, heute danken wir allen, die geholfen haben, vom Präsidenten bis zu den Fans. Respekt an Alba, sie haben eine hervorragende Saison gespielt und es uns sehr schwer gemacht."

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