DOSB-Präsident Alfons Hörmann: Existenzgefährdung für große Teile der Mitgliedsverbände

SID
DOSB-Präsident Alfons Hörmann sorgt sich um die geplante Durchführung der Olympischen Spiele in Tokio mit Zuschauern.
© imago images / Jan Huebner

DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat für einen großen Teil der 100 Mitgliedsverbände des Deutschen Olympischen Sportbundes ein düsteres Bild gemalt.

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"Eine aktuelle Erhebung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte zeigt, dass 50 Prozent der Organisationen per Ende 2021 eine mehr oder weniger große Existenzgefährdung sehen. Bei den Spitzenverbänden beträgt diese Quote 67 Prozent! Das betrifft große wie kleine Verbände, olympische wie nicht-olympische Sportarten", sagte Hörmann der Sport Bild.

Betroffen seien auch Top-Events wie die Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen, "wo aus heutiger Sicht wohl jeweils 35.000 Zuschauer und damit mindestens eine Million Euro an Einnahmen fehlen", erklärte Hörmann weiter. Auch bei den Biathlon-Weltcups in Oberhof und der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf "werden wohl Millionen-Schäden im Vergleich zu den ursprünglichen Planungen entstehen", so Hörmann.

Dass viele Vereine von dem vom Bund zur Verfügung gestellten Soforthilfepaket von 200 Millionen Euro profitieren können, hält Hörmann zudem für nicht wahrscheinlich. Die Tragik des Soforthilfepakets liege darin, dass die Ausführungsbestimmungen, die neben dem Innenministerium stark durch das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesfinanzministerium geprägt wurden, zwischenzeitlich so restriktiv und kompliziert seien, "dass es für viele Vereine schlichtweg nicht möglich sein wird, von dem gut gemeinten 200-Millionen-Paket zu profitieren", erklärte Hörmann.

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